Bremst Technik die Produktivität aus? Office-Worker in Deutschland verwenden lediglich 45 Prozent ihrer Arbeitszeit für ihre Kernaufgaben, lautet ein zentrales Ergebnis der Studie „State of Work“. Die Restzeit werde mit E-Mail-Korrespondenz und unproduktiven Besprechungen verschwendet.
Für die von dem Software-Unternehmen Workfront in Auftrag gegebene Studie wurden 750 Arbeitnehmer in Deutschland zu ihren täglichen Arbeitsaufgaben sowie zum Einsatz digitaler Technik in ihrem Unternehmen befragt. Herausgekommen ist, dass digitale Werkzeuge durchaus die Produktivität beeinträchtigen können. Im Schnitt 13,9-mal pro Tag werden die Befragten von digitalen Tools in ihrem Workflow unterbrochen.
Digitale Führung wird angemahnt
Laut den Initiatoren der Studie sollten Unternehmen strategischer bei ihren Technologie-Entscheidungen agieren: Denn obwohl europäische Unternehmen viele Milliarden Euro für Initiativen zur digitalen Transformation ausgegeben haben, tragen diese Bemühungen nicht immer dazu bei, dass Mitarbeiter produktiver oder engagierter werden. 35 Prozent der Teilnehmer der Workfront-Studie gaben an, dass die Anzahl der bei der Arbeit verwendeten digitalen Tools ihre Produktivität sogar verringern würde. Allerdings geht etwa ein Drittel (30 Prozent) davon aus, dass ihr Produktivitätsverlust auf veraltete Technologien am Arbeitsplatz zurückzuführen ist. Dabei ist der Belegschaft laut den Ergebnissen der Studie durchaus bewusst, dass Technik im Zusammenspiel mit einer richtigen Führungskultur zu besseren Arbeitsergebnissen führen kann. 67 Prozent der Studienteilnehmer halten deshalb einen „Chief Work Officer“ für entscheidend.
Digitale Tools mit einfacher Bedienbarkeit
Die in der Studie Befragten wissen die Vorteile einer richtig eingesetzten Technik durchaus zu schätzen. Nahezu alle befragten Arbeitnehmer (91 Prozent) gaben an, sich moderne Technologien zu wünschen. Die Informationsbeschaffung mit und zu diesen Technologien solle aber genauso leicht vonstattengehen wie mit Google, meinten überwältigende 94 Prozent. 81 Prozent der Studienteilnehmer haben zudem die Vermutung geäußert, dass die Mitarbeiter der nächsten Generation Arbeitsplatztechnologien erwarten, die in ihrer Nutzbarkeit Amazon und Instagram ähneln, da dies die Produktivität erhöhen könne.
Arbeiten mit Sinn und Befriedigung
Wenngleich die Studienergebnisse zeigen, dass Office-Worker in Deutschland ungefähr die Hälfte ihres Arbeitstages mit organisatorischen Aufgaben verschwenden, anstatt sich mit ihren Kernaufgaben zu beschäftigen, ist der Großteil (91 Prozent) dennoch stolz auf die eigene Arbeitsleistung. In diesem Zusammenhang wird die eigene Rolle im Unternehmen von einer großen Mehrheit (89 Prozent) als wichtig empfunden. Zudem waren 78 Prozent der Befragten der Meinung, dass Arbeit mehr als nur ein Gehalt sein sollte. Der entscheidende Punkt ist laut den Initiatoren der Studie, dass 65 Prozent der Befragten sich gewünscht hätten, eher für ihre tatsächlichen Leistungen belohnt und wertgeschätzt zu werden, anstatt nur Aufgaben abzuarbeiten.