Robert Nehring hat nicht viel von Marcel Proust gelesen, stellt aber ebenfalls gern viele Fragen. Interessanten Persönlichkeiten aus dem Büroumfeld schickt er auch mal einen Fragebogen. Diesmal antwortete Patrick Heinen, Geschäftsführer von Inwerk.
ARBEITEN
1. Bitte beschreiben Sie Ihren Arbeitsplatz.
Da ich sehr viel reise, benötige ich kein eigenes Büro. Ich arbeite an unseren Standorten Meerbusch und Biebertal an freien Arbeitsplätzen. Und da ich oft mit der Bahn reise, ist der ICE mein erweiterter Arbeitsplatz für konzentriertes Arbeiten. In meinem Arbeitsumfeld bevorzuge ich Produkte unserer Eigenmarke Made by Inwerk wie etwa unser Tischsystem Masterlift.
2. Wie kommen Sie zur Arbeit?
Bevorzugt fahre ich im Sommer mit dem Fahrrad von Düsseldorf nach Meerbusch in unser Forum. Ansonsten nutze ich die Bahn oder ein Pool-Fahrzeug.
3. Wo arbeiten Sie am liebsten?
An unseren Standorten inmitten meiner Kolleginnen und Kollegen!
4. Wie viele E-Mails erhalten Sie im Schnitt pro Tag?
Circa 40 E-Mails pro Tag, während wir für die interne Kommunikation Microsoft Teams verwenden.
5. Wie viele Videocalls haben Sie pro Woche und wie viel Zeit verbringen Sie mit diesen?
Im Schnitt sind es vier bis fünf Videocalls pro Tag mit einem Zeiteinsatz von insgesamt circa 20 Stunden pro Woche.
6. Wie viele Stunden verbringen Sie im Schnitt pro Woche in Social-Media-Kanälen?
Zwei bis drei Stunden auf LinkedIn.
7. Wie viele Stunden arbeiten Sie im Schnitt pro Woche?
Mehr als 60 Stunden.
8. Wie viele davon nicht im Corporate Office?
Circa 50 Stunden an unseren Standorten, somit zehn Stunden nicht im Office.
9. Ihre drei Lieblingslösungen von Inwerk?
Unsere Masterlift-Serie mit ihrem eigenständigen Design. Unser erweiterbares Möbelbausystem Masterbox mit seiner individuellen Konfigurierbarkeit. Und nicht zuletzt unser Bürodrehstuhl Teamo mit seinem herausragenden Sitzerlebnis.
10. Welche Büroeinrichtungslösung von anderen ist auch nicht zu verachten?
Mittlerweile sind alle relevanten Hersteller gut aufgestellt mit interessanten Konzepten und Produktwelten. Bei Actiu ist zum Beispiel der Wellbeing-Ansatz Gaia interessant. Dabei handelt es sich um eine Plattform, die Umgebungsfaktoren wie Akustik, Licht und Luft im Büro auswertet und in Echtzeit optimiert. Darüber hinaus stellt die Technologie Mitarbeitenden Informationen über verfügbare und passende Meeting-Räume oder Arbeitsplätze zur Verfügung. Anhand dieser Daten können Büroflachen und ihre Nutzung verbessert werden. Mir gefällt an dieser Lösung, dass sie den Menschen und seine individuellen Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt und auf allen Ebenen darauf abzielt, unser Erlebnis im Büro zu verbessern.
11. Das Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben. Auch Coworking Spaces scheinen sich mittlerweile etabliert zu haben. Wie wird sich das Thema mobile Arbeit resp. Hybrid Working wohl entwickeln?
Die Begegnungen im Büro und den sozialen Aspekt der Arbeit schätzen Angestellte. Nach einer Studie von Microsoft gemeinsam mit der Boston Consulting Group und KRC Research können sich Beschäftigte im Durchschnitt vorstellen, ein gutes Viertel der Arbeitszeit außerhalb des Büros zu verbringen. Das entspricht einem bis zwei Homeoffice- bzw. Remote-Tagen in der Woche.
Auch für Arbeitgeber hat das Hybrid-Work-Arbeitsmodell Vorteile: In einem reinen Remote-Setup ist es deutlich schwieriger, den Zusammenhalt im Team zu erhalten sowie die Unternehmenskultur zu fördern, Werte zu vermitteln und die Motivation zu stärken. Aus zahlreichen Studien wird klar, dass sich Angestellte eine hybride Lösung für das Arbeiten wünschen.
12. Die letzte Orgatec hatte etwas von einer imm cologne: Wie weit könnten Büro- und Wohnmöbel noch zusammenwachsen?
Sinnvoll wäre eine Zusammenlegung der beiden Messen Orgatec und imm cologne. Die Übergänge von Home und Office sind fließend, sodass eine klare Differenzierung zwischen Büro- und Wohnungsmöbeln nicht mehr sinnvoll ist. Bei Inwerk haben wir zum Beispiel an jedem Standort neben Work-Kitchen, in denen auch gekocht werden kann, auch ein Gästehaus mit Schlafmöglichkeiten für unsere Mitarbeitenden.
