Präs. und Prof. Isabel Rothe sowie Dr. Anita Tisch sind Office-Pioniere, wie sie im Buche stehen. Denn mit diesem Beitrag sind die Präsidentin und die Gruppenleiterin „Arbeitszeit und Organisation“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin auch in dem kürzlich erschienenen Band zwei von „OFFICE PIONEERS: Ausblicke auf das Büro 2030“ präsent.
Aktuelle Zahlen der BAuA-Arbeitszeitbefragung zeigen: Nahezu die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland arbeitet an einem Büroarbeitsplatz. Unter den Personen mit einem (Fach-)Hochschulabschluss sind es gar fast drei Viertel. Und auch wenn im Zuge der Covid-19-Pandemie immer wieder über ein Ende der Arbeit im Büro spekuliert wird, wurde uns zeitgleich auch dessen große Bedeutung vor Augen geführt: für Kreativ- und Innovationsprozesse, für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften, für betriebliche Identität und nicht zuletzt für den sozialen Zusammenhalt und die soziale Unterstützung bei der Arbeit. Allerdings wurde auch deutlich, dass viele Bürokonzepte in Zukunft neu gedacht werden sollten, um eben diese Vorteile aktiv zu unterstützen. Denn moderne Konzepte fördern nicht nur den kreativen Austausch der Beschäftigten und tragen zu deren Wohlbefinden und Arbeitsmotivation bei, sondern unterstützen durch unterschiedliche Angebote und Raumgestaltung auch die Gesundheit und Leistungsfähigkeit aller.
Grundsätzlich gilt, dass Beschäftigte mit Büroarbeit seltener körperlich anstrengende Tätigkeiten ausüben, von weniger gesundheitlichen Beschwerden berichten und ihren allgemeinen Gesundheitszustand besser einschätzen als andere Beschäftigte. Auch das Risiko eines Arbeitsunfalls ist im Büro niedriger als an vielen anderen Arbeitsplätzen. Gleichzeitig gehen mit der Büroarbeit andere Risiken einher: So verbringt ein Büromensch bis zu 85 Prozent des Arbeitstages sitzend. Gesundheitliche Beeinträchtigungen im Bereich der Muskel- Skelett-Erkrankungen oder Herz-Kreislauf- Erkrankungen sind die Folge. Aus Sicht der Arbeitsmedizin hilft dabei nur eines: Aufstehen. Ziel sollte sein, nicht mehr als die Hälfte der Arbeitszeit sitzend zu verbringen. Dabei gilt die Devise: „Die nächste Position ist immer die beste“.
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