Vom 25. bis 29. Oktober fand die Orgatec 2022 statt. Auf dem Kölner Messegelände drehte sich nach vierjähriger Zwangspause wieder alles rund um die Büroeinrichtung. Nach über 100 Gesprächen mit Ausstellern und Experten waren das für uns die Trends und Highlights.

Wohnst du noch oder arbeitest du schon? Officehome und Homeoffice verschmolzen auf der Orgatec 2022 wie hier am Stand von Kinnarps. Abbildung: Koelnmesse
Zum dreizehnten Mal besuchte unsere Redaktion in diesem Jahr die große Büroeinrichtungsmesse Orgatec. Wieder wurden viele Gespräche mit Ausstellern und Experten geführt, um Trends zu erspüren und Highlights auswählen zu können. Erneut führten wir gemeinsam mit der Mensch&Büro-Akademie erfolgreich Führungen über die Messe durch. Und am 28. Oktober fand eines unserer Bürotrendforen zum ersten Mal auf der Orgatec statt. Das Thema lautete „Neue Räume, neue Kultur. Wo und wie wir künftig arbeiten“. Zu den Referenten zählten Marc-Sven Kopka, Vice President External Affairs der New Work SE, die Trendforscherin Birgit Gebhardt, Samir Ayoub, der Geschäftsführer von Designfunktion, und Dr. Sandra Breuer, Geschäftsführerin von Loop.
Eindrücke von der Orgatec 2022. Mit einem Interview mit Robert Nehring.
Die Orgatec 2022: Ein voller Erfolg
An der Orgatec 2022 nahmen 686 Unternehmen aus 43 Ländern teil (2018: 749 Unternehmen aus 39 Ländern). Darunter befanden sich 153 Aussteller aus Deutschland (2018: 181 Aussteller) sowie 533 Unternehmen aus dem Ausland (2018: 568 Unternehmen). Ihr Anteil beträgt damit 78 Prozent (2018: 76 Prozent).
Schätzungen für den letzten Messetag einbezogen, wurden zur Orgatec 2022 rund 45.000 Besucher aus 130 Ländern gezählt. Zwar lockte die Orgatec 2018 noch 63.000 und die von 2016 55.000 Fachbesucher an. Das diesjährige Ergebnis ist dennoch ein großer Erfolg. Nur wenige dürften nach der coronabedingten Absage der Orgatec 2020 mit ihm gerechnet haben. Zuletzt hatten Messen wie Light + Building oder Insights-X mehr als 50 Prozent der Besucher gegenüber der vorangegangenen Präsenzausgabe verloren. In unserem Interview mit Messedirektor Thomas Postert schloss dieser im Vorfeld der Orgatec deshalb auch eine seriöse Schätzung der Besucheranzahl aus.
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Die Entwicklung der Orgatec-Besucherzahlen. Seit 2012 ging es kontinuierlich bergauf. 2022 war kein Wachstum zu erwarten. 45.000 Besucher waren ein großer Erfolg. *Nach FKM-Richtlinien berechnet (www.fkm.de).
Einige Schwergewichte der Branche fehlten: Vitra, Steelcase, Haworth, Herman Miller, Flokk, König + Neurath, Wilkhahn, Bene, Wini. Manche von ihnen waren der Messe dennoch sehr nah. Sie luden während der Messetage in ihre Kölner Showrooms, die nahe gelegene Designpost oder in Eventlocations der Domstadt ein und präsentierten dort ihre Lösungen. Gründe zum Sparen gab es genug. Die Krisen der letzten Jahre haben Spuren hinterlassen und viele blicken auf ein ungewisses 2023. Die Büromöbelindustrie ist auf Rohstoffe wie Holz und Metall sowie bezahlbare Energie zu deren Bearbeitung ganz besonders angewiesen. Andererseits konnte die Branche in den letzten Jahren weiter zulegen. Auch dank auszustattender Homeoffices ist sie relativ gut durch die Krisen gekommen.
Von der Abwesenheit mancher Marken konnten verbliebene Aussteller profitieren – etwa Sedus, Interstuhl, Assmann, Palmberg, Kinnarps, Nowy Styl, Thonet, Narbutas, Dataflex oder Vepa. Und nicht nur hier wurden die Stände stark frequentiert.
