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Für mehr Bewegtsitzen, Teil 5: Meilensteine des Bewegtsitzens

Die meis­ten Office-Worker bewe­gen sich zu wenig – mit zum Teil ver­hee­ren­den Fol­gen. Es wird zu wenig gestan­den und gelau­fen. Aber auch im Sit­zen soll­te man sich bewe­gen. Im fünf­ten Teil unse­rer Rei­he zum The­ma Bewegt­sit­zen geht es um his­to­ri­sche Mei­len­stei­ne. Von Robert Nehring.

Schon in den 1920ern war Bewegung im Sitzen ein Thema, wie dieses Plakat für Universal-Stuhlsockel aus dieser Zeit beweist. Herkunft unbekannt.

Schon in den 1920ern war Bewe­gung im Sit­zen ein The­ma, wie die­ses Pla­kat für Uni­ver­sal-Stuhl­so­ckel aus die­ser Zeit beweist. Her­kunft unbekannt.

Frank Lloyd Wright war der Architekt des ersten Bürogebäudes der Welt. Für das Larkin Administration Building (1904) entwarf er auch Bürostühle wie diesen – mit Rollen und luftdurchlässiger Rückenlehne. Foto: Wikimedia Commons

Frank Lloyd Wright war der Archi­tekt des ers­ten Büro­ge­bäu­des der Welt. Für das Lar­kin Admi­nis­tra­ti­on Buil­ding (1904) ent­warf er auch Büro­stüh­le wie die­sen – mit Rol­len und luft­durch­läs­si­ger Rücken­leh­ne. Foto: Wiki­me­dia Commons

Modell des „Reichspost-Stuhls“ von Drabert (1922), dem ersten nach einer DIN gefertigten Bürodrehstuhl. Foto: Hersteller

Modell des „Reichs­post-Stuhls“ von Dra­bert (1922), dem ers­ten nach einer DIN gefer­tig­ten Büro­dreh­stuhl. Foto: Drabert/Kinnarps

Auf dem Federdreh von Stoll (1926) ... Foto: Hersteller

Auf dem Feder­dreh von Stoll (1926) ... Foto: Sedus Stoll

... konnte man sich im Sitzen bereits rundum bewegen. Foto: Hersteller

... konn­te man sich im Sit­zen bereits rund­um bewe­gen. Foto: Sedus Stoll

„Man sitzt gesund und weich auf Polstergleich!“ Vier Federn sorgten bei diesem Stuhl von Margarete Klöber (1935) für bewegenden Sitzkomfort. Foto: Hersteller

„Man sitzt gesund und weich auf Pols­ter­gleich!“ Vier Federn sorg­ten bei die­sem Stuhl von Mar­ga­re­te Klöber (1935) für bewe­gen­den Sitz­kom­fort. Foto: Klöber

Das erste Erfolgsmodell von Interstuhl: Die Bi-Regulette (1962) erinnert noch stark an Staffel- und Reichspoststuhl. Foto: Hersteller

Das ers­te Erfolgs­mo­dell von Inter­stuhl: Die Bi-Regu­let­te (1962) erin­nert noch stark an Staf­fel- und Reichs­post­stuhl. Foto: Interstuhl

Relax-o-flex®-Simultan von Drabert (1974) – die Erfindung der Synchronmechanik war ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Bewegtsitzens. Foto: Hersteller

Relax-o-flex®-Simultan von Dra­bert (1974) – die Erfin­dung der Syn­chron­me­cha­nik war ein wich­ti­ger Mei­len­stein in der Ent­wick­lung des Bewegt­sit­zens. Foto: Drabert/Kinnarps

Die FS-Linie von Wilkhahn (1980) – der „erste bedienungsfreie Bürostuhl mit Synchronmechanik“. Foto: Wilkhahn

Die FS-Linie von Wilkhahn (1980) – der „ers­te bedie­nungs­freie Büro­stuhl mit Syn­chron­me­cha­nik“. Foto: Wilkhahn

Der duo back® von Grahl (1989) mit seiner typischen zweigeteilten, flexiblen Rückenlehne und den 3-D-Armlehnen Ergoarm® (1988). Foto: Rohde & Grahl

Der duo back® von Grahl (1989) mit sei­ner typi­schen zwei­ge­teil­ten, fle­xi­blen Rücken­leh­ne und den 3-D-Arm­leh­nen Erg­o­arm® (1988). Foto: Roh­de & Grahl

Das Drehstuhlkonzept Mikromotiv® von Drabert (2001) zwang mit einem Motor zu regelmäßigen Haltungsänderungen. Foto: Drabert/Kinnarps

Das Dreh­stuhl­kon­zept Mikro­mo­tiv® von Dra­bert (2001) zwang mit einem Motor zu regel­mä­ßi­gen Hal­tungs­än­de­run­gen. Foto: Drabert/Kinnarps

Der ON® von Wilkhahn (2010) kombiniert sehr erfolgreich Synchron- und 3-D-Mechanik. Foto: Wilkhahn

Der ON® von Wilkhahn (2010) kom­bi­niert sehr erfolg­reich Syn­chron- und 3-D-Mecha­nik. Foto: Wilkhahn

Der 3Dee von aeris (2013) sorgt dank einer tragenden Feder für multidimensionales Sitzen. Foto: aeris

Der 3Dee von aeris (2013) sorgt dank einer tra­gen­den Feder für mul­ti­di­men­sio­na­les Sit­zen. Foto: aeris

 

Die Geschich­te des Sit­zens ist lang, auch wenn sich der Mensch die­se Kör­per­hal­tung erst ver­gleichs­wei­se spät zu eigen gemacht hat. Die ältes­ten noch erhal­te­nen Zeug­nis­se, die Men­schen in der Sitz­po­si­ti­on zei­gen, sind fast 8.000 Jah­re alt. Das Sit­zen auf einem Stuhl war anfangs ein Pri­vi­leg der Mäch­ti­gen, der Pha­rao­nen, Päps­te, Kai­ser, Köni­ge usw. Das gemei­ne Volk dage­gen saß nicht erhöht, son­dern auf dem Boden. Erst ab dem 16. Jahr­hun­dert änder­te sich dies lang­sam. Mit dem Huma­nis­mus der Renais­sance bean­spruch­te auch das Bür­ger­tum Sitz­plät­ze. Kauf­leu­te und Buch­hal­ter nah­men in ihren Kon­to­ren immer häu­fi­ger Platz. Mit der Indus­tria­li­sie­rung ab Mit­te des 18. Jahr­hun­derts wur­den Stüh­le dann bald zur Massenware.

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