Man möchte sich nicht vorstellen, was im Büro los wäre, wenn die Kaffeeversorgung nicht mehr funktionieren würde. Wir vergleichen neun aktuell erhältliche Modelle, mit denen circa 20 Mitarbeiter sicher versorgt werden können. Von Gerrit Krämer.
Die Zeiten, in denen Kaffee ausschließlich schwarz oder mit etwas Milch und/oder Zucker getrunken wurde, scheinen vorbei zu sein. Heute gibt es an jedem Kiosk und auch in den allermeisten Büros eine vielfältige Auswahl an Spezialitäten, die weit über Espresso und Co. hinausgehen: von Cappuccino über Latte macchiato bis Cold Brew. Letzterer kommt dann allerdings nicht aus dem Vollautomaten.
Die Qual der Wahl
Eine große Auswahl an möglichen Spezialitäten ist vor allem der jüngeren Generation wichtig. Cappuccino und Co. werden laut Tchibo-Kaffeereport 2018 von Millennials wesentlich häufiger nachgefragt als von der Generation X oder den Best Agern. Dementsprechend hat jeder der hier aufgeführten Vollautomaten diese Spezialitäten auch im Angebot. Einzige Ausnahme ist der Automat von Nespresso, da er mit Kapseln arbeitet. Das maschinelle Zuführen von Milch ist bei diesem Modell nicht möglich. Durchschnittlich kann zwischen knapp 20 unterschiedlichen Spezialitäten gewählt werden. Es dürfte also für die allermeisten Geschmäcker etwas dabei sein. Eine genaue Klassifizierung der jeweiligen Anzahl ist aber schwierig: Viele Unternehmen geben einen großen und einen kleinen Kaffee bereits als zwei unterschiedliche Spezialitäten an. Entsprechend hoch ist die Gesamtzahl. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Spanne der Angaben von sechs (Nivona) bis zu 100 (Franke) unterschiedlichen Kaffeegetränken reicht.
Bei der Bedienung der Vollautomaten hat sich der Touchscreen offenbar durchgesetzt. Bis auf JURA und Nespresso bieten alle Hersteller dieses System an. Auch im Automat von JURA ist ein Farbdisplay verbaut, der Bezug erfolgt allerdings über neben dem Display angeordnete Tasten. Viele Hersteller bieten zudem die Möglichkeit, die Touchscreens mit Fotos, Videos oder der variablen Anordnung der angebotenen Spezialitäten zu personalisieren. Der Bezug per App kommt weiterhin nur langsam voran. Im letzten Jahr boten vier Automaten diesen Service an, dieses Jahr sind es fünf.
Milch und Hygiene
Da alle hier vorgestellten Vollautomaten Frischmilch für ihre Milchzubereitungen verwenden können – die Ausnahme stellt der Automat von N&W (coffee at work) dar, er verwendet ausschließlich Milchpulver –, müssen eine gründliche Reinigung und Hygiene des Systems gewährleistet sein. Diese wird von jeder Maschine durch ein integriertes Spül- und Reinigungssystem (inklusive Entkalkungsprogramm) garantiert. Aus eigener Erfahrung lässt sich sagen, dass darüber hinaus auch alle milchführenden Teile regelmäßig von Hand gespült werden sollten, genauso wie der Tresterbehälter und die Auffangschalen.
Was gibt es sonst noch?
Alle Automaten (bis auf die Kapselmaschine von Nespresso) sind primär auf die Verarbeitung von ganzen Bohnen ausgelegt. Einzig WMF weist speziell auf die Möglichkeit zur Verwendung von Kaffeepulver hin. Dennoch bieten viele andere Kaffeemaschinen auch eine gesonderte Einfüllöffnung für Kaffeepulver.
Sieben der neun Vollautomaten können gekauft, gemietet oder geleast werden. Ausnahmen sind die Modelle von Kaffee Partner und N&W. Sie lassen sich ausschließlich mieten bzw. zu einem monatlichen Pauschalpreis, inklusive Spezialitäten und Wartung, anschaffen. Fast jeder Hersteller bietet die Möglichkeit an, individuelle Wartungsverträge zur Pflege der Maschinen zu vereinbaren. Bei JURA wird die Wartung über Servicepartner geregelt. Nivona bietet diesen Service nicht an, da der Automat über den Fachhandel angeschafft wird. Mit dem Händler vor Ort kann allerdings mit ziemlicher Sicherheit ein Wartungsvertrag abgeschlossen werden.