Aus einer ehemaligen Feuerwache im Hafen von Antwerpen ist das Verwaltungsgebäude der dortigen Hafenbehörde geworden. Geplant wurde der Umbau samt aufsehenerregendem Aufsatz vom Architekturstudio ZHA der im letzten Jahr verstorbenen Zaha Hadid.
Auf der Suche nach einem größeren Gebäude, in dem erstmals alle rund 500 Angestellten Platz finden sollten, stieß die Antwerpener Hafenbehörde auf eine aufgegebene Feuerwache am Quay 63 des Kattendijk-Docks. Sie sah darin die Chance, dem denkmalgeschützten Gebäude eine neue Funktion zu geben und es so zu erhalten. Daher war die zentrale Bedingung bei der Ausschreibung, dass das alte Gebäude bewahrt werden musste. Wo der nötige Anbau platziert wurde, blieb den Architekten hingegen freigestellt.
Über der Feuerwache statt daneben
Das Architekturbüro ZHA entschied sich dafür, den 21 Meter hohen Neubau mit fünf zusätzlichen Stockwerken nahezu schwebend auf das bestehende Gebäude zu setzen. Dadurch blieb die alte Fassade vollständig erhalten. Die neue hingegen wurde in Glas ausgeführt, das sowohl die Wellen als auch den Himmel spiegelt. Wie ein Schiffsbug zeigt eine Spitze des Aufsatzes in Richtung des Flusses Schelde.
Der Innenhof der alten Feuerwache erhielt während des Umbaus ein Glasdach. Er fungiert nun als Empfangsbereich für das Port House genannte neue Gebäudeensemble. Von dort aus können Besucher die Bibliothek in der ehemaligen Garage der Feuerwehrautos betreten. Panoramaaufzüge führen vom Empfangsbereich direkt in den neuen Gebäudeaufsatz.
Moderne Büroflächen
Die Hafenbehörde verlangte ein Büro, in dem Activity Based Working möglich sein sollte. Dafür stehen in der Mitte der oberen Stockwerke des alten und in den unteren Etagen des neuen Gebäudes unterschiedliche Bereiche wie ein Restaurant, Meetingräume und ein Auditorium zur Verfügung. Auf der restlichen Fläche entstanden offene Bürobereiche.
Ressourcen schonen
Beim Neu- und Umbau wurde großer Wert auf ökologische Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gelegt. Daher wurde beispielsweise ein Geothermiesystem installiert, das an über 100 Stellen rund um das Gebäude Wasser in eine Tiefe von 80 Metern pumpt. Damit kann im Winter geheizt und im Sommer gekühlt werden. Um den Stromverbrauch zu senken, sorgt die Gebäudesteuerung dafür, das Tageslicht optimal zu nutzen und die künstliche Beleuchtung zu reduzieren.