OFFICE BRANDS: Frank Dopheide – Purpose Brands. Der Mensch im Mittelpunkt der Marke

Im kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Sam­mel­band „OFFICE BRANDS. Top-Mar­ken für die Büro­ar­beit“ wer­den 35 Unter­neh­men por­trä­tiert, die für Mar­ken­qua­li­tät in Büro­um­ge­bun­gen ste­hen. Ein­gangs stim­men renom­mier­te Exper­ten auf das The­ma Mar­ke ein. Zum Bei­spiel: Frank Dop­hei­de.

Als sich Fre­de­rick Win­slow Tay­lor 1915 mit sei­ner Stopp­uhr neben das Fließ­band der Hen­ry-Ford-Wer­ke stell­te, begann eine neue Zeit­rech­nung für unser Arbeits­le­ben. Er zer­stü­ckel­te den gesam­ten Pro­duk­ti­ons­pro­zess in kleins­te Ein­hei­ten, stan­dar­di­sier­te jeden Hand­griff bis ins kleins­te Detail und stei­ger­te den „Out­put“ um ein Viel­fa­ches. An die­sem Tag stie­gen wir in das Hams­ter­rad. Seit­her stram­peln wir uns in einer Berufs­welt der Effi­zi­enz und Opti­mie­rung ab: höher, schnel­ler, profitabler.

Vom Wieviel zum Wofür

Unser Hams­ter­rad wur­de im Lau­fe der Jahr­zehn­te auf Tur­bo geschal­tet und nun ren­nen wir zeit unse­res Berufs­le­bens durch den Job – ohne Zeit für irgend­et­was. Das Manage­ment erfand das Excel­chart und rech­net seit­dem mit dem jähr­li­chen Ein­spar­po­ten­zi­al, bis auf die Stel­le hin­ter dem Kom­ma. Mil­ton Fried­man bekam den Wirt­schafts­no­bel­preis für sei­ne Idee von Share­hol­der Value. Er präg­te einen neu­en, fata­len Glau­bens­satz für die welt­wei­te Füh­rungs­eli­te: „The busi­ness of busi­ness is busi­ness“. Fol­ge­rich­tig wur­de alles, was nicht die Erlös­si­tua­ti­on ver­bes­ser­te, wei­ter nach hin­ten prio­ri­siert – Mit­ar­bei­ten­de, Ein­zel­bü­ros, Unter­neh­mens­kul­tur. Gesell­schaft­li­cher oder öko­lo­gi­scher Nut­zen waren nur noch von nach­ge­la­ger­ter Bedeu­tung. Nice to have, aber nicht erfolgs­ent­schei­dend. Und so ver­hielt man sich auch: Der geschätz­te Mit­ar­bei­ten­de mutier­te zum Human Capi­tal. In der Wie­der­vor­la­ge­map­pe der Ent­schei­der wur­de der flei­ßi­ge Hel­fer zum größ­ten Kos­ten­block in der Fünf­jah­res­pla­nung, meis­tens auch noch ver­än­de­rungs­re­sis­tent gegen jede Form von Stra­te­gie­wech­sel. So ent­wi­ckel­te sich das Out­sour­cing zur Para­de­dis­zi­plin der Chef­eta­ge. Statt Mar­ken­wert wur­de die Abver­kauf­zahl zur alles ent­schei­den­den Steue­rungs­grö­ße. Mit immer grö­ße­ren Rabatt­schlach­ten ver­such­ten Mar­ken nun, den Kun­den für sich zu gewinnen.