Robert Nehring hat nicht viel von Marcel Proust gelesen, stellt aber ebenfalls gern viele Fragen. Interessanten Persönlichkeiten aus dem Büroumfeld schickt er auch mal einen Fragebogen. Diesmal antwortete Lutz Hardge, Sales Director bei den Monitormarken AOC und Philips.

Lutz Hardge, Regional Sales Director Germany/Austria, AOC International Europe B.V., MMD Monitors & Displays B.V. Abbildung: Philips
ARBEITEN
1. Bitte beschreiben Sie Ihren Arbeitsplatz.
Ich arbeite im Homeoffice im Münchner Südwesten. Das Büro hat eine Südost-Ausrichtung und ist etwa 20 m2 groß. Das Licht fällt vom Fenster links auf einen höhenverstellbaren Schreibtisch der Marke Eliot. Der mit hohen Rücken- und Armlehnen versehene Stuhl ist von König + Neurath. Das HP elitebook 840G5 powert über USB-C ein 34-Zoll-Display von Philips (Modell 346P1CRH) mit integrierter Pop-up-Webcam.
2. Wie kommen Sie zur Arbeit?
Da ich da arbeite, wo ich wohne, sind es kurze Wege. Nur ein Stockwerk-/Raumwechsel.
3. Wo arbeiten Sie am liebsten?
Ich arbeite gern von zu Hause, kann aber auch im Hotel gut und konzentriert meiner Arbeit nachgehen.
4. Wann beginnt ein normaler Arbeitstag bei Ihnen, wann ist Schluss?
Ab 07:30 Uhr bin ich im Office, i. d. R. beende ich den Arbeitstag zwischen 17:30 und 18:00 Uhr, unterbrochen von circa 45 Minuten in der Mittagszeit.
5. Wie viele E-Mails erhalten Sie im Schnitt pro Tag?
Ohne Newsletter und Werbemails sind es circa 50–60 Mails.
6. Wie viele Videocalls haben Sie pro Woche, und wie viel Zeit verbringen Sie mit diesen?
Es sind etwa 15 Videocalls pro Woche mit einem Zeitaufwand von insgesamt circa zehn Stunden.
7. Wie viele Stunden verbringen Sie im Schnitt pro Woche in Social-Media-Kanälen?
Schwer zu tracken – gefühlt zwei Stunden pro Tag = 14 Stunden pro Woche.
8. Wie viele Stunden arbeiten Sie im Schnitt pro Woche?
Circa 50 Stunden.
9. Wie viel davon derzeit im Homeoffice?
Aktuell nahezu 100 Prozent der Zeit.
10. Wie viele Stunden arbeiten Sie im Schnitt pro Woche konzentriert allein?
Circa 15 Stunden.
11. Wie haben Sie vor der Pandemie vorwiegend kommuniziert: Face-to-Face, per Telefon, E-Mail oder Chat?
Reisen und damit verbundene Face-to-Face-Kommunikation haben vor der Pandemie etwa 30 Prozent meines Arbeitsalltages ausgemacht. Daneben kamen alle gängigen Kommunikationsmittel/-formen zum Einsatz. Das jeweilige Thema hat bestimmt, welcher Weg der richtige ist, um ein Thema zu vermitteln.
12. Mit wie vielen Monitoren arbeiten Sie?
Mit nur einem, dafür aber mit einem der Besten, dem Philips 346P1CRH.
13. Worauf sollte man bei der Beschaffung eines Monitors für das Büro achten?
Generell empfehle ich eine Höhenverstellbarkeit (ideal = 150 mm) und eine Neigbarkeit. Um effizienter zu sein, ist statt eines Dual-Screen-Setups ein großformatiges Gerät mit einer WQHD- oder UHD-Auflösung ratsam. Nützliche Features sind auch der Power- und der Lichtsensor. Zu beachten ist stets, dass der Abstand zwischen Auge und Bildschirmoberfläche mindestens 80 cm beträgt. Bei besonderen Anwendungen, zum Beispiel der Bildbearbeitung, ist der darstellbare Farbraum des Displays (WYSIWYG = what you see is what you get) entscheidend.
