Heute ist die neue Ausgabe des OFFICE ROXX Mags erschienen. Das Special ist dem Thema „Office-Break“ gewidmet. Chefredakteur Robert Nehring stimmt mit dem Editorial auf die 202. Ausgabe ein.
Mach mal Pause
Dax-Umfrage. Nach 2021 und 2022 haben wir auch in diesem Jahr die Dax-Unternehmen zu ihrer aktuellen Bürosituation befragt. 15 Statements konnten wir bekommen. Sie zeigen, dass bei den Wirtschaftsriesen an hybridem Arbeiten festgehalten wird. Im Schnitt werden zwei bis drei Tage Remote-Arbeit pro Woche akzeptiert. Ein Trend geht hin zu mehr individuellen Vereinbarungen. Ein anderer zur Möglichkeit eines Auslandsmonats. Gefragt haben wir auch, ob eine Reduzierung der Büroflächen geplant sei. Davon ist bei keinem der Unternehmen die Rede, die sich uns gegenüber geäußert haben.
Generell scheint der Trend zur Verkleinerung von Büroflächen in Deutschland zwar stark befürchtet zu werden, aber bislang noch nicht richtig angekommen zu sein. Nun dauert es hier ohnehin immer etwas länger, aber vielleicht wird es in Deutschland auch weitaus weniger schlimm als beschrien. Ein Indiz ist die Bürobelegungsquote. In New York soll sie derzeit 50 Prozent unter der vor der Pandemie liegen. In Deutschland bleiben laut Ifo-Institut an einem normalen Bürotag aktuell nur durchschnittlich zwölf Prozent der Büroarbeitsplätze ungenutzt.
Ab in die Pause. Unser Special ist diesmal dem Thema Office-Break gewidmet. Es gibt dort unter anderem zahlreiche Tipps für Gesundheit und Genuss. Dass Pausen in Büro & Co. auch dringend mit körperlicher Aktivität einhergehen sollten, das macht unsere neue Umfrage „Bewegung im Büro“ deutlich. Auch sie ist bereits unsere dritte. Der Vergleich mit den Vorjahren lässt interessante Schlüsse zu. Weiterhin bewegen sich zum Beispiel zwei von drei Bürobeschäftigten bei der Arbeit in den eigenen vier Wänden weniger als im Firmenbüro. Da bei den Home-Workern auch der Weg zur Arbeit entfällt, sollten sie dringend für Ausgleich sorgen. Erfreulich ist dagegen, dass sich der Anteil der im Stehen verbrachten Arbeitszeit zu Hause verdoppelt hat.
Meetingitis. Das Meeting gilt als einer der größten Produktivitätskiller in der Büroarbeitswelt. Oft zurecht. Studien behaupten, dass überflüssige Zusammenkünfte im Schnitt vier/fünf Arbeitstage im Monat kosten. Seit Pandemiebeginn finden Meetings nun häufig als Videocalls statt. Das belastet zusätzlich. Die sogenannte Zoom-Fatigue ist eine Folge. Viele Wissensarbeiter leiden darunter, dass ihre Arbeitstage nur noch Meeting-Marathons sind. Es bleibt kaum Zeit für die eigentliche Arbeit. Hier herrscht Handlungsbedarf. Bei Heavy Usern macht zum Beispiel ein meetingfreier Tag Sinn, wie ihn Shopify in diesem Jahr eingeführt hat. Bei Tesla darf man das Meeting einfach verlassen, wenn der Inhalt nicht mehr relevant für einen ist. Bei Amazon gilt: nie mehr Teilnehmende, als mit zwei Pizzas sattzukriegen sind. Außerdem beginnt jedes Meeting mit dem gemeinsamen, stillen Lesen der Gesprächsgrundlage, damit alle auf demselben Stand sind. In dieser Ausgabe finden Sie auch so manche Lösung für bessere Meetings.
No Work. Danach hört sich New Work manchmal auf New-Work-Festivals an, vor allem, wenn wieder neue Benefits ersonnen werden, um die jungen Generationen zu ködern. Hier tun sich zunehmend zwei Lager auf. Die Unternehmen, die sich – aufgrund von Quasimonopolen, viel fremdem Geld etc. – gigantische Löhne und geringe Produktivität leisten können. Und die, die richtig abliefern müssen. Die Frage muss auch erlaubt bleiben, ob wir es uns insgesamt leisten können, immer weniger (Stunden) zu arbeiten, wenn doch immer weniger (Personen) arbeiten. Ich hatte die Freude, über solche Fragen mit dem Zukunftsforscher Tristan Horx zu sprechen.
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