Die technische Ausstattung von Büroarbeitsplätzen wird nach der Pandemie eine noch größere Rolle spielen, um Mitarbeitenden zufriedenstellende und effektive Arbeit zu ermöglichen. Raed Kaplan vom Anbieter für Kollaborationslösungen Barco weiß, welche technischen Lösungen für Unternehmen dabei entscheidend sind.
Es ist bereits viel über die Auswirkungen von Homeoffice auf die Arbeitnehmer im Allgemeinen und insbesondere auf die jungen Menschen und Berufseinsteiger gesagt worden. Gerade für diese Gruppe kann die aktuelle Situation einen großen Nachteil bedeuten. Sie profitieren normalerweise mit am meisten von der sozialen Interaktion am Arbeitsplatz, haben im Büro eine größere Chance, von Mitarbeitenden zu lernen und eine Beziehung zu leitenden Angestellten aufzubauen: All das ist ein notwendiger Bestandteil des Lernens am Arbeitsplatz.
Passende Voraussetzungen schaffen
Die Möglichkeit, langsam ins Büro zurückzukehren, wird daher für viele Arbeitnehmer wie Arbeitgeber, die in den letzten 18 Monaten unter Videokonferenz-Müdigkeit gelitten und den direkten Austausch mit den Kollegen vermisst haben, eine willkommene Abwechslung und Erleichterung bringen. Dennoch darf eine solche Rückkehr nicht zu überstürzt erfolgen. Es ist wichtig für Unternehmen, zunächst die passenden Voraussetzungen zu schaffen, die die unterschiedlichen Anforderungen der Mitarbeitenden berücksichtigen. Dafür gibt es allerdings keine Einheitslösung.
Das liegt auch daran, dass ein Großteil der Menschen laut einer Barco-Studie weiterhin flexible Arbeitszeiten einfordert und im Schnitt mindestens 1,5 Tage pro Woche von zu Hause arbeiten will. Angesichts dessen gilt es, die Unstimmigkeiten zwischen Homeoffice-Befürwortern und -Gegnern auszuräumen, um jedem Arbeitnehmer den bestmöglichen Arbeitsplatz zu bieten. Anstatt ihre Mitarbeitenden dazu zu verpflichten, in das Büro zurückzukehren, sollten Arbeitgeber ihnen eine Rückkehr mithilfe eines attraktiven Arbeitsplatzes und den richtigen technischen Voraussetzungen schmackhaft machen. Daher werden die kommenden Monate auch für Unternehmen zu einer Art Testphase. Sie müssen bereit sein, diesen Weg zu gehen und versuchen, die bestmöglichen Bedingungen für flexibles Arbeiten zu schaffen. Entscheidend ist, dass die Unternehmen diese Herausforderung umgehend angehen, schnell aus Problemen und Fehlern lernen, um so die idealen Arbeitsbedingungen und -praktiken für die Zukunft zu implementieren.
Bausteine für den Arbeitsplatz der Zukunft
Glücklicherweise haben viele Unternehmen bereits erste Schritte eingeleitet und beispielsweise das Notebook zum wichtigsten Tool für den Arbeitsplatz der Zukunft gemacht, denn es ist ein zentraler Baustein, um flexibles Arbeiten zu ermöglichen. Meetings und Zusammenarbeit – egal, ob gemeinsam im Büro, über Standorte verteilt oder auch von zu Hause – sind ein weiterer Fokus der zukünftigen Arbeit. Unternehmen, die agnostische Lösungen wie ClickShare nutzen, erleichtern es ihren Mitarbeitenden, sich unabhängig von der Meeting-Plattform in Besprechungen einzuwählen, sich zu verbinden und zusammenzuarbeiten. Mit der richtigen Technologie stellen Arbeitgeber sicher, dass sowohl die Bedürfnisse der Mitarbeitenden vor Ort als auch die von Kollegen, beispielsweise im Homeoffice, erfüllt werden und allen das gleiche immersive Meeting- und Kollaborationserlebnis zu Teil wird. Zudem stellen Unternehmen so sicher, dass sich die vorsichtigeren Mitarbeitenden weiterhin schützen und ins Büro zurückkehren können, sobald sie sich bei dem Gedanken wohl fühlen.
Der Wandel des Büros
Es ist klar, dass die umfangreichen Veränderungen, die die Pandemie in der Arbeitswelt mit sich gebracht hat, auch in der Zeit danach anhalten. Somit werden sich auch die Büros nachhaltig verändern und wieder die Dinge in den Vordergrund rücken, die während der Pandemie zu kurz gekommen sind: Kollaboration und der direkte Kontakt zu den Kollegen.
Traditionelle Bürogebäude werden mehr Raum für Zusammenarbeit bieten und sich beispielsweise in Café-ähnliche Einrichtungen verwandeln. Gegenwärtig gehen laut einer aktuellen Barco-Studie 65 Prozent der deutschen Befragten ins Büro, um Meetings in einem professionelleren Rahmen zu hosten und 46 Prozent, weil ihnen dort bessere Technik zur Verfügung steht. Weitere 63 Prozent der Befragten würden aufgrund des sozialen Kontakts mit den Kollegen zurück ins Büro kommen. Das deutet darauf hin, dass der Wunsch nach effizienten Besprechungen und persönlichem Austausch die Hauptgründe für eine Rückkehr ins Büro sind. Daher sollten Unternehmen jetzt in die Ausstattung von Besprechungsräumen investieren und ein inspirierendes Ambiente für die Zusammenarbeit schaffen. Die Mitarbeitenden werden Räumlichkeiten benötigen, in denen sie in aller Ruhe und Bequemlichkeit brainstormen und sich treffen können.
Technik für den Arbeitsplatz der Zukunft
Die Umgestaltungen müssen dabei vor allem zwei wesentliche Veränderungen einbeziehen. Zum einen ist das Notebook zum wichtigsten Arbeitsmittel geworden: 74 Prozent der Arbeitnehmer können sich nicht mehr vorstellen, ohne ihr Notebook zu arbeiten und es für alle Aufgaben zu nutzen. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, müssen Besprechungsräume mit der richtigen Technik ausgestattet werden. Anstatt wie früher in Besprechungsräumen nach dem HDMI-Kabel zu suchen oder alle Dateien auf den Computer im Besprechungsraum zu übertragen, wollen Mitarbeitende eine simple kabellose Lösung, die reibungslos mit ihrem Notebook und verschiedenen Meeting-Lösungen kompatibel ist. Zum anderen müssen die technischen Lösungen eine hybride Zusammenarbeit nicht nur ermöglichen, sondern fördern, da die Mitarbeitenden auch weiterhin flexibel aus dem Büro und von zu Hause arbeiten werden.
Der Mitarbeitende im Mittelpunkt
Jetzt, da die Büros langsam geöffnet werden, gibt es mehr Spielraum, um zu experimentieren. Ein zentraler Punkt dabei ist, dass den Arbeitnehmern mehr Wahlmöglichkeiten eingeräumt werden. Sie sollten entscheiden können, wann, wo und wie sie ihre Arbeit verrichten wollen. Das muss sich schlussendlich sowohl in der Personalpolitik des Unternehmens als auch in der Neugestaltung der Büroräume widerspiegeln, um die Arbeitsplätze zukunftssicher zu gestalten. Unternehmen, die bereits heute die Initiative ergreifen, Veränderungen vorantreiben und die richtige Technik einsetzen, werden sich erfolgreich behaupten können.
Raed Kaplan, Sales Director Collaboration DACH, Country Manager DACH Sales & Service, Barco. |