Robert Nehring hat nicht viel von Marcel Proust gelesen, stellt aber ebenfalls gern viele Fragen. Interessanten Persönlichkeiten aus dem Büroumfeld schickt er auch mal einen Fragebogen. Diesmal antwortete Dietmar Nick, Geschäftsführer bei Kyocera.

Dietmar Nick, Geschäftsführer der Kyocera Document Solutions Deutschland GmbH. Abbildung: Kyocera
ARBEITEN
1. Bitte beschreiben Sie Ihren Arbeitsplatz.
Büro in Meerbusch, etwa 20 m² groß, mit einer gemütlichen Besprechungscouch, höhenverstellbarem Schreibtisch, Laptop und zwei Monitoren. Dazu gehört ein Besprechungsraum mit Meeting-Point (Monitor-Stele und Stehtisch) und einer 6 m2 großen Visualisierungswand.
2. Wie kommen Sie zur Arbeit?
21 Kilometer mit dem Auto: je nach Verkehr und Wetter in NRW in zwölf, aber auch bis zu 75 Minuten.
3. Wo arbeiten Sie am liebsten?
Im Büro gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen.
4. Wo würden Sie am liebsten arbeiten?
Ich arbeite zumeist flexibel – im Zug, in unseren Büros in Wien, Köln, Amsterdam oder Würzburg, also überall, wo man ein Dach über dem Kopf hat.
5. Wann beginnt ein normaler Arbeitstag bei Ihnen, wann ist Schluss?
Gegen 9 Uhr startet mein Arbeitstag. Er endet meist gegen 18 Uhr.
6. Wie viele E-Mails erhalten Sie im Schnitt pro Tag?
An mich persönlich knappe 30, in Kopie etwa 50 und noch zehn abonnierte Newsletter.
7. Wie viele Stunden arbeiten Sie im Schnitt pro Woche?
Wenn ich die netten Abendtermine mit Kunden oder Mitarbeitern in dieser Rechnung weglasse, dann knapp 45 Stunden.
8. Wie viele Stunden arbeiten Sie im Schnitt pro Woche konzentriert allein?
Ich habe jeden Tag etwa zwei Stunden Zeit dafür, also knappe 14 Stunden.
9. Wie viele Stunden verbringen Sie im Schnitt pro Woche in Meetings?
An mich berichten überwiegend die Führungskräfte unserer Unternehmen. Da ich großen Wert auf persönliche Kommunikation lege, verbringe ich knapp die Hälfte meiner Arbeitszeit in Meetings, davon den Großteil in 1:1-Gesprächen.
10. Wie kommunizieren Sie vorwiegend: Face-to-Face, per Telefon, E-Mail, oder Chat?
Face-to-Face – noch vor dem Telefon und der E-Mail. Außer mit den Vetriebs-Chefs, da ist der Chat dann doch die schnellste Variante!
11. Wie stellen Sie sich Büros 2025 in Deutschland vor?
So wie sie heute schon an unseren Standorten aussehen, wobei ich feste individuelle Arbeitsplätze und großzügige Mobile-Working-Angebote für eine sehr gute Kombination halte.
12. Die drei größten Herausforderungen für die Bürowelt?
Die Kombination von flexiblem Arbeiten und den Servicezeiten des Unternehmens, das Aufrechterhalten der persönlichen Kommunikation und die Digitalisierung von Arbeitsabläufen.
13. Was Sie schon immer einmal zur Entwicklung der Büroarbeit sagen wollten …
Mensch Leute, redet doch einfach mehr persönlich miteinander und vermeidet Telefonkonferenzen, Mails und technischen Kram.
14. New Work bedeutet für mich …
… eine Herausforderung für alle Kolleginnen und Kollegen. Mehr Flexibilität, mehr Freiheit, aber auch deutlich mehr Eigenverantwortung.
15. Der Generation Y rate ich …
Alles was man tut, mit dem Herzen und mit Spaß zu machen.
16. Drei Ihrer Lieblingslösungen von Kyocera?
Kyocera Print Green: Wir machen klimafreundliches Drucken und Kopieren möglich. Kyocera Workflow Manager: Wir optimieren Ihr Dokumenten-Management. Kyocera Mobile Printing: Wir ermöglichen direktes Drucken vom Mobile Device.
