Spielend zu besseren Einfällen und größerem Glück
Im sogenannten Flow State sind wir vollkommen auf eine Tätigkeit fokussiert. Wie dieser Zustand erreicht wird, erklärt Maria von Staa. Sie arbeitet für Spacebase, eine Buchungsplattform für Meeting-Räume.
Wann waren Sie das letzte Mal so sehr auf Ihre Tätigkeit fokussiert, dass Sie alles andere um sich herum vergessen haben? Gerade als ich mich vor einigen Tagen mit meinen Kollegen unterhalten habe, passierte mir genau das – ich vergas alles um mich. Schnell stellte ich fest, dass dieser Zustand kein Zufall war, der nur mir widerfährt, sondern ein bereits von vielen Psychologen in Studien behandeltes Phänomen ist, welches als Flow State bezeichnet wird, zu Deutsch Strömungszustand. Damit wir der mentale Zustand der vollständigen Vertiefung/Konzentration auf eine Tätigkeit beschrieben. Das gesamte Thema faszinierte mich, und ich fing an, weiter zu recherchieren. Ich konnte viele interessante Methoden finden, mit denen dieser Zustand erreicht werden kann. Eine davon ging mir nicht mehr aus dem Kopf: Wenn Kinder spielen, kommen diese in den perfekten Flow State. Das Spannende ist: Dasselbe gilt für Erwachsene. Auch sie können den idealen Flow State durch Spielen erreichen und diesen darüber hinaus halten, um anschließend beispielsweise effizienter zu brainstormen.
Was ist der Flow?
In den 70er Jahren hat der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi sich der Frage angenommen, wo die Gemeinsamkeiten von Top-Level-Performern wie Musikern, Tänzern, Kletterern oder Schachspielern liegen, und kam letztlich zu dem Schluss, dass der einzige signifikante Schnittpunkt im Flow State lag, den alle Gruppen beim Ausüben ihrer Tätigkeiten erreichen. Csikszentmihalyi fand heraus, dass das menschliche Gehirn nur 110 Bits an Informationen pro Sekunde verarbeiten kann. Das klingt zunächst nach einer ganzen Menge, aber um einer Unterhaltung folgen zu können, werden bereits 60 Bits pro Sekunde benötigt, weshalb wir nicht in der Lage sind, zwei Unterhaltungen zur gleichen Zeit zu verfolgen. Wenn wir den Flow State erreichen, sind wir so auf unsere Tätigkeit fokussiert, dass wir die Aufmerksamkeit für alles andere um uns herum verlieren, sogar für Körperfunktionen wie Hunger oder Müdigkeit. Der Geist ist vollkommen konzentriert, ohne dabei negativ gestresst zu sein.
In folgender Grafik wird deutlich, wie Csikszentmihalyi erläutert, dass das Verlassen der eigenen Komfortzone durch das Erhöhen der Herausforderungen und das Nutzen der eignen Fähigkeiten Langeweile, Entspannung und Unruhe verhindert.
Grafik: Oliverbeatson/Wikimedia Commons
Wie funktioniert das im Alltag?
Natürlich ist der Vergleich mit Profis wie Hochleistungssportlern oder erfolgreichen Künstlern nicht immer passend. Deshalb habe ich direkt bei uns im Büro nachgefragt und die Erfahrungen, die meine Kollegen mit dem Flow State gemacht haben, aufgeschrieben:
„Als Jan und ich die Strategie für Spacebase geplant haben, waren wir so darauf fokussiert, dass Stunden vergingen, ohne dass wir die Zeit wirklich wahrgenommen haben.“ Julian, Gründer und Geschäftsführer von Spacebase
„Ich komme oft in den Flow, wenn ich Quake 3 [ein Computer-Spiel] mit Leuten spiele, die ähnlich gut sind wie ich.“ Paolo, Entwickler bei Spacebase
Ich selbst war vollkommen im Flow, als ich unsere neuen Spacebase-Notizbücher designt habe. Die Stempel zu erstellen, war für mich eine neue Herausforderung, aber ich merkte direkt, dass ich gut war in dem, was ich tat.
Wie erreiche ich den Flow?
Die Wege, den Flow-Bewusstseinszustand zu erreichen, sind vielfältig, und die Frage, wie der Flow State im Alltag erreicht werden kann, beschäftigt immer noch Wissenschaftler. Deshalb habe ich ein paar Ansätze herausgesucht, um einfacher in den Flow zu kommen. Einer ist – wie bereits angesprochen – der, dass das Spielen wie in Kindheitstagen ein Auslöser für den Flow State sein kann. Spielen ist eine aus eigener Motivation heraus gewählte Beschäftigung, die bis auf Spaß keine weiteren Ziele verfolgt. Es fordert Kreativität und setzt voraus, aktiv und aufmerksam zu sein, ohne dabei in Stress zu geraten. Der wichtigste Punkt ist, dass Spielen die ideale Beschäftigung ist, um neue Fähigkeiten zu lernen und kreativ zu sein. Nach dieser Lektion haben wir bei Spacebase beschlossen, uns diese Erkenntnis zunutze zu machen und damit etwas zu experimentieren. Hierfür haben wir die Spacebase-Meeting-Boxen entwickelt, die wir in unseren besten Meeting- und Tagungsräumen in Berlin platziert haben. Wir möchten unsere Kunden dazu einladen, an unserem Experiment teilzunehmen und zu versuchen, während der Meetings zu spielen, um so in den besagten Flow zu kommen.