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Martin Wehrle: So klappt‘s im Büro

Teil 4: War­um flüs­tern Sie, Frau Doktor?

Der Best­sel­ler­au­tor und Kar­rie­re­coach Mar­tin Wehr­le gibt auf OFFICE ROXX wert­vol­le Tipps für einen gelin­gen­den Büro­all­tag. Dies­mal geht es um auf den Putz hau­en­de Män­ner und zu beschei­de­ne Frauen.

Mar­tin Wehr­le ist Kar­rie­re­coach, Best­sel­ler­au­tor und er gehört zu den gefrag­tes­ten Red­nern im deutsch­spra­chi­gen Raum. Foto: A. Heeger

Das aktu­el­le Buch von Mar­tin Wehr­le trägt den Titel „Herr Mül­ler, Sie sind doch nicht schwan­ger?“ (Mosa­ik 2014, 320 S., 14,99 €).

„Guten Tag, Frau Dr. Kör­ber!“, begrü­ße ich eine neue Kli­en­tin. „Hal­lo Herr Wehr­le“, ant­wor­tet sie – und fügt eine Bit­te hin­zu. „Las­sen Sie den ‚Dok­tor’ weg.“ Fast allen pro­mo­vier­ten Män­nern schwillt die Brust, wenn man sie „Herr Dok­tor“ nennt. Der Titel schmückt ihre Mail­adres­se, domi­niert ihre Signa­tu­ren und springt auch von der pri­va­ten Visi­ten­kar­te ins Auge.

Und dann beob­ach­ten Sie mal, wie eine pro­mo­vier­te Frau sich vor­stellt, etwa bei der Eröff­nungs­run­de eines Semi­nars. Der Titel taucht höchs­tens indi­rekt auf: „Ich habe Phy­sik stu­diert. Nach mei­ner“ – die Stim­me schrumpft zu einem Flüs­tern – „Pro­mo­ti­on habe ich dann ...“ – „Moment“, sage ich, „Sie haben den Dok­tor­grad erwor­ben?“ – „Ja“, flüs­tert es zurück, und ein fun­keln­der Blick legt mir nahe, drin­gend das The­ma zu wechseln.

Nicht nur beim Dok­tor­ti­tel, auch bei ande­ren Sta­tus­sym­bo­len sind Frau­en zu beschei­den. Zum Bei­spiel war die Juris­tin Bet­ti­na Sei­ber (33) auf­ge­stie­gen zur Vize-Lei­te­rin eines Unter­neh­mens mit 250 Mit­ar­bei­tern. Ihr wur­de eine Sekre­tä­rin ange­bo­ten, doch sie lehn­te ab: „Ich kor­re­spon­die­re fast nur per Mail. Das bekom­me ich ohne Hil­fe hin.“

Erst ein paar Mona­te spä­ter ging ihr ein Licht auf: Sie nahm mal wie­der einen Anruf ent­ge­gen (ihr Tele­fon klin­gel­te seit der Beför­de­rung rund um die Uhr!): „Sei­ber.“ Die Stim­me am ande­ren Ende gab forsch zurück: „Hier ist das Sekre­ta­ri­at von Herrn Dok­tor Bai­er. Wür­den Sie mich bit­te zur Che­fin durch­stel­len!“ Wer das Tele­fon abhebt, kann nicht wich­tig, kann kei­ne Che­fin sein!

Und war Bet­ti­na Sei­ber nicht selbst auf­ge­fal­len, dass die Mana­ger­kol­le­gen sel­ten direkt ihre Num­mer wähl­ten – son­dern das Gespräch auf kom­pli­zier­te Wei­se von ihrem Sekre­ta­ri­at durch­stel­len lie­ßen? Offen­bar ging es nicht um Zeit­er­spar­nis, son­dern um die Bot­schaft: „Ich habe die Macht, tele­fo­nie­ren zu las­sen!“ Eine Sekre­tä­rin ist ein Statussymbol.

Oder neh­men Sie eine klas­si­sche Män­ner­do­mä­ne, den Dienst­wa­gen. Wäh­rend Frau­en glück­lich sind, über­haupt ein Auto von der Fir­ma zu bekom­men, haben die Män­ner längst eru­iert, mit wel­cher PS-Zahl sie sich unter den ande­ren Vor­ge­setz­ten in der Spit­zen­grup­pe plat­zie­ren kön­nen. Wer hier mit einem Auto auf­taucht, das nur halb so viel wie die ande­ren kos­tet, wie so man­che Che­fin, wird nur als hal­be Füh­rungs­kraft wahrgenommen.

Oder: Mana­ge­rin­nen geben sich mit einem Park­platz zufrie­den, der weit vom Fir­men­ge­bäu­de ent­fernt liegt – wäh­rend Män­ner pein­lichst dar­auf ach­ten, dass die Nähe zum Gebäu­de ihrem Rang in der Hier­ar­chie ent­spricht. Frau­en haben kein Pro­blem damit, zwei­ter Klas­se im Flug­zeug oder in der Bahn zu rei­sen – wäh­rend die Män­ner als Füh­rungs­kräf­te ers­ter Klas­se gel­ten wol­len, auch beim Reisen.

Wer sol­che Sta­tus­spie­le albern und pein­lich fin­det, liegt damit sicher nicht ver­kehrt. Den­noch gel­ten die­se unge­schrie­be­nen Regeln in vie­len Fir­men. Und vor­wärts kommt nur, wer sich in gro­ben Zügen dar­an ori­en­tiert – ger­ne mit der nöti­gen Distanz und einem gewis­sen Augenzwinkern.

Vie­le Frau­en haben einen Lot­to­schein mit sechs Rich­ti­gen in der Tasche. Das allein hilft im Beruf aber nicht; man muss ihn auch ein­lö­sen. Und wer sich durch­set­zen will, braucht Status-Bewusstsein!

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