Am 24. November 2016 fand im Berliner OffX ein Info-Event zum Thema „Modern Office – Büro im Wandel“ statt. Vier renommierte Branchenexperten informierten das Publikum über aktuelle Entwicklungen und Trends in der Büroarbeitswelt.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom PRIMA-VIER-Verlag und dem Büromöbelhersteller Haworth. Der Veranstaltungsort passte ideal zum Thema: Das OffX ist ein hochmodernes Bürokonzept im Zentrum der deutschen Digitalhauptstadt, das sowohl Co-Working als auch Co-Office ermöglicht. Ein Ort also, an dem sich Selbstständige, aber auch ganze Firmen oder Abteilungen einmieten können.
Smart Office: Definitionen und Herausforderungen
Zunächst sprach Dr. Robert Nehring (unter anderem Chefredakteur von OFFICE ROXX), der die Veranstaltung auch moderierte, zum Thema „Smart Office“. Im Anschluss an ein anschauliches Szenario – der fiktive Arbeitstag eines smarten Wissensarbeiters – ließ er eine sprachliche Annäherung an das Thema folgen. In den letzten Jahren seien neue Begrifflichkeiten zur Beschreibung des Wandels der Büroarbeitswelt üblich geworden. Was vor etwa fünfzehn Jahren noch das Future Office gewesen sei, heiße seit circa zehn Jahren gern Digital Office, Flexible Office oder Mobile Office. Seit etwa zwei bis drei Jahren begegne es jedoch eher als Smart Office, Smart Working, New Work oder als Büro 4.0. Allerdings sei mit diesen neuen Ausdrücken nicht immer dasselbe gemeint. So werde zum Beispiel nur unter dem Begriff Büro 4.0 auch ernsthaft auf die Schattenseite des Trends zum digital vernetzten Büro eingegangen.
Schließlich ging Dr. Robert Nehring noch näher auf die Herausforderungen ein, vor die die smarte Büroarbeitswelt stellt. Er räumte mit Missverständnissen wie der Rede vom Tod des Büros oder dem Ende von E-Mail und Festanstellung auf und verdeutlichte die Probleme der wachsenden Informationsflut, sinkenden Produktivität, neuen Bürokrankheiten und schwindenden Work-Life-Balance.
Gelingendes Feelgood-Management
Monika Kraus-Wildegger, CEO von Goodplace.org, erläuterte, worin der Schlüssel zu gutem Feelgood-Management im digitalen Zeitalter liegt. Sie betonte die Bedeutung der Wertschätzung der Mitarbeiter durch die Unternehmensführung. Es sei wichtig, ein Wir-Gefühl im Unternehmen zu erzeugen, da geachtete Mitarbeiter produktiver und erfolgreicher seien. Ein gutes Feelgood-Management, das mehr biete als Obstkörbe, könne dabei helfen. Es stelle eine Vernetzung (Austausch von Wissen) der Mitarbeiter sowie deren Partizipation und Selbstverantwortung gegenüber der Unternehmensführung in den Mittelpunkt. Feelgood-Management orientiere sich an den Bedürfnissen der Mitarbeiter und schaffe dafür Räume.
Wir werden anders arbeiten
Die Notwendigkeit, neue Räume zu schaffen, griff auch Bernd Fels, geschäftsführender Gesellschafter von if5, in seinem Vortrag auf. Er betonte die Notwendigkeit der Neugestaltung der Büroarbeit, da diese sich stark verändere. Das Konzept von Open Spaces beispielsweise gelte mittlerweile als überholt: „Wir brauchen wieder mehr Wände!“, so Fels. Diese Neugestaltung dürfe aber nicht mit dem Hammer durchgeführt werden, sondern müsse sich Schritt für Schritt an die Bedürfnisse der unterschiedlichen Generationen der Wissensarbeiter anpassen. Der Wandel in der Büroarbeitswelt solle eher als eine Chance gesehen werden, bei der Unternehmen neue Konzepte wagen könnten: Sonderflächen und Raumgestaltung im Büro seien hierfür die Grundlagen.
Warum Büros nie mehr fertig werden
Der abschließende Beitrag von Robert Mokosch-Wabnitz, Senior Workplace Strategist bei Haworth, zeigte anhand von Beispielen, wie diese Raumgestaltung in der Praxis aussehen kann. Er sprach über die Tatsache, dass Büros nie fertig werden und sich daher in einem „ephemeren“ Zustand (Constant Flux) befinden: „Nichts ist beständig, alles ist in Bewegung.“ Seine These „Arbeit funktioniert morgen anders“ verdeutlichte, warum die Planung von Büroräumen nie abgeschlossen ist, sondern sich permanent in einem Betazustand befindet. In Zukunft werde die Kollaboration mit verschiedenen Kulturen und Generationen in der Arbeitswelt wichtiger. Und auch der digitalen Explosion müsse Tribut gezollt werden. Es sei deshalb zwingend erforderlich, dass neue Arbeitsräume für diese Aufgaben Lösungen bereitstellten.
Der inspirierende Nachmittag mündete in ein Meet and Greet bei Buffet und Drinks, wo viele Teilnehmer die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und Netzwerken nutzten.
Präsentation „Wir werden anders arbeiten!“ von Bernd Fels (gekürzt)