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Coworking konkret #12: Tobias Kremkau über Coworking Spaces als Lernorte

In sei­ner zwölf­ten Kolum­ne macht Tobi­as Krem­kau auf eine wich­ti­ge Funk­ti­on von Cowor­king Spaces auf­merk­sam. Sie wird oft über­se­hen. Cowor­king Spaces sind auch idea­le Orte für die Ver­mitt­lung von Wis­sen und Fähig­kei­ten in Bezug auf die Digitalisierung.

Tobias Kremkau denkt, schreibt, spricht und berät zu den Themen Coworking und Neue Arbeit. Coworking ist für ihn mehr Berufung als nur Beruf. Die Zeit zählte den „Coworking-Papst“, wie er schon bezeichnet wurde, 2019 zu den 100 wichtigsten jungen Ostdeutschen. blog.kremkau.io. Abbildung: Larissa Hägele

Tobi­as Krem­kau denkt, schreibt, spricht und berät zu den The­men Cowor­king und Neue Arbeit. Cowor­king ist für ihn mehr Beru­fung als nur Beruf. Die Zeit zähl­te den „Cowor­king-Papst“, wie er schon bezeich­net wur­de, 2019 zu den 100 wich­tigs­ten jun­gen Ost­deut­schen. Er ist Mit­glied im Digi­tal­rat des Lan­des Sach­sen-Anhalt. blog.kremkau.io. Abbil­dung: Laris­sa Hägele

Mit­te Okto­ber besuch­te ich nach einer gefühl­ten Ewig­keit wie­der eine klas­si­sche Mes­se im Ber­li­ner Wes­ten. Die Smart Coun­try Con­ven­ti­on lud dazu ein, sich mit der Schnitt­men­ge von E-Govern­ment, Smart City und Smart Regi­on zu beschäf­ti­gen. Neben ein paar ana­lo­gen Visi­ten­kar­ten – zum ers­ten Mal hat­te ich sogar selbst wel­che dabei – nahm ich vor allem zwei Gedan­ken von der Ver­an­stal­tung mit nach Hau­se: Zum einen, dass der digi­ta­le Wan­del im länd­li­chen Raum längst ein Geschäfts­feld der gro­ßen Tech­no­lo­gie-Unter­neh­men ist. Zum ande­ren die Visi­on, dass Cowor­king Spaces neue Lern­or­te des digi­ta­len Wan­dels sind.

Ein­zig und allein am Stand der Wirt­schafts­för­de­rung Bran­den­burg (WFBB) traf man Akteu­re, die die­sen viel bespro­che­nen Wan­del vor Ort gestal­ten, etwa Juli­an­ne Becker und Janosch Diet­rich vom Work­a­ti­on-Retre­at Coco­nat oder den Kopf hin­ter jedem Sum­mer of Pio­neers, Neu­landia-Grün­der Fre­de­rik Fischer. Ansons­ten waren nur Unter­neh­men anzu­tref­fen, die ihre IT-Lösun­gen anprie­sen. Am WFBB-Stand traf ich auch Jens Best wie­der, einen inzwi­schen im länd­li­chen Umland von Hes­sen leben­den Netz­ak­ti­vis­ten, den ich seit Jah­ren nicht mehr getrof­fen habe. Er brach­te mich auf den zwei­ten hän­gen geblie­be­nen Gedanken.

Ich erklär­te Jens, was mich an dem The­ma Cowor­king im länd­li­chen Raum so beschäf­tigt und wel­che Poten­zia­le ich dar­in für uns als Gesell­schaft sehe (kurz: mehr Ver­ein­bar­keit und Selbst­be­stim­mung, weni­ger Ver­kehr und Emis­sio­nen sowie die Wie­der­be­le­bung länd­li­cher Ort­schaf­ten). Typisch Jens, brach er die Kom­ple­xi­tät sol­cher von Gemein­schaft gepräg­ten Orte auf eine ein­fa­che Erkennt­nis her­un­ter: Hier kön­nen Men­schen von ande­ren Men­schen ler­nen, was sie im digi­ta­len Wan­del brau­chen. Cowor­king Spaces geben Zugang zu dem Wis­sen, das man täg­lich braucht und das zu sel­ten auch gelehrt wird.


