Robert Nehring hat nicht viel von Marcel Proust gelesen, stellt aber ebenfalls gern viele Fragen. Interessanten Persönlichkeiten aus dem Büroumfeld schickt er auch mal einen Fragebogen. Diesmal antwortete Petra Balzer alias Katharina Münk. Sie ist Bestseller-Autorin, Personal Coach und Expertin für Office-Management.
ARBEITEN
1. Bitte beschreiben Sie Ihren Arbeitsplatz.
Zur Not komme ich mit einem Stift und einem Block Papier aus. Im Laufe der Zeit haben sich ein Mac und ein Notebook dazugesellt sowie unter anderem die schwarz-weiß gestreifte Polstervariante des Kevi Chairs von Jørgen Rasmussen aus 1958. Dieser Stuhl ist für mich die optimale Mischung aus schöner Optik und Ergonomie. Er verschluckt mich nicht, und meine Kalkschulter gehört der Vergangenheit an, seitdem ich auf ihm sitze. Ansonsten mag ich eher kleine Einzelzellen ohne allzu viel Ablenkung, um auf gute Gedanken zu kommen.
2. Wie kommen Sie zur Arbeit?
Ich bin Homeoffice-Worker, seitdem ich mich selbstständig gemacht habe. Zu Terminen reise ich gern mit der Bahn, um unterwegs arbeiten zu können.
3. Wo arbeiten Sie am liebsten?
Ich brauche ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Außen- und Innenwelt. Impulse außerhalb meiner persönlichen „Echokammer“ also andere Umgebungen, sind mir genauso wichtig wie das konzentrierte Arbeiten in meiner kleinen heimischen Klause. Gute Ideen bekomme ich oft in Transit-Situationen, während Zugreisen oder in Gesprächen mit Leuten, die völlig anders ticken als ich. Doch die Umsetzung läuft dann ganz diszipliniert am PC zu Hause.
4. Wann beginnt ein normaler Arbeitstag bei Ihnen, wann ist Schluss?
Ich bin zwar eine Nachteule, bemühe mich aber, ab 09:30 Uhr am Schreibtisch zu sitzen. Schluss ist, wenn der Kopf zu voll wird oder sich die Unterzuckerung meldet. Ich bin eher der Marathon-Typ, der sich festbeißt, die Zeit vergisst und auch bis in die Nacht arbeiten kann. Dass Bücherschreiben mitunter körperlich ungesund und unsozial ist, kann ich durchaus bestätigen.
5. Wie viele E-Mails erhalten Sie im Schnitt pro Tag?
Ich habe mein Umfeld gut erzogen, sodass ich nur selten auf mehr als zwanzig neue Mails komme. Das ist ein Luxus, ich weiß. Aber nur so funktioniert für mich die Konzentration in Zeiten, in denen Bücher entstehen oder Coachings vor- und nachbereitet werden.
6. Wie viele Stunden arbeiten Sie im Schnitt pro Woche?
Ich trage ständig arbeitsrelevante Themen mit mir im Kopf herum. Kaum ein Gang ohne Smartphone sowie Stift und Papier am Körper. Freiberufler hören irgendwann auf, die Stunden zu zählen – Work-Live-Blending in Reinform.
7. Wie viele Stunden arbeiten Sie im Schnitt pro Woche konzentriert allein?
Wenn nicht gerade Coachings, Keynotes, Lesungen oder Besprechungen anstehen, arbeite ich die meiste Zeit konzentriert allein, ohne Gefahr zu laufen, allzu sehr zu vereinsamen. Einen gewissen Prozentsatz an Teamwork brauche ich aber ab und zu, damit ich dazulerne und flexibel bleibe. Das genieße ich dann.
OFFICE ROXX plus
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