13. Auch hierzulande zeichnen sich Büroflächenrückgänge und neue Kernaufgaben für das Corporate Office ab. Wie sehen Sie das?
Kernaufgabe ist es, Mitarbeitenden eine bedürfnisorientierte Büro-/Wohnlandschaft anzubieten, die Lust macht, ins Office zu kommen und sich dort auch wohlzufühlen.
14. Welche Auswirkungen können diese Entwicklungen auf die Büromöbelbranche haben?
Hersteller und Händler könnten noch mehr auf die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen eingehen und Wohlfühl-Einrichtungswelten in den Bürogebäuden konzipieren.
15. Die größten Fehler der Büroeinrichtungsbranche sind?
Die Büroeinrichtungsbrache befindet sich in einer Transformation, in der Fehler auf der Suche nach den bestmöglichen Antworten für das Arbeiten der Zukunft notwendig sind.
16. Die Zukunft des Fachhandels …
… ist voller Chancen, da der Fachhandel einen wahren Mehrwert bei der Umsetzung von Einrichtungskonzepten in der Lebens- und Bürowelt bietet.
17. Wie stellen Sie sich Büros im Jahre 2030 vor?
Als hybride Lebens- und Arbeitswelten mit fließenden Übergängen.
18. Mieten soll das Potenzial haben, im Büro das neue Kaufen zu werden. Teilen Sie diese Auffassung?
Nein.
19. Was Sie schon immer einmal zur Entwicklung der Büroarbeit sagen wollten:
Die Auseinandersetzung mit der Büroarbeit ist zu kurz gesprungen. Einen Mehrwert schaffen wir über eine bedürfnisorientierte Lebens- und Arbeitswelt.
20. Wie stehen Sie zum Thema ökologische Nachhaltigkeit?
Pflichtprogramm für uns gemeinsam.
21. … und die Digitalisierung?
Sie ist Bestandteil unseres Lebens und bietet ungeahnte Möglichkeiten, die wir als Chance werten sollten.
22. Was halten Sie von New Work?
Das Konzept ist in die Jahre gekommen.
23. Den Generationen Y und Z rate ich, …
… sich aktiv einzubringen und die Zukunft zu gestalten.
24. Woran arbeiten Sie gerade?
An der weiteren Touchpoint-Digitalisierung der Customer Journey für unsere Kunden und der weiteren Optimierung unseres digitalen Kauferlebnisses.
25. Was inspiriert Sie?
Der Austausch mit Menschen.
26. Ihr größter beruflicher Erfolg?
Gemeinsame Erfolge betreffen die Weiterentwicklung und Transformation von Unternehmen gemeinsam mit den Menschen in den jeweiligen Unternehmen.
27. Der größte Misserfolg?
Wo ich Menschen auf dem Weg nicht mitnehmen konnte.
28. Xing oder LinkedIn oder …?
LinkedIn.
29. Apple oder Microsoft?
Apple.
30. Lesen Sie noch Gedrucktes?
Ja.
LEBEN
31. Was würden Sie als „König von Deutschland“ zuerst ändern?
Für mehr Gerechtigkeit sorgen.
32. Was würden Sie gern können?
In die Zukunft sehen.
33. Wo würden Sie am liebsten leben?
Da wo ich heute lebe: in Hamburg.
34. Wobei können Sie gut entspannen?
Beim Sport.
35. Ihr ursprünglicher Berufswunsch?
Pilot.
36. Ihre Hauptcharaktereigenschaften?
Ehrgeizig, mitfühlend und ausgeglichen.
37. Ihre Hobbys oder Leidenschaften?
Reisen, Segeln, Ski- und Rennradfahren.
38. Ihre drei Dinge für die einsame Insel?
Meine Frau und meine beiden Söhne.
39. Ihr Lieblingsdenker?
Hermann Hesse.
40. Ihr Lieblingsbuch?
„Narziss und Goldmund“ von Hermann Hesse.
41. Ihr Lieblingsgericht?
Asiatische Curry-Gerichte.
42. Ihre Lieblingsweisheit?
„Der Mensch lebt, als würde er niemals sterben, und stirbt dann, ohne jemals wirklich gelebt zu haben.” – Dalai Lama
43. Haben Sie ein Lebensmotto?
Nein.
44. Der Sinn des Lebens?
Gutes für die Gemeinschaft zu leisten.
45. E-Auto oder Verbrenner?
Verbrenner.
46. FC Bayern oder Borussia Dortmund oder …?
Borussia Dortmund.
47. Beatles oder Stones, Ärzte oder Hosen oder …?
Weder noch – stimmungsabhängig.
48. Bier oder Wein?
Wein.
49. Strand oder Berge?
Berge.
50. Und Ihre Uhr: analog oder digital?
Analog.
PATRICK HEINEN
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