Die E-Signatur in Unternehmen ist auch nach Corona nicht die Norm. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Forsa. Szilveszter Szebeni, CISO bei Tresorit, beleuchtet das Ergebnis und geht auf den Wert des Produktsegments ein.
Während der Coronapandemie meldeten Anbieter für elektronische Signaturen eine gestiegene Nachfrage. Das papierlose Büro schien Wirklichkeit zu werden. Die Studie „E-Signature“ von Forsa im Auftrag von Tresorit zeigt hingegen eine andere Realität. Im April 2023 wurden dazu 100 Entscheider und Geschäftsführer aus unterschiedlichen Branchen befragt.
Effizient und nachhaltig
Die Studie belegt: Besonders in Vertriebs- (60 Prozent) und Personalabteilungen (51 Prozent) werden E-Signaturen heute schon häufig genutzt. Ob bei Kaufverträgen, Angeboten oder Auftragsbestätigungen, die Prozessabwicklung durch E-Sign senkt Hürden und beschleunigt Transaktionen, da Dokumente nicht gedruckt, händisch unterschrieben und gescannt werden müssen. Darüber hinaus erleichtert die rechtsbindende E-Signatur Prozesse durch Formatvorlagen für elektronische Dokumente. Die Umstellung führt außerdem zu einem erheblich reduzierten Papierverbrauch. Für 70 Prozent der befragten Unternehmen ist Nachhaltigkeit ein maßgeblicher Anreiz für die Einführung von E-Signatur-Lösungen, wobei die Befragten den Umweltschutz sogar vor der Kostensenkung (57 Prozent) als zentrales Argument nennen.
Potenzial ungleich Nutzung
Eine klare Mehrheit der Studienteilnehmenden (77 Prozent) geht davon aus, dass die Bedeutung von E-Signaturen in Zukunft steigen wird. Bei der genaueren Untersuchung des Nutzerverhaltens zeigt die Studie allerdings, dass weniger als die Hälfte der teilnehmenden deutschen Unternehmen (44 Prozent) heute eine E-Sign-Software verwenden. Viele der Befragten investieren keine Zeit in die Auswahl einer passenden Lösung und haben gleichzeitig große Wissenslücken, welche Funktionen für ihren Geschäftserfolg wichtig sind: Sieben von zehn Befragten kennen den genauen Unterschied zwischen einfachen und qualifizierten Unterschriften nicht.
Nutzerfreundlichkeit zuerst
Das Kundenfeedback bei Tresorit zeigt, dass einer der wichtigsten Faktoren für die Einführung von elektronischen Signaturen im Geschäftsalltag die Benutzerfreundlichkeit ist. Die Studie verdeutlicht, dass für Unternehmen die einfache Integration von E-Signatur-Lösungen in bestehende Infrastrukturen (90 Prozent) und etablierte Prozessabläufe (85 Prozent) von großer Bedeutung ist. Auch die Einbindung von Formatvorlagen (84 Prozent), Kommentarfunktion (72 Prozent) sowie die Möglichkeit, komplexe Prozessabläufe eindeutig zu definieren, etwa durch die Festlegung einer Unterschriftsreihenfolge (63 Prozent), ist Nutzern wichtig.
Lösungen, die dem EU-Recht entsprechen, also eIDAS-konform sind, erfüllen alle Voraussetzungen für eine rechtsgültige Signatur. Durch Verschlüsselung und digitale Zertifikate bieten fortgeschrittene und qualifizierte elektronische Signaturen mehr Sicherheit. Dabei sind sie fälschungssicher und lassen sich eindeutig einer Person zuweisen.
Szilveszter Szebeni CISO, |