Am 15. Juni 1993 erschien mit Acrobat 1.0 die Software, mit der das Portable Document Format, kurz PDF, eingeführt wurde. Heute gehört es zu den am häufigsten genutzten Dateiformaten.
Eine universelle Sprache für eine Vielzahl von Dokumenten. Das war das Ziel des Adobe-Gründers John Warnock, als er 1990 damit begann, das PDF zu entwickeln. Die Dateien sollten beim Empfänger genauso aussehen, wie sie der Absender gestaltet hatte. Dokumente sollten auf einfache Art und Weise zwischen verschiedenen Systemen ausgetauscht werden können und dabei ihre Formatierung behalten.
Alles andere als einfach
Was rund 25 Jahre später so selbstverständlich wirkt, war Anfang der 90er Jahre alles andere als einfach. Denn gesucht wurde ein Format, das in der Lage war, jede denkbare Art von Inhalten mit verschiedenen Schriftarten, Grafiken, Bildern und komplexen Seitenlayouts darzustellen. Zudem sollte es systemübergreifend lesbar sein. Die Lösung lag in der Druckersprache PostScript, die Adobe Systems bereits 1985 eingeführt und welche sich zu einem Standard für das Drucken von Dokumenten entwickelt hatte. Warnock begann zu untersuchen, wie er das PostScript-Format sowohl vereinfachen als auch weiterentwickeln könnte. Das Ergebnis des Prozesses war das PDF.
Schleppender Beginn
Zunächst wurde der PDF-Standard primär in Unternehmen genutzt und diente dem reinen Austausch elektronischer Dokumente. Anfangs verkaufte sich Acrobat auch nur schleppend, weshalb Adobe den Reader 1994 kostenlos zur Verfügung stellte und 1995 auch noch ein passendes Browser-Plug-in herausgab. Hierdurch wurde das Nischenformat allseits bekannt und konnte seinen Siegeszug antreten. Das Neuartige und Überzeugende war, dass neben dem Bild auch der Text vor Änderungen geschützt war.
PDF wird ISO-Standard
Seit 2008 ist PDF ein ISO-Standard und wird von der International Organization for Standardisation (ISO) weiterentwickelt. Deshalb gehört es seitdem nicht mehr exklusiv zu Adobe. „PDF ist ... aus dem Büroalltag nicht mehr wegzudenken“, sagt Willi Engel, Bitkom-Experte für Dokumenten- und Enterprise-Content-Management. „Auch in Zeiten von Cloud-Speicherdiensten und Mobilgeräten wie Smartphones und Tablet-PCs ist est eines der am meisten genutzten Dateiformate. Bei Konzepten wie dem papierlosen Büro spielt es häufig eine entscheidende Rolle.“
Diverse Varianten
Für bestimmte Einsatzzwecke gibt es inzwischen Varianten wie PDF/E zur Einbindung von interaktiven 3-D-Modellen oder PDF/A für die Langzeitarchivierung. Im August 2012 wurde der neue Standard PDF/UA von der ISO verabschiedet. „UA“ steht dabei für „Universal Accessibility“. Gemeint sind damit barrierefreie Dokumente, die durch Einsatz technologischer Hilfsmittel von Menschen mit Sehbehinderungen genutzt werden können. Hinzu kommen weitere PDF-Standards wie PDF/X für die Druckvorstufe oder PDF/VT für Variablen Transaktionsdruck im hochvolumigen Bereich.