Heute ist die neue Ausgabe des OFFICE ROXX Mags erschienen. Das Special ist dem Thema Green Office gewidmet. Chefredakteur Robert Nehring stimmt mit dem Editorial auf die 195. Ausgabe ein.
Herzlichen Dank für die vielen Glückwünsche zu unserem 25-jährigen Jubiläum, das wir in der vorangegangenen Ausgabe gefeiert haben. Unsere Freude wurde stark getrübt vom Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Er folgte direkt auf die Fertigstellung der Ausgabe.
Derzeit hat man den Eindruck, eine Krise folge der anderen. In Wirklichkeit jedoch türmen sich diese übereinander. Selbst die Coronapandemie ist noch lange nicht im Griff. Und auch diese hat nur davon abgelenkt, wie dramatisch der Klimawandel voranschreitet.
Green Office. Das Special in dieser Ausgabe ist dem ökologisch nachhaltigen Büro gewidmet. Es geht vor allem um grüne Lösungen, Services und Zertifikate. Eine Studie des Öko-Instituts hat kürzlich gezeigt, dass sich mit mehr Homeoffice pro Jahr bis zu 3,7 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase einsparen lassen. Die Realität sieht bei uns aber leider eher so aus: Ende März hielten die gesetzlichen Krankenkassen die geplante Impfpflicht für nicht umsetzbar, weil es angeblich auch an Papier für die 120 Millionen Schreiben gefehlt habe. Richtig: Solche Informationen müssen bei uns ja immer noch ausgedruckt und mit der Postkutsche ausgefahren werden.
Arbeit. Wir leben in einer Zeit des Umbruchs – kulturell, wirtschaftlich, politisch. Angesichts von Fachkräfte- und Rohstoffmangel, Geldentwertung und Produktivitätsrückgang sowie von beliebter werdender New Work und No Work stellt sich immer dringender die Frage, welche Bedeutung Arbeit eigentlich für uns hat und haben sollte.
Unser langjähriger Kolumnist Martin Wehrle macht darauf aufmerksam, dass viele Menschen unterschätzen, wie wichtig die Arbeit für ihre Selbstdefinition ist: „Die Arbeit strukturiert den Tag. Die Arbeit sorgt für soziale Kontakte, mit Kunden und Kollegen. Und die Arbeit verschafft uns Befriedigung, weil wir für sie ein spezielles Wissen brauchen und bestenfalls einen Nutzen stiften. Wer arbeitet, gibt seinem Leben einen Sinn.“
Wir drücken Herrn Wehrle fest die Daumen, dass er nie mit Richard David Precht im Aufzug stecken bleibt. Denn dieser vertritt in seinem neuen Buch „Freiheit für alle“* die Auffassung, dass wir angesichts der Fortschritte von KI und Robotik bald auf Arbeit verzichten können. In einer „Sinngesellschaft“, die er befürwortet, werde mühselige Lohnarbeit dank bedingungslosen Grundeinkommens überflüssig.
Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Buch „Sinnlos glücklich“. Ingo Hamm stellt hier klar, dass sich der Sinn, den Arbeit für den Einzelnen macht, nicht vorgeben lässt, schon gar nicht durch einen noblen Unternehmens-Purpose. Er kann immer nur von einem selbst stammen. Sinn macht, was man macht, nicht, für wen oder zu welcher Weltverbesserungsphrase. Schon gar nicht, wozu man extrinsisch motiviert wird. Für Hamm ist der Purpose unserer Tage pure New-Work-Propaganda.
Und wie geht es mit der Büroarbeit weiter? Nach dem Wegfall der Homeoffice-Pflicht dürften wieder mehr Beschäftigte ins Corporate Office pilgern. Jedoch sind viele auch schon zuvor längst wieder ins Büro gegangen. Manchen bleibt weiterhin freigestellt, wie oft sie dort erscheinen. Und einige bekommen keine zehn Pferde mehr aus der gemütlichen Wohnung. Die Zukunft wird sicher hybrid bleiben. Allerdings sind die Anforderungen und Umstände so unterschiedlich, dass eine allgemeine, gar gesetzliche Homeoffice-Regelung nur nach hinten losgehen kann.
Ende April ist übrigens unser Digital Summit zum Thema Hybrid Working online gegangen. Unter OFFICE-ROXX.DE/Hybrid2022 finden Sie interessante Vorträge zum Thema – jederzeit und kostenfrei.
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