14. Und worauf sollte man bei der Beschaffung eines Monitors für das Homeoffice achten?
Hier halte ich die ergonomischen Features für wichtig, ebenso wie die Konnektivität. Mit USB-C lassen sich beispielsweise unterschiedliche Devices spielend leicht anschließen und „Kabelsalat“ vergessen machen. Für die Kommunikation ist eine Webcam sinnvoll, die idealerweise bereits in das Gerät integriert ist (wie bei Philips-Geräten die Pop-up-Webcam).
15. Wie stellen Sie sich Büros 2030 vor?
Um Kreativität zu wecken, Produktivität zu steigern und Wohlbefinden zu schaffen, werden wir neue Arbeitsplatzkonzepte erleben. Einige Großkonzerne machen uns das heute ja schon vor – durch eine veränderte Innenarchitektur, flexible Office-Spaces und Ähnliches. Man darf auf die neue Google-Zentrale in der historischen Arnulfpost in München gespannt sein ...
16. Wie wahrscheinlich ist es, dass wir 2050 keine Monitore mehr im Büro oder Homeoffice haben?
Aktuell ist das nicht vorstellbar. Es wird immer ein bildausgebendes Medium notwendig sein. Es stellt sich nur die Frage, auf welcher Technologie es basiert.
17. Die Pandemie will kein Ende nehmen. Erleben wir gerade unser New Normal?
In Teilen sicherlich, jedoch ist die persönliche Begegnung der Menschen untereinander in vielerlei Hinsicht wichtig. Deshalb wünsche ich mir eine Mischform aus der früheren und der aktuellen Arbeitsform.
18. Was zählt für Sie zu den größten Herausforderungen für die Bürowelt?
Standardisierung bei den Collaboration-Lösungen.
19. Kauft man Monitore in zehn Jahren zunehmend am traditionellen Fachhandel vorbei direkt beim Hersteller?
Das halte ich für unwahrscheinlich, da reine Monitorhersteller nicht die Infrastruktur dafür haben. Zudem ist der Monitor in der Regel Teil einer kompletten Workplace-Ausstattung, die von einem Dienstleister installiert und gewartet wird.

Ein Office-Monitor sollte höhenverstellbar und neigbar sein, der Abstand zwischen Auge und Bildschirmoberfläche mindestens 80 cm betragen. Abbildung: Philips
20. Es gibt schon viele Mietmodelle für IT. Monitor as a Service – könnte hier Mieten das neue Kaufen werden?
So ganz neu ist das nicht, denn manche Unternehmen mieten bereits heute komplette Arbeitsplatzlösungen inklusive Monitor.
21. Wie beurteilen Sie die Zukunft von Händlern, Systemhäusern und Herstellern im AV-Bereich?
Da im Bereich „Education, UC & Signage“ noch Nachholbedarf in Deutschland besteht, sehe ich gerade hier, bei entsprechender Spezialisierung, viel Potenzial.
22. Welches Utensil aus der guten alten Analogwelt sollten im Office erhalten bleiben?
Der Tischrechner.
23. New Work bedeutet für mich ...
... sich verändernde Arbeitswelten. New Work war gestern, heute sprechen wir von New Normal. Was das für die Offices bedeutet und welche Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und Agilität hierfür erforderlich sind, das finden wir gerade heraus.
24. Woran arbeiten Sie gerade?
An innerbetrieblicher Prozessoptimierung.
25. Was inspiriert Sie?
Wie aus Mitarbeitern Teams werden, die gemeinsam an einer Sache arbeiten und entweder Erfolge feiern oder nach einer „Niederlage“ Optimierungsmöglichkeiten suchen.