Schon dass die Orgatec stattfand, kann 2022 als Erfolg in diesen herausfordernden Zeiten gewertet werden. Vielen war bereits die Vorfreude deutlich anzumerken. Das zeigten unter anderem unsere Umfragen unter Ausstellern und Planern, die wir vor der Messe durchgeführt haben (siehe OFFICE ROXX Mag #05.22). Auf der Orgatec konnte man dann vor allem die Freude über das Wiedersehen förmlich greifen. Denn Messe besteht eben nicht nur aus Ständen mit Exponaten und Leads, Leads, Leads. Hier trifft sich auch eine Branche – Menschen aus demselben Umfeld, die sich wiedersehen oder kennenlernen.
Die Orgatec-Trends 2022
Auf der diesjährigen Orgatec gab es vor allem Lösungen für diese vier Themenbereiche zu sehen:
Orgatec-2022-Trend #1: Human Office
Der Trend zum menschzentrierten Büro, in dem Mitarbeiterbedürfnisse im Mittelpunkt stehen, war deutlich wahrzunehmen. In vielen Unternehmen hat New Work Einzug gehalten und diese neue Arbeitskultur verlangt nach einem New Office. Hinzu kommt, dass das Corporate Office mittlerweile neue Funktionen erhalten hat: Es ist zur Begegnungsstätte („Lagerfeuer“) und zum Identifikationsort („Heimathafen“) geworden. Da war es nur folgerichtig, dass das Thema Wohlfühlen omnipräsent war. Sessel und Couches dominierten manche Halle. In einigen Gängen konnte man den Eindruck gewinnen, auf einer Wohnmöbelmesse zu sein.
Erwartungsgemäß stand auch das Thema Homeoffice im Fokus vieler Unternehmen. Stühle, Tische, Sekretäre müssen heute auch wohnzimmertauglich sein. Damit kommt zur Verwohnzimmerung der Büros eine Verbüroisierung der Wohnungen hinzu.
Und ebenfalls augenfällig: Es gab viele Lösungen für agiles, kreatives Arbeiten, etwa flexible und multifunktionale wie eine zum Whiteboard umklappbare Schreibtischplatte, die dann auch noch beschrieben werden kann.
Orgatec-2022-Trend #2: Smart Office
Was Technik heute alles kann, stand insbesondere in der Hybrid-Office-Area von Halle 8 im Mittelpunkt. Unter anderem Cisco, Samsung und Sony zeigten, wie interaktiv Büroarbeit bereits funktioniert. Wie schon 2018 wurden auch zahlreiche Apps zur Steuerung und Reservierung von Arbeitsplätzen gezeigt. Sie sind seitdem deutlich weiter ausgereift.
Orgatec-2022-Trend #3: Green Office
Während der Messe herrschten in Köln bis zu 25 Grad. Das dürfte Rekord gewesen sein. Der menschgemachte Klimawandel machts möglich. In der Büromöbelbranche scheint diese Entwicklung in jedem Falle angekommen zu sein. Noch mehr als 2018 gab es zahlreiche Lösungen aus recycelten oder recycelbaren Materialien zu sehen. Sehr beliebt ist zum Beispiel die Verwendung von Filz aus PET-Abfällen. Vieles wird bereits zertifiziert, etwa mit dem Level-Zertifikat. Viele Hersteller haben aber auch begriffen, dass Langlebigkeit sehr nachhaltig ist: Was nützt ein „grüner“ Stuhl, der nur zwei Jahre hält?
Orgatec-2022-Trend #4: Healthy Office
Auf der Orgatec 2022 wurden viele bewegungsfördernde Lösungen ausgestellt: Bewegende Stühle und Sitz-Steh-Tische sind ja bereits Standard. Zu sehen gab es aber zum Beispiel auch Yogastuhl, Deskbike und Laufband, auf denen sich arbeiten lässt. Leuchtenhersteller zeigten viel gesundes Licht. Und auch Akustik bleibt ein großes Thema. Nicht zu übersehen war zum Beispiel die Vielzahl an Cubes, welche im Open Space als Orte der Stille oder zum Telefonieren dienen. Die Raum-in-Raum-Kabinen ersetzen nun hier und da Einzelbüros. Es gibt sie aber auch für mehrere Personen.