In sei­nem Pod­cast ‚Jör­an ruft an‘ tele­fo­niert Bil­dungs­exper­te Jör­an Muuß-Mer­holz in der 104. Fol­ge mit dem Schwei­zer Leh­rer Mar­co Jakob. Die­ser erzählt, wie Schü­le­rin­nen und Schü­ler einen Ber­ner Cowor­king Space nut­zen und wes­halb wir unser Bild von Ler­nen und Arbei­ten ver­än­dern müs­sen. Davon wür­den aber nicht nur jun­ge Men­schen pro­fi­tie­ren, son­dern alle, die noch ein­mal etwas ande­res machen möch­ten, die einen Wech­sel wagen und in eine ande­re Bran­che quer­ein­stei­gen wollen.“

Tipp von Tobi­as Kremkau


Die­ser Gedan­ke ist nicht neu. 2015 las ich einen Blog­bei­trag des US-ame­ri­ka­ni­schen Futu­ris­ten Tho­mas Frey, der der Fra­ge nach­ging, ob Cowor­king Spaces die Col­leges erset­zen könn­ten. Ich tat das als einen sehr ame­ri­ka­ni­schen Gedan­ken von Bil­dung ab, den es sich nicht lohnt, in einem Bil­dungs­land wie Deutsch­land zu dis­ku­tie­ren. Heu­te sehe ich das anders, gera­de unter dem Aspekt der Ver­mitt­lung von beruf­li­chem Wis­sen in einer sich so schnell digi­ta­li­sie­ren­den Arbeits­welt. Die­se Ent­wick­lung zeigt sich auch bereits in den Debat­ten um den Wert eines Abschlus­ses im Ver­gleich zum Besitz von gefrag­ten Fähigkeiten.

Die regis­trier­ten Mit­glie­der eines Cowor­king Spaces bil­den ein Netz­werk an Men­schen mit unter­schied­li­chen Fähig­kei­ten, Erfah­run­gen und zu erle­di­gen­den Auf­ga­ben. Das Erleb­nis die­ser Ver­net­zung, sozia­le Inter­ak­tio­nen zwi­schen den Mit­glie­dern, stellt das Wesent­li­che eines Cowor­king Spaces dar. Hier kann man etwas ler­nen, das einem nicht an einer Schu­le oder in einem Unter­neh­men ver­mit­telt wur­de. Zum Bei­spiel spe­zi­fi­sche Fähig­kei­ten wie die Umset­zung eines kom­ple­xen Pro­zes­ses, das Meis­tern einer Grün­dung oder den sozia­len Umgang mit Diver­si­tät in einer Gemeinschaft.

Das ist momen­tan noch kein sehr aus­ge­reif­ter Gedan­ke, das gebe ich zu. Doch es lohnt sich, ihn wei­ter­zu­den­ken. Seit Jah­ren steigt die Zahl der jun­gen Men­schen unter 34 Jah­ren ohne Berufs­ab­schluss. Ende die­ses Jahr­zehnts wer­den in Deutsch­land vor­aus­sicht­lich 3,5 bis 4 Mil­lio­nen Arbeits­kräf­te feh­len. Wir müs­sen ler­nen, anste­hen­de Auf­ga­ben anders als bis­her zu lösen und vor allem, die dafür not­wen­di­gen Fähig­kei­ten anders zu ver­mit­teln. Und zwar an jun­ge, alte und auch neue Arbeit­neh­men­de, die quer in einen Beruf gekom­men sind. Die auf ein Mit­ein­an­der set­zen­de Com­mu­ni­ty eines Cowor­king Spaces kann der Ort dafür sein.

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