Büroarbeit ist Bildschirmarbeit. Damit sie nicht zur Qual für die Augen wird, sollte der Büromonitor ein gestochen scharfes Bild bieten und ergonomisch anpassbar sein. Wir zeigen neun geeignete 27-Zöller und erklären, was es mit IPS, Flimmerfreiheit und Daisy Chain auf sich hat. Von Dr. Sebastian Klöß.
Bei der Bilderzeugung setzen alle gezeigten Monitore auf dieselbe Technik: IPS. Das steht für In-Plane Switching, ein Verfahren, bei dem die Elektroden sich im Panel nebeneinander in einer Ebene parallel zur Displayoberfläche befinden (In-Plane). Bei angelegter Spannung drehen sich die Moleküle in der Bildschirmebene (Switching). Dass dies vor seinen Augen geschieht, ist dem Büroarbeiter in der Regel wohl egal. Was ihn hingegen interessieren dürfte, sind die hohe Farbgenauigkeit, die kräftige Farbdarstellung und nicht zuletzt die hohe Blickwinkelstabilität dieser Technik. Vorbei sind die Zeiten, in denen Inhalte kaum noch erkennbar waren, wenn man seitlich auf den Monitor schaute. Ein bei der Büroarbeit zu verschmerzender Nachteil der IPS-Panels ist ihre relativ hohe Reaktionszeit, die bei den gezeigten Monitoren zwischen 4 ms (BenQ) und 6 ms (Acer, NEC) liegt.
HD schon von gestern?
Durchaus unterschiedlich ist bei den vorgestellten Bildschirmen die Auflösung. Galt HD (1.920 x 1.080 Bildpunkte) bis vor Kurzem noch als State of the Art, verbreiten sich im Büro nun höhere Auflösungen. Lediglich die gezeigten Modelle von Philips und ViewSonic lösen noch mit HD auf, alle anderen bieten die höhere WQHD-Auflösung von 2.560 x 1.440 oder (wie LG) sogar UHD/4K mit 3.840 x 2.160 Pixeln.
Schonende Monitore für die Augen
Aktuelle Büromonitore wirken den als schädlich geltenden Faktoren Flimmern und Blaulicht entgegen. Häufig wird angenommen, dass Flachbildschirme (im Unterschied zu Röhrenmonitoren) nicht flimmern können. Das stimmt nicht. Bei herkömmlichen Modellen schaltet sich die Hintergrundbeleuchtung in einer festen Frequenz an und aus. Meist zu schnell, um vom Auge wahrgenommen zu werden. Gerade beim Herunterdimmen kann das Flackern allerdings wahrnehmbar und für die Augen anstrengend werden. Das lässt sich verhindern, indem die An-Aus-Frequenz erhöht wird, oder – noch besser – ein konstanter Lichtstrom erzeugt wird. Je nach Hersteller heißt das dann FlickerFree, Flicker Safe oder EyeProtect. In Acers EyeProtect ist zugleich ein Blaulichtfilter integriert, der bei anderen Herstellern als Bluelight Reducer oder Low Blue Light bezeichnet wird. Ihnen gemein ist, dass sie (anders als es LED-Displays vielfach tun) keine kurzwelligen blauen Lichtstrahlen emittieren. Sie sind für die Augen ähnlich schädlich wie UV-Strahlen und können zudem den Schlaf-Wach-Rhythmus stören.
Gänseblümchenkette
Neben der reinen Anzeige von Bildern können aktuelle Büromonitore einiges mehr. Fast alle gezeigten Modelle dienen zugleich als USB-Hub, wenn sie über den USB-Upstream-Anschluss mit dem Computer verbunden sind. Im Bildschirm von EIZO ist sogar schon der neue Typ USB C integriert. Über ihn können selbst Notebooks geladen und Audio- sowie Videosignale parallel zum Daten- und Ladestrom übertragen werden. Eine andere Stärke haben die Modelle von Fujitsu und NEC: Sie beherrschen Daisy Chain. Was wörtlich Gänseblümchenkette heißt, bedeutet, dass der Monitor das vom Computer empfangene Signal an weitere Monitore weiterleiten kann. Und zwar so, dass auf allen unterschiedliche Bildschirminhalte zu sehen sind.