Wissensarbeit findet heute im Büro, zu Hause und an sogenannten dritten Orten statt. Der Anbieter von flexiblen Arbeitsplätzen International Workplace Group (IWG) ist der Frage nachgegangen, wie sich in Zeiten des hybriden Arbeitens die angemessene Arbeitskleidung verändert hat.
Welche Kleidung ist im Corporate Office angemessen, wenn sich die Mitarbeitenden nur noch selten dort treffen? Was wird im hippen Coworking Space getragen und lohnt es sich, im Homeoffice überhaupt noch Hosen und Hemd oder Bluse anzuziehen? Die IWG hat dazu im August 2023 eine Umfrage unter mehr als 1.000 Hybridarbeitenden im Alter von über 18 Jahren in Auftrag gegeben. Unter anderem lautete die Frage, was man in einer hybriden Büroumgebung tragen sollte. Ergebnis sind unterschiedliche Dresscodes wie Quiet Luxury, Dopamine Dressing, Preppy Streetwear und Individualismus.
Die wichtigsten Ergebnisse der IWG-Umfrage:
- 79 Prozent gaben an, dass sie sich aufgrund ihrer flexiblen Arbeitszeiten jetzt anders kleiden.
- Männer ändern ihre Garderobe am stärksten: 85 Prozent gaben an, dass sie eine Veränderung ihrer Berufskleidung festgestellt haben, verglichen mit 77 Prozent der Frauen.
- Bequemlichkeit ist der wichtigste Faktor: 53 Prozent aller hybriden Arbeitnehmer suchen nach Kleidung, die ihnen den Wechsel zwischen beruflichen und privaten Aufgaben in einem flexiblen Arbeitsumfeld erleichtert; 35 Prozent mischen legere und formelle Elemente in ihrer Kleidung, während nur 21 Prozent sagen, dass sie sich schicker kleiden als vor ihrer hybriden Tätigkeit.
- 69 Prozent der hybriden Arbeitnehmer sind der Meinung, dass das, was man zur Arbeit trägt, den Titel und die Ebene innerhalb einer hybriden Arbeitsorganisation widerspiegelt.
- Millennials passen sich schnell an eine neue Haltung an: 86 Prozent ändern ihre Kleiderwahl. Knapp dahinter folgen die Generation X mit 77 Prozent und die Generation Z mit 74 Prozent. Die Boomer hingegen sind gespalten, 51 Prozent bemerken einen Unterschied.
- 57 Prozent der hybriden Arbeitnehmer geben an, dass ihr Unternehmen eine Kleiderordnung hat.
Im Folgenden sind vier Modetrends aufgeführt, die hybride Arbeitnehmer (in Prozent der Befragten) in diesem Jahr bei der Arbeit tragen würden oder derzeit tragen.
Quiet Luxury – 47 Prozent
„Vielleicht passt kein Trend besser zum hybriden Arbeiten als unsere derzeitige Social-Media-Besessenheit mit dezentem Luxus“, sagt die Kreativberaterin Diana Tsui. Dieser Trend, der sich durch schlichte Kleidung und Accessoires sowie einen Weniger-ist-mehr-Ansatz auszeichnet, der Wert auf Design, Verarbeitung und Tragbarkeit legt, ist eine Neuinterpretation des Business Casual für 2023.
Dopamine Dressing – 38 Prozent
„Dopamine Dressing spiegelt mit seinen kräftigen Farben und reichhaltigen Texturen eine optimistische, post-pandemische Einstellung zu fröhlicher Kleidung im und außerhalb des Büros wider“, sagt Tsui. Für Hybrid-Arbeiter, die ihre neu gewonnenen Freiheiten in der Selbstdarstellung nutzen, kann dieser Trend leicht für das jeweilige Arbeitsumfeld interpretiert werden.
Preppy Streetwear – 25 Prozent
Preppy Streetwear verkörpert die Idee „hybrider Umtriebigkeit“, bei der Stil auf Funktionalität trifft. Mit seiner Verschmelzung aus raffinierten Elementen und urbaner Casual-Ästhetik symbolisiert der Trend eine Abkehr von starren Konventionen und feiert die Kombination verschiedener Einflüsse, um eine zeitgenössische Identität zu schaffen.
Individualismus – 22 Prozent
Die Überwindung von Stereotypen und Grenzen führt zu Innovation. Es ist die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie und wo man arbeitet, verbunden mit der Möglichkeit, sich durch seine Kleidung auszudrücken. „Besonders bei den jüngeren Millennials und der Gen-Z spiegelt sich die Selbstdarstellung, die überholte Erwartungen in Frage stellt, in der Wahl ihrer Bürokleidung wider“, sagt Tsui.