26. Ihr größter beruflicher Erfolg?
Bei einem meiner früheren Arbeitgeber maßgeblich daran beteiligt gewesen zu sein, Digital Signage „marktreif“ zu machen.
27. Der größte Misserfolg?
Ein lang konzipiertes Projekt wurde zum damaligen Zeitpunkt vom Channel nicht angenommen. Es war schlichtweg zu früh und seiner Zeit voraus.
28. Xing oder LinkedIn oder …?
Beide Plattformen haben ihre Existenzberechtigung und ihre eigenen Zielgruppen. Deshalb bin ich auf beiden aktiv.
29. Apple oder Microsoft?
Ich bekenne mich als Apple-Jünger.
30. Lesen Sie noch gedruckte Medien?
Ja. Gern nehme ich ein gutes Buch oder hochwertiges Magazin in die Hand. Die entstehenden Emotionen – zum Beispiel durch Illustrationen – sind stärker als beim Digitalkonsum.
LEBEN
31. Was würden Sie als „König von Deutschland“ zuerst ändern?
Steuerliche und soziale Gerechtigkeit herzustellen wäre mir neben so vielen anderen Punkten ein wichtiges Anliegen.
32. Was würden Sie gern können?
Fliegen.
33. Wo würden Sie am liebsten leben?
Deutschland gefällt mir schon sehr gut, und ich fühle mich sehr wohl hier, wobei Australien und Neuseeland auch gute Optionen wären.
34. Wobei können Sie gut entspannen?
Beim Bergwandern und beim Cruisen mit dem Cabrio durch schöne Landschaften.
35. Ihr ursprünglicher Berufswunsch?
Elektriker.
36. Ihre Hauptcharaktereigenschaften?
Zuverlässig, ehrlich, motiviert, weltoffen.
37. Ihre Hobbys oder Leidenschaften?
Reisen, Fotografie, Oldtimer/Youngtimer.
38. Ihre drei Dinge für die einsame Insel?
Werkzeugkoffer (zum „Basteln“ als Beschäftigung), Kulturbeutel (zur Körperpflege), Notebook mit Internetzugang (zur Unterhaltung und Kommunikation).
39. Ihre Lieblingskünstler oder -denker?
Tom Hanks als Darsteller, Richard von Weizsäcker als Politiker.
40. Ihr Lieblingsfilm?
Monty Pythons „Das Leben des Brian“ amüsiert mich sehr.
41. Ihr Lieblingsgericht?
Rahmschwammerl (Semmelknödel mit Pilzsoße).
42. Ihre Lieblingsweisheit?
Du kannst den Wind nicht ändern, aber du kannst die Segel anders setzen (Aristoteles).
43. Ihr Lebensmotto?
Sieger zweifeln nicht, und Zweifler siegen nicht.
44. Der Sinn des Lebens …
... ist vielfältig und individuell. Glücklich zu sein und Generativität sind mir persönlich wichtig.
45. E-Auto oder Verbrenner?
Die Vernunft sagt, dass man eine Alternative zum Verbrennungsmotor wählen sollte. Als Fan von Young- und Oldtimern sagt der Bauch jedoch Verbrenner.
46. Borussia Dortmund oder FC Bayern oder …?
Ich bin Lokalpatriot und sympathisiere mit dem FCB, sehe mir aber auch unabhängig von den Vereinen gern ein gutes Spiel an.
47. Beatles oder Stones oder …?
Die Musik von AC/DC, Uriah Heep und Queen begleitet mich seit meiner Jugend und wird es wohl immer tun.
48. Bier oder Wein?
Alles zu seiner Zeit, aber immer häufiger ein guter Weißwein.
49. Strand oder Berge?
Als Münchner liebe ich das Voralpenland und die Berge.
50. Und Ihre Uhr: analog oder digital?
Analog – in einem schönen, klassischen und zeitlosen Stil.
LUTZ HARDGE
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