17. Diese drei Lösungen von anderen Anbietern sind auch nicht zu verachten:
P-Touch von Brother: klein und kompakt – ein cooler Etikettendrucker. MYQ von MYQ: 7-in-1 – eine vielseitige Drucklösung. Printaurus von AKI: skalierbar und plattformunabhängig – eine transparente Software.
18. Der größte Fehler Ihrer Branche ist …
… zu wenig Kontinuität in den Entscheidungen.
19. Wie stehen Sie zur Vision vom papierlosen Büro?
Als Anbieter von Dokumentlösungen gefällt mir diese Vision naturgemäß gar nicht. Sie bietet aber dennoch auch für Kyocera mehr Chancen als Risiken.
20. Was macht professionelles Dokumentenmanagement für Sie heute aus?
Schnell einzuführen, flexibel erweiterbar und leicht zu bedienen.
21. Wie stehen Sie zum Thema Nachhaltigkeit?
Das maßgebliche Thema für jedes Unternehmen. Unser Firmenmotto lautet „Respect the divine and love people“. Das trifft den Kern von Nachhaltigkeit sehr genau.
22. Die Zukunft des Fachhandels …
Get big, get niche or get out! Also entweder wachsen, sich spezialisieren oder leider rechtzeitig das Geschäft aufgeben. Auf jeden Fall gilt es zu investieren.
23. Woran arbeiten Sie gerade?
An einem übergreifenden Businessplan sowie Werteversprechen für unsere Tochter- und Schwestergesellschaften: Kyocera Document Solutions, Alos und AKI.
24. Was inspiriert Sie?
Freude am Umgang mit Menschen.
25. Ihre beruflichen Ziele bis 2022?
Mein aktueller Vertrag läuft bis 2024. Bis dahin werde ich Kyocera Document Solutions soweit transformiert haben, dass es noch zukunftsfähiger ist und zu den Key-Playern im digitalen Dokumentenmanagement am deutschen Markt gehört. Denn da gehören wir hin.
26. Ihr größter beruflicher Erfolg?
Seit 19 Jahren bei Kyocera, und dennoch ist es nicht langweilig.
27. Der größte Misserfolg?
Ich konnte mich vor Jahren mit einer M&A-Empfehlung nicht durchsetzen, heute trauern wir dieser Gelegenheit hinterher.
28. Xing oder LinkedIn oder …?
Xing, das deutlich komfortabler ist und mich weniger an Facebook erinnert.
29. Apple oder Microsoft?
30. Gedruckte Zeitung oder Online-News?
Am Wochenende die Druckausgabe der SZ, ansonsten online.
LEBEN
31. Was würden Sie als „König von Deutschland“ zuerst ändern?
Uneingeschränkter Zugang für alle Kinder zu unseren Bildungssystemen.
32. Was würden Sie gern können?
Süßigkeiten essen, ohne zuzunehmen.
33. Wo würden Sie am liebsten leben?
Genau dort, wo ich aktuell bin.
34. Wobei können Sie gut entspannen?
Mit guter Musik auf den Ohren.
35. Ihr ursprünglicher Berufswunsch?
Journalist.
36. Ihre Hauptcharaktereigenschaften?
Neugierig, aufmerksam und ehrlich.
37. Ihre Hobbys oder Leidenschaften?
Nilpferde und Gadgets aller Art.
38. Ihre drei Dinge für die einsame Insel?
Spotify, Sonnencreme und ein Liegestuhl.
39. Ihr Lieblingskünstler?
Klaus Kinski.
40. Ihr Lieblingsfilm?
Batman, alle Teile.
41. Ihr Lieblingsgericht?
Alles, was japanisch ist.
42. Ihre Lieblingsweisheit?
Lerne schweigen, ohne zu platzen.
43. Ihr Lebensmotto?
Frei nach Ovid: „Donec eris felix, multos numerabis amicos!“ [Im Glück zählst du viele Freunde!; Anm. d. Red.]
44. Der Sinn des Lebens …
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45. AKK, Scholz oder Habeck?
Jeder ehrenamtlich engagierte Mensch.
46. Bayern oder Dortmund oder …?
Borussia Mönchengladbach, außer wenn sie gegen den Verein aus meinem Geburtsort (Augsburg) spielen.
47. Beatles oder Stones?
Rolling Stones
48. Bier oder Wein?
Vorab Bier, dazu Wein, danach Marillenbrand.
49. Strand oder Berge?
Berge.
50. Und Ihre Uhr: analog oder digital?
Natürlich analog.
![]() Dietmar Nick
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