Weitere Tendenzen 2022
Black is the new White: Stuhlgestelle und Regalrahmen kommen nun oft schwarz daher. So wird der Industrial-Chic aufgenommen, den wir aus 25hours-Hotels und Coworking Spaces kennen. Überhaupt: Regale sind die neuen Schränke. Stauraummöbel haben es zunehmend schwer, da immer weniger in Papierform aufgehoben wird. An ihre Stelle scheinen rollbare Regale als „Dancing Walls“ zu treten, die auch Platz für Grünpflanzen bieten.
Minz und Senfgelb: Generell eine große Rolle spielten auf der Orgatec 2022 Farben. Vor allem gab es frische, zurückhaltende Pastelltöne sowie wohnlich-warme Farben zu sehen. Auch dies soll auf das Wohlfühlen der Mitarbeitenden einzahlen.
Wenn man nun aber doch ein Haar in der Suppe finden möchte, dann vielleicht dieses: Manchmal konnte man den Eindruck gewinnen, Büroumgebungen seien nicht mehr zum Arbeiten da, sondern nur noch zum Entspannen. Das Büro als Wohlfühloase, als behaglicher Pausenraum. Aber ist dies wirklich das, wofür man sein Zuhause verlässt?
Die nächste Orgatec findet vom 22. bis 26. Oktober 2024 statt.
Unsere Orgatec-Highlights 2022
Diese Lösungen zählen zu unseren Messehighlights:
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What If We Fly von Interstuhl. Die mobile Kollektion fördert moderne Arbeitsweisen in Kollaborationsräumen. Auf dem Flychart lassen sich Gedanken skizzieren. Mit dem Grandstand kann ein Auditorium geschaffen werden. Design und Konstruktion: Simon Blake und Frank Hesselmann. Abbildung: Interstuhl
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Ongo Wing von Ongo. Der Höhenbereich des Bürodrehstuhls ist stufenlos von der Sitz- bis zur Stehhöhe einstellbar. Tolle Erfindung. Design und Konstruktion: Andreas Korb und Joachim Büske. Abbildung: Ongo
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furniloop von Wiesner-Hager. Das Schreibtischprogramm ist eine gelungene Verbindung aus Design, Qualität und Kreislaufwirtschaft. Da ist für jeden etwas dabei. Abbildung: Wiesner-Hager
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Aria von Enova. Inspiriert von der Natur erhält der Arbeitsstuhl mit seinen Linien und Materialien eine ergonomische und zugleich elegante Form. Design: Alegre Design. Abbildung: Enova
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Movably Pro von Movably. Dieser Arbeitsstuhl wurde entwickelt, um die Bewegung im Büro zu fördern. Neben dem Arbeiten im Sitzen ermöglicht er das Arbeiten im Stehen, auf zwei Beinen oder auf nur einem. Design: Alegre Design. Abbildung: Movably
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Sturfer von Sturfer. Der Sturfer ist eine innovative Kombination aus Bürostuhl und Stehhilfe, in der orthopädische Expertise mit ausgeklügelter Technik vereint wurde. Das ist vor allem der Rückengesundheit zuträglich. Abbildung: Sturfer
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D-Chair von Narbutas. Minimalistisches Design, bei dem jede einzelne Kurve eine Funktion hat, macht den Chefsessel zum ergonomischen Augenschmeichler. Design: Baldanzi & Novelli designers. Abbildung: Narbutas
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Blue Finn von Vepa. Was der niederländische Hersteller in Sachen Nachhaltigkeit leistet, ist überragend. So auch bei diesem Stuhl, bei dem Lehne und Sitzschale aus chirurgischen Abfällen bestehen. Abbildung: Vepa
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WithME von Nowy Styl. Die kompakte Größe und das leichte Gewicht machen den Drehstuhl zur idealen Lösung für das Homeoffice. Design: Martin Ballendat. Abbildung: Nowy Styl
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Rising von Fellowes. Der Monitortragarm ermöglicht ergonomisches Arbeiten an jedem Schreibtisch und sieht dabei auch sehr gut aus. Abbildung: Fellowes
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se:kit von Sedus: Der Bürodrehstuhl im Baukastenprinzip – fast alle Komponenten lassen sich frei wählen – überzeugt auch in Sachen Funktion, Ergonomie und Ästhetik. Rundum gelungen. Abbildung: Sedus
