Seit heute ist die neue Ausgabe des OFFICE ROXX Mags erhältlich. Das Special ist dem Thema „Smart Office“ gewidmet und es gibt eine große Women-in-Business-Umfrage. Chefredakteur Robert Nehring stimmt auf die 209. Ausgabe ein.
KI und wie
Ladys first. Gruppenbild mit Dame – so sieht es auch heute noch oft aus, wenn sich die Köpfe einer Branche oder Koryphäen auf Kongressen treffen. Mir ist das unter anderem auf der 100-Jahr-Feier des deutschen Büroeinrichtungsverbandes wieder aufgefallen. In der Regel liegt diese Unterrepräsentanz aber nicht daran, dass Frauen nicht eingeladen werden oder nicht kommen können. Meist gibt es schlicht nur wenige in den entsprechenden Positionen, etwa Geschäftsführerinnen, Professorinnen, Speakerinnen. Das hat Gründe – und schwerwiegende Folgen. Unter anderem, dass damit das größte Potenzial auf dem deutschen Arbeitsmarkt ungenutzt bleibt. Nur etwa ein Drittel der Frauen arbeitet in Vollzeit, bei den Männern sind es doppelt so viele. Nicht einmal jede dritte Führungsposition ist hierzulande mit einer Frau besetzt. Schon vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels muss sich hier dringend etwas ändern. Ganztagsbetreuung in Kita und Grundschule ist dafür eine Grundvoraussetzung. Girls Days und Mentoring-Programme gehören zu den Möglichkeiten, die sich vielen Unternehmen bieten.
Ich freue mich sehr, dass sich 14 Frauen in Spitzenpositionen unserer Bürowirtschaft bereit erklärt haben, ihre Erfahrungen und Tipps zum Thema Female Empowerment bei uns zu teilen. Sie plädieren für mehr weibliche Vorbilder, starke Netzwerke und flexible Arbeitszeiten.
KI-Boom. 51 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland wünschen sich laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage, dass künstliche Intelligenz langweilige Routineaufgaben in ihrem Job übernimmt. 46 Prozent sind dagegen. 13 Prozent glauben, dass ihre Tätigkeit künftig komplett durch sie ersetzt werden kann. KI ist 2024 in aller Munde. Deshalb beschäftigen sich auch mehrere Beiträge in unserem Smart-Office-Special mit ihr. Dr. Cornelia Heyde von Microsoft zum Beispiel rät Unternehmen nachdrücklich, schnell in dieses Thema einzusteigen. Sie nimmt Bezug auf den Work Trend Index 2024. Ihm zufolge behaupten 70 Prozent der Office-Worker, mit KI produktiver zu sein. 68 Prozent konnten die Qualität ihrer Arbeit verbessern und 29 Prozent ihre Kernaufgaben schneller erledigen.
Bei aller Euphorie rund um die künstliche Intelligenz sollten allerdings ein paar Aspekte im Hinterkopf bleiben. Zum Beispiel, dass – so der Management-Experte Dr. Harald Schönfeld – bereits mehr als die Hälfte aller Büroangestellten in Deutschland KI-Tools wie ChatGPT im Arbeitsalltag einsetzt, teilweise jedoch, ohne dass der Arbeitgeber davon weiß. Es bringe enorme Probleme in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit mit sich, wenn etwa Interna oder Bewerbungen hochgeladen werden. Überhaupt nicht unproblematisch ist es auch, wenn nicht mehr klar ist, was sich ein Autor und was sich KI ausgedacht hat. Unsere Redaktion erprobt Text-KI übrigens schon seit geraumer Zeit. Bislang lautet das Fazit jedoch: Wenn es um Qualität geht, sind wir besser. Der Prüfaufwand übersteigt hier den Nutzen des schnellen Ergebnisses noch bei weitem. Nicht unbedenklich ist außerdem die Urheberrechtsfrage – auch wenn große Medien wie die New York Times nun verboten haben, KI mit ihren Informationen zu trainieren. Hinzu kommt der horrende Energieverbrauch. Schließlich: Anfang August ist der EU AI Act in Kraft getreten. Pro Verstoß drohen Strafen von bis zu 35 Millionen Euro.
OFFICE+OBJEKT. Ich freue mich sehr, Sie auf den fünften Sammelband aus unserem Hause hinweisen zu können. Er ist am 2. September erschienen. Der Band enthält 44 Top-Projekte für Büro & Co, „Lieblingsprojekt von Architekten, Planern, Herstellern“.
Orgatec. Besuchen Sie eigentlich die große Büroeinrichtungsmesse im Oktober in Köln? Ich kann es Ihnen wärmstens empfehlen. Nehmen Sie dort gern an unseren kostenlosen Leserführungen teil. Die Plätze sind begrenzt. Näheres zur Anmeldung hier.
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