Die neue Ausgabe des OFFICE ROXX Mag ist da: Im Special geht es um das menschzentrierte Büro bzw. eine Bürowelt, in der die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt gestellt werden. Chefredakteur Robert Nehring gibt mit seinem Editorial einen Einblick in die 199. Ausgabe.
Orgatec. „Im Westen nichts Neues“ – für Spötter eignete sich der Titel der neuen Netflix-Verfilmung von Remarques Klassiker auch als Motto für die diesjährige Orgatec. Zwar mag die große Büroeinrichtungsmesse in Köln diesmal kein Feuerwerk der Produktinnovationen gewesen sein. Und es gab auch weniger Besucher als zuletzt 2018. Wer aber hatte das mitten in der Multikrise anders erwartet? Schon vor diesem Hintergrund war die Messe ein voller Erfolg. Aber auch unabhängig davon: Die Orgatec 2022 hat mitgenommen, inspiriert, beeindruckt. Nach der langen Zwangspause war besonders interessant, wie die nun stark veränderte Arbeitswelt aus Einrichtungssicht gedacht wird. Wir waren vor Ort und haben wieder nach Trends und Highlights Ausschau gehalten. So viel vorweg: Ein passenderes Motto wäre vielleicht „Wohnst du noch, oder arbeitest du schon?“ gewesen.
Ambiente. Erstmals veranstalteten wir im Oktober auch eines unserer Bürotrendforen auf einer Orgatec. Thema war das Hybrid Working. Wer hier nicht dabei sein konnte, bekommt nun eine zweite Chance: Das nächste OFFICE-ROXX-Bürotrendforum findet am 3. Februar auf der Ambiente 2023 in Frankfurt/M. statt. Hochkarätige Speaker referieren zum Thema „New Places, New Spaces. Wo und wie wir künftig arbeiten wollen und werden“. Interessierte können sich kostenfrei für die Veranstaltung und die fünftägige Messe anmelden.
Human Office. Im Schwerpunkt dieser Ausgabe geht es um das menschzentrierte Büro bzw. eine Bürowelt, in der die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt gestellt werden, wie es so schön heißt. Hier präsentieren wir mehrere aktuelle Studien. Sie bestätigen, dass sich multilokale Arbeit etabliert hat und uns mit Sicherheit auch in Zukunft erhalten bleibt. Zugleich deuten sie auf Herausforderungen hin. Ortsflexible Arbeit ist ganz besonders auf eine gute Organisation angewiesen und sowohl die Kultur als auch die Räumlichkeiten müssen mit der neuen Arbeitssituation mitwachsen. Gefragt sind dabei vor allem individuelle Lösungen. Bei alledem bleibt das Corporate Office von zentraler Bedeutung. Aber seine Rolle wandelt sich. Es tritt in Konkurrenz zu den vielen nun auch möglichen Arbeitsorten. Dabei kann und muss es mit hoher Innenraumqualität punkten. Es sollte sowohl Team- als auch Fokusarbeit besonders gut ermöglichen und zugleich zur Identität des Unternehmens beitragen.
Übertreibungen. Mit Letzterem kann man es meines Erachtens allerdings auch übertreiben. Neue Headquarter sehen jetzt gern aus wie Showrooms. Nicht nur mein erster Eindruck ist oft: Arbeitet hier auch jemand oder wurden die Schreibtische im Keller versteckt? Auch über eine andere Entwicklung kann ich nur die Stirn runzeln, Ansgar Oberholz nennt sie „Eventisierungswahn“: Einige Unternehmen veranstalten nun regelmäßig Musikkonzerte, Sportturniere, Weinverkostungen und manch anderen Ringelpiez. Um attraktiv zu wirken und um ihre Leute wieder ins Büro zu locken. Mit künstlicher Animation wird hier Work zu Party verklärt. Mein Tipp – so schwer das auch sein mag im Zeitalter der sozialen Medien: Mehr Mut zu mehr Sein als Schein!
Unterbrechungen. Bald ist wieder die Zeit der guten Vorsätze. Wer sich mit solchen schwertut, dem empfehle ich, einmal darüber nachzudenken: Durchschnittlich alle vier Minuten werden Wissensarbeiter bei ihrer Tätigkeit unterbrochen.
Ich wünsche Ihnen frohe Festtage, einen gesunden Jahresausklang, warme Heizkörper und einen optimistischen Start in das Jahr 2023.
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