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Coworking konkret #3: Tobias Kremkau zu Arbeitsmodellen auf dem Land

Die Pan­de­mie hat den Städ­ten ihren Reiz genom­men. Eini­ge wol­len an ihren Geburts­ort zurück­keh­ren, ande­re suchen Bau­land im Speck­gür­tel. „Cowor­king-Papst“ Tobi­as Krem­kau erläu­tert, wel­chen Ein­fluss die­se Ent­wick­lung auf das Cowor­king hat.

Tobias Kremkau denkt, schreibt, spricht und berät zu den Themen Coworking und Neue Arbeit. Coworking ist für ihn mehr Berufung als nur Beruf. Die Zeit zählte den „Coworking-Papst“, wie er schon bezeichnet wurde, 2019 zu den 100 wichtigsten jungen Ostdeutschen. blog.kremkau.io. Abbildung: Larissa Hägele

Tobi­as Krem­kau denkt, schreibt, spricht und berät zu den The­men Cowor­king und Neue Arbeit. Cowor­king ist für ihn mehr Beru­fung als nur Beruf. Die Zeit zähl­te den „Cowor­king-Papst“, wie er schon bezeich­net wur­de, 2019 zu den 100 wich­tigs­ten jun­gen Ost­deut­schen. blog.kremkau.io. Abbil­dung: Laris­sa Hägele

Wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie stell­te ich einen Riss in mei­nem Ver­hält­nis zur Stadt fest. Zwar war ich noch nie ein Fan von Ber­lin – wie so oft war es auch bei mir die Lie­be, die mich hier­hin ver­schlug –, doch muss ich ein­räu­men, dass ich mich in Ber­lin auch nie­mals lang­weil­te. Zumin­dest nicht bis zum ers­ten Lock­down im ver­gan­ge­nen Jahr. Mit der Ein­schrän­kung der posi­ti­ven Sei­te des Stadt­le­bens, allem vor­an der schier end­lo­sen Aus­wahl an Kul­tur und Unter­hal­tung, ver­lor das einst Frei­heit ver­spre­chen­de Stadt­le­ben an Attraktivität.

Stadt­luft macht frei, hieß es schon im Mit­tel­al­ter. Auch in den letz­ten Jahr­hun­der­ten ver­lor die Stadt nicht an Attrak­ti­vi­tät. Die Indus­tria­li­sie­rung führ­te zu einer Land­flucht der Men­schen in die Arbeit ver­spre­chen­den Städ­te. Aus Sicht der Sozio­lo­gie ist die Indus­tria­li­sie­rung damit zum „Städ­te­grün­der“ gewor­den, was die Urba­ni­sie­rung mit­präg­te. Doch die­se Ent­wick­lung scheint nun ein jähes Ende zu fin­den oder zumin­dest immer öfter hin­ter­fragt zu wer­den. Der Grund dafür ist aber nicht allein die Corona-Pandemie.

In einer sich durch Dienst­leis­tun­gen defi­nie­ren­den Wirt­schaft bringt die Digi­ta­li­sie­rung der Arbeits­welt Initia­ti­ven für neu­es Leben und Arbei­ten auf dem Land wie das KoDorf her­vor. Dies ist ein genos­sen­schaft­li­ches Wohn- und Arbeits­pro­jekt, das in Wie­sen­burg (Mark) ent­steht und die ers­te Dorf­grün­dung in Bran­den­burg seit dem Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg dar­stellt. In Ernd­te­brück in Nord­rhein-West­fa­len, am Ran­de des Rot­h­aar­ge­bir­ges, ist bereits ein zwei­tes KoDorf geplant. Die Digi­ta­li­sie­rung wird damit zum „Dorf­grün­der“.


Im Novem­ber 2020 hat die Ber­tels­mann Stif­tung die Stu­die „Cowor­king im länd­li­chen Raum“ ver­öf­fent­licht, die von der CoWork­Land eG ver­fasst wur­de. Sie stellt die ers­te tief­ge­hen­de Ana­ly­se von Cowor­king Spaces im länd­li­chen Raum dar. Sie wur­de auf­grund des euro­pa­wei­ten Inter­es­ses an den Ergeb­nis­sen bereits ins Eng­li­sche und ins Tsche­chi­sche über­setzt. Die Stu­die ist Pflicht­lek­tü­re für alle, die ver­ste­hen möch­ten, war­um Cowor­king auf dem Land an Rele­vanz gewinnt und wie Cowor­king Spaces im länd­li­chen Raum funktionieren.

Tipp von Tobi­as Kremkau


Mein per­sön­li­ches Emp­fin­den, dass die Stadt nicht mehr der allei­ni­ge Heils­brin­ger ist, haben auch ande­re. In den letz­ten Mona­ten gab es vie­le Mel­dun­gen, die eine Stadt­flucht in Deutsch­land fest­stell­ten. Sub­ur­ba­ni­sie­rung nennt man das, die Abwan­de­rung städ­ti­scher Bevöl­ke­rung, auch städ­ti­scher Funk­tio­nen, in das Umland und dar­über hin­aus. Dies hat auch eine stär­ke­re Nach­fra­ge nach Cowor­king und damit mehr Grün­dun­gen von Cowor­king Spaces im länd­li­chen Raum zur Folge.

Für die im Novem­ber letz­ten Jah­res erschie­ne­ne Stu­die der Ber­tels­mann Stif­tung „Cowor­king im länd­li­chen Raum“ haben die Autoren der CoWork­Land e. G. (Offen­le­gung: Ich bin seit April 2021 bei CoWork­Land ange­stellt.) die Cowor­king-Sze­ne im länd­li­chen Raum in rund 200 qua­li­ta­ti­ven Inter­views erforscht und ana­ly­siert. Ihre Ergeb­nis­se geben einen Ein­blick in die unter­schied­li­chen Geschäfts­mo­del­le der Cowor­king Spaces auf dem Land. Sie zei­gen, wer die­se Orte nutzt und war­um von da statt in der Stadt gear­bei­tet wird.

Cowor­king Spaces auf dem Land unter­schei­den sich von denen in der Stadt zum einen dadurch, dass sie bes­ser durch die Coro­na-Pan­de­mie kom­men, zum ande­ren durch eine hete­ro­ge­ne­re Nut­zer­grup­pe und eine grö­ße­re Viel­falt in den Geschäfts­mo­del­len. Nur Büros zu ver­mie­ten, wenn vie­le auch Home­of­fice im Eigen­heim machen kön­nen, oder nur von Com­mu­ni­ty zu reden, wenn vie­le sowie­so in der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr, dem Gesangs­ver­ein oder bei den Land­frau­en ver­netzt sind, reicht hier nun ein­mal bei­lei­be nicht aus.

Erst auf dem Land beweist Cowor­king sei­ne gesell­schaft­li­che Rele­vanz. Durch dezen­tra­le Arbeits­or­te müs­sen Men­schen weni­ger pen­deln, was Zeit, Stress und Ver­kehrs­emis­sio­nen redu­ziert. Zugleich hält es die Leu­te tags­über im Ort, wo sie kon­su­mie­ren, sich aber auch nach Fei­er­abend enga­gie­ren kön­nen. Auf dem Land, im Gegen­satz zur Groß­stadt, wird Cowor­king des­halb als posi­tiv wahr­ge­nom­men. Urba­nem Cowor­king geht zum Teil der Sinn ver­lo­ren. Doch dar­über schrei­be ich in mei­ner nächs­ten Kolumne.

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