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Luctra Mesh von Durable. Intelligentes Licht für smarte Arbeitsplätze: Die Leuchten der Vitawork-Serie lassen sich per Mesh-Netzwerk in Gruppen organisieren, um Energie zu sparen und Lichtinseln zu vermeiden. Abbildung: Durable

Nilo von Kinnarps. Die nachhaltige Stuhlserie ist schlicht und schön zugleich. Alle Teile können ausgetauscht und recycelt werden. Abbildung: Kinnarps
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Pontis Hypa von Assmann. Mobil und flexibel einsetzbar punktet der akkubetriebene und elektromotorisch höhenverstellbare Sitz-Steh-Tisch auch mit seinem komfortablen Bedienelement. Abbildung: Assmann
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Reform Shadowplay von Ege Carpets. Die Textildesignerin Carol Appleton hat die Serie entworfen, die Schattenspiele in einen lebendig wirkenden Teppichboden überträgt. Sehr innovatives Design. Abbildung: Ege Carpets
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Mono-Lit von Schallsauger. Entworfen von Designer Otto Kasper. Die Akustik-Leuchte schluckt Schall und spendet Licht. Ganz schön clever. Abbildung: Schallsauger

Patio von Cascando: Das flexible Raumteilungssystem fügt dem Großraumbüro Struktur und Funktionalität hinzu. Größen, Ausstattungen, Stoffe und Farben lassen sich vielseitig kombiniert. Designer: Robert Bronwasser. Abbildung: Cascando
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Barrow Lounge Chair von Ethnicraft: Der Loungesessel ist von den 50er-Jahren inspiriert und besticht durch seine Vintage-Optik. Die Leichtigkeit des Metallfußes in Kombination mit der reichen Polsterung bereichert jeden Raum. Design: Jacques Deneef. Abbildung: Ethnicraft

FollowMe von LD Seating: Der Arbeitsstuhl verfügt über einen leicht erhöhten Stuhlsitz, der der Wirbelsäule beim Sitzen hilft, die S-Form beizubehalten. Das Becken gleitet in eine aufrechte Position, wobei die Hüften entspannt bleiben. Designer: Andreas Korb. Abbildung: ID Seating

Pony von Gumpo: Die Kombination aus Sitzplatz und Tisch besteht fast ausschließlich aus Holz. Der Sitzende kann sich seitlich neben oder direkt hinter den Tisch setzen, sodass er entweder als Ablage oder als kleine Arbeitsfläche dient. Abbildung: Gumpo

re: mind BOX von Vank: In Zusammenarbeit mit den Architekten von workingwell GmbH und der Softwarefirma Magic Horizons GmbH entstand dieser Cube, der Zufriedenheit, Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden steigern soll. Abbildung: Vank
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Cabinet Desk von Conset: Die elegante Lösung bietet einen voll verstellbaren Schreibtisch für Büro oder Homeoffice und ist dabei als schöner, minimalistischer Schrank getarnt. Abbildung: Conset
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P5 von Palmberg: Die Regale stehen als Raumteiler frei im Raum. In Kombination mit Elementen aus Polyestervlies wie Schüben, Garderoben, Pinnwänden und Boxen schafft P5 Stauraum für alle Anforderungen. Abbildung: Palmberg
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Path von Humanscale: Ein Zertifikat des Living Future Institutes bestätigt die Klimafreundlichkeit des Stuhls aus der Feder von Todd Bracher. Patentierte Sitzmechaniken versprechen bequemes und ergonomisches Arbeiten. Abbildung: Humanscale
Die Trends der Orgatec 2018
Nach den Trends und Highlights von 2022 werfen wir einen einen Blick zurück auf die Orgatec 2018.
Orgatec-2018-Trend #1: Flexibilität
Ein großes Thema der Messeausgabe 2018 war der Trend zu flexiblen Lösungen, die sich auf individuelle Bedürfnisse schnell und einfach einstellen, insbesondere bei Desk-Sharing-Situationen und in Coworking Spaces. Vermehrt waren Stühle zu sehen, die sich dem Nutzer automatisch anpassen. Tische und Schränke hatten Rollen bekommen, manches Mobiliar sogar Akkus. Es gab viele modular zusammensetzbare Möbellösungen. Einige ließen sich schnell vom Podest in eine Bank in einen Schrank umwandeln.
