Die meisten Office-Worker arbeiten in einer starren und sitzenden Körperhaltung. Der Sportwissenschaftler und Schmerztherapeut Christof Otte gibt Tipps für ein gesünderes Arbeiten und ein angenehmeres Arbeitsklima.
Höhenverstellbare Schreibtische und dreidimensional bewegliche Bürostühle für dynamisches Sitzen, also das Sitzen mit kontinuierlicher Bewegung, sind heutzutage ein Muss. Durch die stetige Sitzdynamik werden die Stabilisationsmuskeln des Rumpfes aktiv gehalten, wodurch der Stoffwechsel angeregt und die Konzentration gefördert wird. Mindestens dreimal in der Arbeitsstunde sollte man seine Haltung wechseln. Dabei gilt es, nicht zu lange zu sitzen oder zu stehen, sondern lieber etwas häufiger zu wechseln. Ein höhenverstellbarer Tisch kommt einem hier zugute.
Unbedingt die richtige Haltung finden
Viele E-Mails zu schreiben und Dokumente zu bearbeiten, bedeutet Schwerstarbeit für Hände und Unterarme. Als Schnittstelle zum Rechner kommt hierbei insbesondere Tastatur und Maus eine wichtige Bedeutung zu. Diese beiden Eingabehilfen binden unsere Motorik an kleine, sich wiederholende Tipp- und Klickbewegungen – eine häufige Ursache schmerzhafter Funktionsstörungen des Arm-Schulter-Nackenbereichs. Neben dem höhenverstellbaren Tisch, einem Bürostuhl mit passender Sitzhöhe und der individuell angepassten Monitorausrichtung ist auch die Maus entscheidend für eine aufrechte Körperhaltung. Eine Vertikalmaus wie die MX Vertical von Logitech bringt die Hand in eine optimale vertikale Aufrichtung von 57° und den Unterarm damit in eine entspannte, mittlere Stellung der beiden Unterarmknochen samt Muskel-Faszien-Strukturen.
Arm-Schulter-Nackenbereich gezielt entlasten
Biomechanisch betrachtet nehmen die Bindegewebsspannungen im Unterarm durch eine vertikale Maus ab. Besonders in der Gewebemembran zwischen den beiden Unterarmknochen, da sich diese besser zueinander ausrichten. Dies kann einen Beitrag für eine gesündere Haltung leisten und bringt den gesamten Arm-Schulter-Nackenbereich in eine bessere Position. Durch das Aufdrehen der Hand wird daneben auch der sensible Bereich der Handwurzel entlastet, die so nicht mehr auf der Unterlage oder dem Schreibtisch aufliegt. Das nimmt den Druck von Fingerbeugemuskeln und Mittelarmnerv, die den Karpaltunnel auf der Innenseite der Handwurzel an der Höhe des Handgelenks durchziehen.
Mehr Bewegung schadet nicht – Laufen wir los!
Mit ein paar Tricks und einer überschaubaren Anzahl ergonomischer Lösungen kann viel zur Erhaltung der eigenen Gesundheit getan werden. Ziel sollte es sein, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Empfohlen werden übrigens auch mindestens 10.000 Schritte pro Tag – am besten gleich damit anfangen.
Christof Otte,
Ergonomie-Experte und Sportwissenschaftler. |