Am 23. Januar ist wieder „Tag der Handschrift“. Aus diesem Anlass haben wir uns ein paar Gedanken über ihre Herkunft, ihre Bedeutung und ihre Zukunft gemacht.
Der Tag der Handschrift geht zurück auf den ersten Unterzeichner der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, John Hancock, der an diesem Tag Geburtstag hatte. Seine Unterschrift war auf dem Dokument so groß, nahezu künstlerisch gestaltet und so hervorstechend, dass sein Name im Englischen umgangssprachlich auch heute noch als Synonym für Unterschrift verwendet wird. Bevor es zu dieser symbolträchtigen Unterschrift kam, hat sich das handschriftliche Schreiben jedoch bereits über viele, viele Jahre zu einer der bedeutendsten Kulturtechniken der Menschheit entwickelt.
Die exklusivste Schriftart der Welt
Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch die Handschrift als Ausdruck von Identität und zur Kommunikation. In jungen Jahren fördert das Schreiben mit der Hand die Entwicklung von Sprache und Wahrnehmung, es hilft bei der Identitätssuche und -findung. Im Erwachsenenalter dient es der Bewältigung von Krisen sowie der Selbstreflexion und der Erinnerung. Sie ist das authentisch-spontane Ergebnis des Denkprozesses und die grafische Lebensspur des Menschen. Entsprechend sagt sie einiges über das Wesen des Schreibenden aus. Über die Handschrift erfahren wir viel über einen Menschen – Dinge, die in Zeiten von E-Mail und Social Media immer weniger erkennbar sind. Unterschriften sind oft der einzige Eindruck vom Menschen hinter den Wörtern, denn auch handgeschriebene Briefe werden immer seltener.
Eine Technik mit gewissen Vorzügen
Dabei ist die persönliche Note nicht der einzige Vorteil des manuellen Schreibens gegenüber dem Tippen. Handschrift ist gedankliches Aufschreiben, das aus multisensuellen Vorgängen besteht. So verbessern sich beim Schreiben von Hand etwa die feinmotorischen Fähigkeiten. Über die Rückkopplung der motorischen Aktionen zum Gehirn werden zudem Denkprozesse angestoßen. Viele kreativ Tätige halten ihre ersten Ideen und Entwürfe als Skizzen auf Papier fest und tippen sie nicht in den PC. Da handschriftliches Schreiben in der Regel mehr Zeit in Anspruch nimmt als das Tippen, fördert es darüber hinaus auch das Aufnehmen und Verinnerlichen von Wissen. Handschriftlich erfasste Informationen werden besser verarbeitet und in Kontext gesetzt. Zudem sind sie umfassender wieder abrufbar als solche, die eingetippt wurden.
I Will Survive
Trotz der Digitalisierung wird die Kulturtechnik Handschrift sicher überleben. Zum schnellen Notieren mit der Hand benötigt man nur Stift und Papier. Mehr nicht. Keinen Akku und keine Steckdose. Gedanken schnell zu skizzieren oder langsam aufschreiben zu wollen, ist ein intrinsischer Trieb, der immer nach Vollzug verlangen wird. Zwar wird im Arbeitsalltag aus Zeit- und Effizienzgründen das maschinelle Schreiben weiterhin bevorzugt werden. Doch für Brainstorming, Meeting-Protokolle, Unterschriften, persönliche Aufzeichnungen und kurze Notizen wird man auch in Zukunft zum Stift greifen – zumindest gelegentlich. Und im Privaten erlebt die Handschrift durch den anhaltenden Handlettering-Boom und den zunehmenden Trend „Klasse statt Masse“ sogar ein kleines Comeback.
Kreatives Handlettering
Beim Handlettering werden die Buchstaben per Hand kunstvoll gestaltet. Die ganze Aufmerksamkeit liegt auf dem Geschriebenen. Dadurch kann der Alltagstrubel abgeschaltet werden. Von einzelnen Wörtern mit persönlicher Bedeutung über Gute-Laune-Sprüche bis hin zu nachdenklichen Zeilen. Ein bedeutungsvolles Wort oder ein Aphorismus, kunstvoll im kreativen Handlettering-Style gestaltet und in einem schönen Rahmen präsentiert, verschönert jeden Raum als Hingucker mit ganz persönlicher Note. Der Papierspezialist Römerturm bietet darüber hinaus eine große Auswahl an vorgestalteten Karten fürs Handlettering, die mit wenigen Klicks mit eigenen Fotos, Grafiken und Texten individualisiert werden können.