Deutlich wurde auch der Trend zur Multifunktion: Caddys, auf denen sich sitzen, und Schrankoberflächen, auf die sich schreiben lässt, hatten sich schon durchgesetzt. Nun gab es auch Tische mit Sitz- und Stehhöhe zu sehen, deren Platte sich hochgeklappt als Whiteboard und Projektionsfläche eignet. Kurz: flexible Möbel für agile, kreative Unternehmen.
Das Raumkonzept der Stunde hieß passend zum Flexi-Trend Activity-Based-Working: für jede Tätigkeit der passende Bereich. Das spielte den Herstellern in die Hände, welche sich nicht mehr als Anbieter von Produkten verstanden, sondern als Lösungsanbieter, als Landschaftsgestalter quasi. Sie können ihre Kunden so in aller Vielfalt bedienen, mit ruhigen Umgebungen für konzentriertes Arbeiten, mit kommunikationsfördernden Lösungen, mit Meeting- und Kreativraumszenarien und vielem mehr.
Orgatec-2018-Trend #2: Digitalisierung
Daneben war auch in der Büroeinrichtungsbranche die Digitalisierung spürbar vorangeschritten. Gefühlt jeder Hersteller von Büromöbeln präsentierte uns 2018 freudig eine App, die zu Haltungswechseln anregt, die Lufttemperatur misst und/oder Räume reserviert. Eine Entwicklung, die sich schon bei unserem Rückblick auf die Orgatec-Trends 2016 andeutete. Eher neu war, dass viele dieser Apps nun auch Gamification-Charakter hatten und Nutzer für richtiges Verhalten belohnten.
Orgatec-2018-Trend #3: Gesundheit
Als Dauerbrennerthema waren auch 2018 viele bewegungsfördernde Lösungen zu sehen, vor allem Sitz-Steh-Tische und dreidimensional nachgebende Stühle. Der Begriff Ergonomie fiel in diesem Zusammenhang kaum noch. Er war schon vor vier Jahren verbrannt.
Augenscheinlich ungebrochen war 2018 auch der Trend zu Akustiklösungen. Das viele Herausreißen von Wänden hatte den Bedarf an jenen stark befördert. Es gab wieder viele Raum-in-Raum-Lösungen, sogenannte Cubes, und akustisch wirksame Trennwände zu sehen.
Orgatec-2018-Trend #4: Verwohnzimmerung
Ein Riesenthema auf der Orgatec 2018 war der groß angelegte Versuch einer Verwohnzimmerung der Büros. Soft-Seating-Sessel, -Sofas, -Separees für die Mittelzonen soweit das Auge reichte. Dahinter steckte der Gedanke, dass man sich wohlfühlen soll im Büro – so wie zu Hause. Auch dieses Thema war 2018 nicht neu, aber sehr dominant. Wie lange ein Wohlfühlen auf wadenhohen Polsterlandschaften mit dem Notebook auf den Oberschenkeln möglich ist, blieb allerdings offen.
Weitere Tendenzen 2018
Holz blieb 2018 im Trend: nicht nur bei Tischplatte und Schrank, sondern auch bei stylischen Stühlen oder Tischbeinen. Eiche war das neue Nuss, fast schon ein neues Muss. Eher neu war der Trend zu anspruchsvoll abgestimmten Farben. Ob Pastell oder Le Corbusier: Bunt war auf dem Weg, das neue Schwarz-Weiß zu werden.
Vermisst hatten wir weitgehend und wider Erwarten den Trend zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit. Viele Unternehmen taten in diesem Bereich auch 2018 durchaus Beachtliches und es gab auch Lösungen zu sehen, bei deren Produktion zum Beispiel Plastikmüll wiederverwendet wird. Schon angesichts des neuen Nachhaltigkeitszertifikats European Level, dessen Start auf der Orgatec 2018 verkündet wurde, hatten wir uns aber etwas mehr Ökologie als Thema erhofft.