In seiner Kolumne erläutert Michael Hartwig, CEO von ebuero und eGroup, warum gute Organisation und vorausschauende Planung die Basis für effiziente Wissensarbeit bilden. Im ersten Teil geht es um die Notwendigkeit von Pausen und Urlaub sowie die Regelung der Abwesenheit.
Selbstständig zu sein, steht vor allen Dingen für eins: selbst und ständig. Auf dem Papier heißt Selbstständigkeit, dass man so viel Urlaub nehmen darf, wie man möchte. Die Realität sieht anders aus. Studien belegen, dass sich insbesondere Unternehmer kleinerer Firmen zu wenig Zeit nehmen, um zu regenerieren. Während das EU-Parlament mit großer Mehrheit entschieden hat, ein Recht auf Nichterreichbarkeit für Arbeitnehmende im Urlaub und außerhalb der Arbeitszeit auf den Weg zu bringen, sieht die Wirklichkeit bei Selbstständigen anders aus: Viele machen entweder keinen Urlaub oder entspannen nicht, weil sie permanent erreichbar sind.
Der Hauptgrund für ständige Erreichbarkeit: die Angst, wichtige Aufträge zu verpassen. Dabei sind Dauerstress und Anspannung eine viel größere Gefahrenquelle für das eigene Unternehmen als eine urlaubsbedingte Abwesenheit. Insbesondere, wenn die Büroorganisation zuverlässig geregelt ist. Urlaub und Erholung sind auch für Selbstständige wichtig. Pünktlich zur Feriensaison geht es in der Kolumne heute darum, wie auch Sie trotz Selbstständigkeit Kraft schöpfen können, ohne dabei Neukunden und wichtige Telefonate zu verpassen.
Keine Angst vor Abwesenheit
Selbstständige tragen eine große Verantwortung für sich, ihr Unternehmen und die Angestellten. Aus diesem Grund fällt es vielen schwer, loszulassen. Schlimmstenfalls entwickeln sich Schuldgefühle, wenn man dem Dauerstress für ein paar Tage entfliehen möchte. Doch genau hierin liegt die größte Gefahr für ein Unternehmen. Jeder Mensch braucht eine Pause, wenn er nicht geradewegs auf den Burn-out zuschlittern möchte. Egal, ob längerer Urlaub oder Micro-Vacation. Den Kopf freikriegen und Kraft für Neues schöpfen, ist ein essenzieller Bestandteil erfolgreicher Menschen.
Den Urlaub mit der F-R-E-I-Formel planen
F: Fixtermin fürs Freimachen festlegen
Der erste Schritt auf dem Weg zu einem entspannten Urlaub ist: als Chef freizunehmen. Die innere Einstellung sollte dabei nicht sein: „Irgendwann mal, wenn es passt“, sondern „Genau dann!“. Es ist wichtig, dass ein fixer Termin gefunden wird, der genau so eingehalten wird wie ein wichtiges Business-Meeting. Andernfalls gibt es immer einen Grund, die eigenen Bedürfnisse dem Unternehmen unterzuordnen. Es kann helfen, wenn man sich keine Flex-Tickets bucht oder die nicht stornierbare Option wählt.
R: Regeln für die Büroorganisation definieren
Ist ein Urlaubstermin gefunden, sollten in diesem Zeitraum weder wichtige Meetings anberaumt noch Deadlines geplant sein. Diese können zeitlich vor oder nach dem Urlaub gelegt werden. Wenn möglich, kann der Chef oder die Chefin einen Zeitpuffer schaffen, indem dringende Dinge vor dem nahenden Urlaub erledigt oder delegiert werden. Für sogenannte schwebende Vorgänge sollte ein Stellvertreter ausgewählt und gebrieft werden.
E: Empfangsvorsorge treffen
Einer der größten Angstfaktoren bei Selbstständigen ist, nicht erreichbar zu sein. Der wichtigste Kanal ist und bleibt das Telefon. Was im Alltag der Trumpf bei der Neukundenakquise ist, kann im Urlaub zum absoluten Erholungskiller mutieren. Dient der Urlaub doch zum Abschalten und zum Aufladen der Akkus, kann beruflicher Telefonterror im Urlaub genau das Gegenteil bewirken. Damit das nicht passiert, können Telefonsekretariatservices wie ebuero helfen. Mit wenig Aufwand und ohne lange Vorlaufzeit lässt sich die telefonische Empfangsvorsorge strukturiert aufgleisen. Während des wohlverdienten Urlaubs werden Telefonate zuverlässig und freundlich im Namen des Unternehmens angenommen. Im Vorhinein können Sie festlegen, wie genau der Anruf entgegengenommen werden soll und wie dann weiter verfahren wird. Auf diese Weise lässt sich Ihr Telefonempfang während des Urlaubes passgenau auf das Unternehmen einstellen. Jedes Unternehmen ist individuell. Dank der strukturierten ebuero-Methode lassen sich Anrufszenarien branchenunabhängig kategorisieren und individualisieren. Sie können zum Beispiel entscheiden, ob bereits erste Fragen gestellt werden sollen oder ein Rückruftermin vereinbart werden soll. Dank der VIP-Funktion können beispielsweise wichtige Großkunden notfalls auch direkt durchgestellt werden. Der Sekretariatsservice notiert alle Informationen zuverlässig, sodass jederzeit darauf zugegriffen werden kann.
I: Ich-Zeit genießen
Der letzte Punkt der F-R-E-I-Formel ist der Wichtigste. Mit dem guten Gefühl, dass einem ein starker Partner den Rücken freihält und das eigene Unternehmen in guten Händen ist, bleibt genug Zeit für Entspannung und ausreichend Ich-Zeit.
In meinem nächsten Beitrag geht es darum, wie New Work und Smart Offices unsere gewohnten Arbeitsstrukturen revolutionieren. Bis dahin und genießen Sie den Sommer!
Michael Hartwig, CEO, ebuero AG und eGroup. |