Das E-Paper der sechsten Ausgabe unseres OFFICE ROXX Mags ist online. E-Abonnenten haben ab sofort Zugriff auf das Heft. Die Print-Ausgabe ist seit heute ebenfalls erhältlich. Chefredakteur Robert Nehring stimmt Sie mit dem Editorial auf die Ausgabe ein.
Homeoffice-Pflicht: Sie ist zurück. Wer hätte das noch vor ein paar Monaten gedacht, als sie am 1. Juli auslief? Aber die vierte Welle tobte und tobt so sehr, dass sogar dieses Instrument wieder ausgepackt werden musste. Kaum hatten sich die meisten Büros wieder gefüllt, ging es für viele erneut nach Hause. Denn dort soll wieder gearbeitet werden, wenn nicht zwingende Gründe dagegensprechen. Von diesen scheint es aber immer mehr zu geben. Denn das Homeoffice mag für einige weiterhin das Paradies sein. Für viele ist es jedoch auf Dauer die Hölle.
Alles Lüge? Ende Oktober titelte das Handelsblatt auf seinem Cover „Die New-Work- Lüge: Homeoffice-Frust, Agilitätschaos, Purpose-Phrasen – das wahre Gesicht der neuen Arbeitswelt“. (Frage an die Redaktion: Sollten wir unsere Überschriften künftig vielleicht auch so skandalisieren?) Der Inhalt des Top-Themas war dann weniger reißerisch. Es ist aber bemerkenswert, dass auch hier einmal offen über die Probleme mit unserer neuen Arbeitswelt gesprochen wurde.
Den Autoren zufolge tappen Unternehmen oft in die „Hybrid-Falle“. In dieser befinde man sich, wenn hybrides Arbeiten mehr Probleme schaffe, als es löse. Bei diesem Arbeitsmodell sinke zum Beispiel die Produktivität. Wer schon vorher nicht viel geleistet habe, „taucht vor dem heimischen Ivar-Regal endgültig ab“. Auch die Innovationskraft lasse nach. 2020 habe es aufgrund des Hybrid-Modells deutlich weniger Patentanmeldungen gegeben. Schließlich seien schwindende Aufstiegschancen durch zunehmende „Unsichtbarkeit“ im Homeoffice ein ernst zu nehmendes Problem geworden. Tatsächlich wollen, wie wir zuletzt berichtet haben, insbesondere junge Beschäftigte deshalb lieber wieder im Büro arbeiten. Aufmerksame Leser unseres Magazins kennen in diesem Zusammenhang auch noch weitere Herausforderungen, etwa die gesundheitlichen im Homeoffice.
Als Zeuge für das Hybrid-Problem wird unter anderem die New Work SE benannt, die in Hamburg kürzlich ihr neues Domizil bezogen hat. Denn der „New Work Harbour“ will ganz bewusst dazu verleiten, die Mitarbeitenden von Xing & Co wieder ins Büro zu locken. Zum Start ist dieser Plan aufgegangen: Mehr als die Hälfte der Belegschaft kam zurück ins Büro, vorher waren nur noch 20 Prozent im Office.
Human Office: Hybriden und mobilen Arbeitsformen als Teil einer neuen Bürokultur ist auch das Special dieser Ausgabe gewidmet. Es geht um die neue, menschzentrierte und multilokale Arbeitswelt. Von Agilität über Coworking bis hin zur Generation Z. Der hybriden Arbeitswelt widmen wir übrigens auch einen Thementag, den wir am 29. Januar im Rahmen der Future of Work Academy auf der Büromesse Paperworld veranstalten. Drücken Sie uns die Daumen, dass die Messe physisch stattfinden kann. Für eine kostenlose Teilnahme können Sie sich hier anmelden.
Anpacken: Wenn Sie diese Ausgabe lesen, haben wir in Deutschland eine neue Regierung. Auf diese warten große Aufgaben. Denn nach der langen Zeit der Verwaltung – einem jahrzehntelangen Schlaf, wie es der Philosoph Anders Indset ausdrückt – geht es nun um Veränderung. Im Grunde steht, wie sogar Ex-Innenminister de Maizière von der CDU einräumt, nichts weniger an als eine große Staatsreform. Eine, die uns wieder handlungs- und wettbewerbsfähig macht. Obwohl trotz der Aufblähung des Bundestages die Anzahl der Unternehmer darin nun von 76 auf 51 gesunken ist, sollten wir zuversichtlich sein, dass künftig auch etwas unternommen wird.
Ich wünsche Ihnen einen gesunden Jahresausklang, frohe Festtage und einen hoffnungsvollen Start in ein besseres Jahr.
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