Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis für Wohlbefinden und Vitalität – aber wie lässt sie sich im hektischen Büroalltag umsetzen? Die Ernährungsberaterin Laura Göhner klärt, passend zum Tag der Ernährung am 7. März, über Ernährungsmythen auf und erläutert praktikable Maßnahmen.
Insgesamt arbeiten in Deutschland rund 14,8 Millionen Menschen in Büros. Während langer Stunden vor dem Computer vernachlässigen viele jedoch ihre Ernährung, greifen zu ungesunden Snacks oder lassen Mahlzeiten ausfallen. Dabei trägt eine gesunde Ernährung im Office-Alltag entscheidend zu allgemeinem Wohlbefinden, gesteigerter Produktivität und langfristiger Gesundheit bei. Weil das auch vielen Unternehmen bewusst ist, fördern sie die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden und profitieren gleichzeitig von den positiven Auswirkungen.
Mit Power in den Tag
Stimmt es, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist? Fakt ist: Ein ausgewogenes Frühstück beeinflusst den Tag. Es liefert Energie, versorgt den Körper nach der nächtlichen Fastenperiode mit wichtigen Nährstoffen, aktiviert den Stoffwechsel und trägt dazu bei, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Ist dieser konstant, bleibt auch das berüchtigte Mittagstief aus. Die Ernährung sollte ausgewogen sein, satt machen und in Ruhe verzehrt werden. Auf süße und fettige Snacks wie ein schnelles Croissant auf dem Weg ins Büro daher bitte lieber verzichten.
Ein verkrampftes Hungern am Morgen ist ebenso sinnlos wie ein erzwungenes Frühstück. Mein Tipp daher: genau auf die eigenen Präferenzen schauen und bewusst darauf achten, was und wie gegessen wird. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Tee und Mineralwasser sowie Haferflocken, kombiniert mit Eiweiß- und Proteinquellen (Chiasamen, Nüsse oder Sojaquark) unterstützen einen guten Start in den Tag und eine gesunde Ernährung. Diese ist entscheidender als der Fokus auf eine bestimmte Mahlzeit.
Wirkungsvolle Maßnahmen
Unternehmen fördern die gesunde Ernährung ihrer Mitarbeitenden beispielsweise mit frischen, saisonalen und nährstoffreichen Lebensmitteln, regelmäßigen Pausen für Mahlzeiten sowie der Vermeidung von zuckerhaltigen Snacks und Softdrinks. Zu empfehlen ist die Bereitstellung basischer und gefilterter Wasseralternativen, um das Energielevel zu stabilisieren und die Konzentration zu verbessern.
Diese Maßnahmen tragen über die Ernährung hinaus wirkungsvoll zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz bei:
- Informationsangebote bereithalten: in Form von gesunden Rezepten und Ernährungsrichtlinien zu saisonalen, regionalen und vollwertigen Lebensmittel
- Gemeinsame Essenszeiten fördern: Regelmäßige Pausen und gemeinsame Essenszeiten begünstigen den sozialen Austausch und ermutigen Mitarbeitende dazu, bewusst zu essen. Dem Workflow zuliebe kann etwa einmal wöchentlich Essen bestellt werden - beispielsweise in Form von gesunden Bowls.
- Bekömmliche Snackoptionen anbieten: frisches und abwechslungsreiches Obst und Gemüse in allen Formen und Farben, wie etwa Gemüsesticks mit Hummus, Nüsse, Datteln, Energy Balls etc.
- Eine gute Getränkeauswahl bereitstellen: Ein Angebot aus qualitativ hochwertigem Wasser (basisch, gefiltert oder aus Glasflaschen), verschiedene Teesorten und edle Kaffeegetränke am besten mit pflanzlichen Milchalternativen.
- Gesunde Catering-Optionen wählen: Bei betrieblichen Veranstaltungen oder Meetings sollten die angebotenen Speisen möglichst ausgewogen und frisch sein – dabei auch die speziellen Ernährungsbedürfnisse und Allergien der Mitarbeitenden berücksichtigen. Hier gilt die Devise: Die Ernährung neben regional, saisonal und natürlich bestenfalls auch zuckerarm, glutenfrei, tiermilchfrei und hefefrei gestalten.
- Gesundheitsfördernde Programme initiieren: Gemeinsame Aktivitäten wie Yoga, Meditation, Ernährungsworkshops (etwa zusammen kochen), Gesundheitschecks, Schulungen (zum Thema Ernährung, Stressbewältigung, mentale Gesundheit und allgemeine Gesundheitsunterstützung).
- Ergonomische Arbeitsumgebung schaffen: Ergonomische Arbeitsplätze (höhenverstellbare Schreibtische, Strahlenfänger, Blaulichtfilter, Zugang zu Tageslicht, Pflanzen etc.) und Pausenräume verbessern das physische und psychische Wohlbefinden der Belegschaft.
- Feedback erbitten: Regelmäßiges Feedback zum Thema Mitarbeitergesundheit einzuholen, zählt zu den Grundvoraussetzungen einer gesunden Unternehmenskultur. Hilfreicher Pluspunkt: ein externer (Gesundheits-)Berater, der regelmäßig die Bedürfnisse der Mitarbeitenden erkennt und – wenn notwendig – Maßnahmen einleitet.
Gesund und fit im Office
Für die Vitalität und das Wohlbefinden eines jeden Menschen ist der tägliche Verzehr von Nahrungsmitteln aus allen Nährstoffgruppen, einschließlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Proteinquellen und gesunden Fetten essenziell. Pausen, Bewegung und die Förderung aller aufgeführten Maßnahmen helfen Unternehmen im täglichen Office-Alltag – und garantieren ein gesteigertes Energielevel sowie zufriedene und gesunde Mitarbeitende.
Laura Göhner, Ernährungsberaterin, |