Für den in Hamburg ansässigen Kinder- und Jugendbuchverlag Carlsen hat das Architektenbüro de Winder eine belebende Bürowelt erschaffen. Aus einem Gebäudekomplex, in dem früher der Fokus auf industrieller Fertigung lag, ist ein Wissensarbeitsort für über 70 Mitarbeitende entstanden.
Die größte Herausforderung war es, das uneinheitliche Hallengebäude in eine effiziente Büroumgebung umzugestalten. So entstand auf 1.423 m2 eine zweigeschossige Bürofläche, die sich in eine große Halle, den sogenannten „Marktplatz“, und in einen kleinen Seitenflügel unterteilt – beides verbunden mit einem 35 Meter langen Gang. Entlang dieser „Promenade“ befinden sich raumhohe Boxen, die als Einzel-, Doppel- und Viererbüros genutzt werden können.
Herzstück des Carlsen-Campus ist die große Halle, die als Arbeits- oder Eventfläche genutzt werden kann und mit Vorhängen vom übrigen Workspace abtrennbar ist. Als Eyecatcher und in Anlehnung an die frühere Nutzungsatmosphäre umfassen rote, nach oben auslaufende Baugerüste auf drei Seiten den Eventbereich.
Um den Charme der Halle zu erhalten, haben die Architekten von de Winder Spuren der industriellen Nutzung sichtbar in die neue Raumstruktur integriert. So tauchen auf der Fläche verteilt alte Schalthebel und Bedientableaus, Spuren früherer Wand- und Fensterdurchbrüche, eine alte Backsteinmauer, Reste von Kranzügen und alte Farbanstriche auf, die sich nun atmosphärisch in die neue Raumnutzung einfügen.