Auf der diesjährigen Cebit war die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft zum Greifen nah. Unsere Redaktion hat sich wie immer vor Ort für Sie umgeschaut.
„Mit der Cebit 2016 ist die Digitalisierung auf Platz eins der Agenda von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft angekommen“, bilanziert Oliver Frese, Vorstand der Deutschen Messe AG, die diesjährige Messe. „Mit ihrem Verlauf hat die Cebit ihre Position als weltweit wichtigste Plattform für die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft untermauert. Sie hat die digitale Transformation in einzigartiger Weise erlebbar und anfassbar gestaltet.“
Gut 3.300 Aussteller aus 70 Nationen hatten ihre IT-Produkte Mitte März auf dem Messegelände in Hannover präsentiert, was dem Niveau des Vorjahres entsprach. Auch die Besucherzahl war mit etwa 200.000 stabil auf dem Niveau des Vorjahres (2015: 201.000).
Topthema d!conomy
Die Cebit 2016 stand unter dem Motto d!conomy: join – create – succeed. Der Begriff d!conomy umschreibt den rasanten und umfassenden Einzug der IT in alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft sowie die damit verbundene Rolle der IT als Treiber von Innovationen. Im Rahmen dieses Themas lag der Fokus vor allem auf der Frage, wie Unternehmen optimal die Chancen der Digitalisierung nutzen können.
Entsprechend stark vertreten waren die neuesten Entwicklungen aus den Bereichen Internet der Dinge, Cloud Computing, IT-Security sowie Mobile und Social Business. Hochleistungsfähige Drohnen, selbstlernende Maschinen, vernetzte Weinberge, Technik, die unter die Haut geht und ein Roboter, der Gefühle zeigen kann: Die Cebit präsentierte 2016 eine große Menge technischer Innovationen.
Hebel der Digitalisierung
Das alles überstrahlende Thema der Messe war das Internet der Dinge (IoT): Schon 2020 sollen weltweit mehr als 50 Milliarden Geräte vernetzt sein. Welche vielseitigen Möglichkeiten IoT-Technik eröffnet, machte der IoT/M2M-Pavillon deutlich. Konzerne wie Telefónica oder TomTom Bridge stellten in Hannover neue Anwendungen vor. Praxisnahe IoT-Showcases gab es auch bei vielen anderen Ausstellern.
Big Data und Cloud
Die intelligente Aufbereitung der wachsenden Datenmengen in Industrie, Logistik, Gesundheit und Mobilität verändert die Wirtschaft. Fast jedes zweite Unternehmen in Deutschland vertraut inzwischen auf angemietete Infrastruktur aus dem Web.
Cloud-Computing ist demnach einer der Grundpfeiler der digitalen Transformation. Sie war in diesem Jahr fast überall auf der Messe präsent – etwa bei der Deutschlandpremiere der Salesforce World Tour, die zahlreiche Beispiele für die Beschleunigung der digitalen Transformation lieferte.
Unternehmen wie die Deutsche Telekom und Microsoft stellten Konzepte vor, die flexibel verfügbare IT-Ressourcen mit den strengen deutschen Gesetzen für die Datensicherheit verbinden.
IT-Sicherheit
Auffällig war die enorme Bandbreite an Business-Security-Lösungen – von der App für abhörsicheres Telefonieren mit dem Smartphone bis zum Cyber-Defence-Center von Airbus zur schnellen Erkennung von Angriffen aus dem Web. Unternehmen haben verstärkt mit zielgerichteten Cyberattacken zu rechnen. Als Antwort stellte etwa Kaspersky eine neue Anti-Targeted-Attack-Platform vor.
Ein wichtiges Thema bleibt auch die Verschlüsselung von E-Mails. Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT startete auf der Cebit die Registrierung für die sogenannte Volksverschlüsselung, die Mitte des Jahres zur Verfügung stehen soll und für Privatanwender kostenlos sein wird.
The next big thing
Augmented und Virtual Reality werden als der vielversprechendste Trend in der IT-Branche gehandelt – man lehnt sich nicht weit aus dem Fenster, wenn man ihnen ein hohes Potenzial für die Veränderung unserer Lebens- und Arbeitswelt attestiert.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zeigte etwa, wie sich Smart Data Analytics mit einer Augmented-Reality-Anwendung auf dem Boden darstellen lassen – beispielsweise die Soll- und Ist-Werte einer Produktionsanlage.
Eine weitere Cebit-Premiere stellte die neue Datenbrille von Brother dar, die sich vor allem für den Einsatz in der Logistik und in Kliniken eignet.
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