Wo die Gebrüder Aschinger Ende des 19. Jahrhunderts rund 4.000 Mitarbeiter beschäftigten und Berlin mit Backwaren und Erbsensuppe versorgten, entstand 1947 der VEB BAKO. Er gab dem Gewerbebau seinen jetzigen Namen: Backfabrik. Dort ist nun ein Büro für kreative Denker entstanden.
Noch nach der Wende haben es die in der Backfabrik produzierten Schrippen zu legendärem Ruhm gebracht. Nach zwischenzeitlicher Nutzung als Off-Location durch die vielfältige Kulturszene Berlins fand die Backfabrik ab dem Jahr 2002 durch erneute Transformation ihre jetzige Bestimmung. Die riesigen Backmaschinen wichen einer hippen Kommunikations- und Kreativindustrie. Seit Ende 2017 gehört auch die Firma C-Management zu den Mietern dieser historischen Berliner Immobilie. Im ersten Obergeschoss nutzt sie eine circa 560 m² große Fläche für 40 Mitarbeiter.
Beim Umbau zum Büro sollte der Charakter der Rohfläche mit ihren historischen Gebrauchsspuren erhalten bleiben. Außerdem sollte die Großzügigkeit der offenen Fläche durch flexible Module unterstützt werden, um sie kurzfristig dem Arbeitsinhalt und der Mitarbeiteranzahl anpassen zu können. Nicht zuletzt galt es, die Raumakustik zu optimieren, dabei jedoch die Offenheit und die teils schallharten Bestandsmaterialien zu bewahren.
Das Planungsbüro sbp hat eine Lösung erarbeitet, die in Bezug auf das Mobiliar, den Innenausbau sowie die Beleuchtung hohe Flexibilität bietet und dem Standort Berlin-Mitte gestalterisch gerecht wird. Gestaltungsmodule aus dem Club-, aber auch Industriebereich finden sich wieder. Große Workbenchanlagen in prägnantem Reseda-Grün (dem klassischen Lackfarbton für Maschinen – als Reminiszenz an die vorherige Fabriknutzung) lassen unterschiedliche Belegungsgrößen zu, ohne die Tischanzahl verändern zu müssen. Vorhanganlagen im Raum erzielen akustische Verbesserungen und bieten die Möglichkeit, Teams temporär abzuschirmen. Geschlossene Teamräume fördern konzentriertes Arbeiten, eine tribünenartige Arenazone schafft ein inspirierendes Gesprächsambiente.