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Coworking konkret #14: Tobias Kremkau über Coworking im Gegenwind

In letz­ter Zeit wer­den auch zuneh­mend die Her­aus­for­de­run­gen the­ma­ti­siert, die mobi­le Arbeit mit sich bringt. Tobi­as Krem­kau wit­tert hier jedoch nack­te Angst bei den Pro­fi­teu­ren einer ver­gan­ge­nen Zeit.

Tobias Kremkau denkt, schreibt, spricht und berät zu den Themen Coworking und Neue Arbeit. Coworking ist für ihn mehr Berufung als nur Beruf. Die Zeit zählte den „Coworking-Papst“, wie er schon bezeichnet wurde, 2019 zu den 100 wichtigsten jungen Ostdeutschen. blog.kremkau.io. Abbildung: Larissa Hägele

Tobi­as Krem­kau denkt, schreibt, spricht und berät zu den The­men Cowor­king und Neue Arbeit. Cowor­king ist für ihn mehr Beru­fung als nur Beruf. Die Zeit zähl­te den „Cowor­king-Papst“, wie er schon bezeich­net wur­de, 2019 zu den 100 wich­tigs­ten jun­gen Ost­deut­schen. Er ist Mit­glied im Digi­tal­rat des Lan­des Sach­sen-Anhalt. blog.kremkau.io. Abbil­dung: Laris­sa Hägele

In den letz­ten Wochen ver­ging kein Tag, an dem nicht irgend­wo ein Mei­nungs­bei­trag dar­über erschien, dass das Home­of­fice schlecht für die Gesund­heit der Men­schen ist, Work­a­ti­on der Umwelt scha­det oder man bit­te doch sei­ne Bedürf­nis­se wie­der hin­ten anstel­len und all­ge­mein mehr Bock auf Arbeit im Büro haben soll­te – vor allem die­se jun­gen Leu­te. Momen­tan weht der moder­nen Arbeits­welt ein mäch­ti­ger Gegen­wind ins Gesicht. Der Vor­teil dar­an ist, dass man bes­ser wit­tern kann, woher die­ser genau kommt. Und ich kann sagen, ich rie­che die nack­te Angst in die­sen Beiträgen.

In den 15 Jah­ren vor der Coro­na­pan­de­mie durch­lief die Bun­des­re­pu­blik eine wirt­schaft­li­che Hoch­kon­junk­tur. Von 2005 bis 2020 stieg das Brut­to­in­lands­pro­dukt pro Kopf um rund 43 Pro­zent. Die Zahl der Arbeits­lo­sen ist trotz des pan­de­mie­be­ding­ten Anstiegs im Jahr 2020 um rund 44 Pro­zent gegen­über 2005 gesun­ken. Die Steu­er­ein­nah­men sind in die­sem Zeit­raum kon­ti­nu­ier­lich gestie­gen und die Zahl der Unter­neh­mens­in­sol­ven­zen gesun­ken. An so erfolg­rei­che Zei­ten kann man sich schnell gewöh­nen. Doch nichts ist so bestän­dig wie der Wandel.

Wer nach drei Jah­ren Pan­de­mie, in denen die Arbeits­welt end­lich hybrid wur­de, nun das Rad der Geschich­te zurück­dre­hen möch­te, hat nicht ver­stan­den, wie sehr uns die Hoch­kon­junk­tur auch lähm­te. Wäh­rend die Wirt­schafts­kri­se in Spa­ni­en und die sta­gnie­ren­de Wirt­schaft in Frank­reich in den 2010er-Jah­ren dazu führ­te, dass die Arbeits­welt in die­sen bei­den Län­dern fle­xi­bler, inno­va­ti­ver und vor allem digi­ta­ler wer­den muss­te, scheu­te man in Deutsch­land lan­ge Zeit jede Ver­än­de­rung. Die Aus­sa­ge des eng­li­schen Welt­meis­ter­trai­ners Alf Ram­sey „Ver­än­de­re nie­mals ein sieg­rei­ches Team“ wur­de schein­bar zum Man­tra des gan­zen Landes.

Ich muss ehr­lich sagen, dass ich auf einen Abschwung nur gewar­tet habe. Dass die­ser durch eine die sozia­len Kon­tak­te hem­men­de Pan­de­mie kommt, habe ich auch nicht kom­men sehen oder gewollt. Wer aber mit Cowor­king ver­traut war, dem war klar, dass der Bedarf an Cowor­king Spaces stei­gen wird, sobald es der Wirt­schaft schlech­ter geht. Ich habe auf mei­nen Rei­sen durch Euro­pa gese­hen, wie sich Cowor­king in Spa­ni­en und Frank­reich ent­wi­ckelt hat. Bar­ce­lo­na über­hol­te Ber­lin als Cowor­king-Haupt­stadt Euro­pas und in Frank­reich ent­stan­den über­all Cowor­king Spaces, auch im länd­li­chen Raum. Die iri­sche Regie­rung initi­ier­te zum Bei­spiel ein Netz­werk von 400 Cowor­king Spaces, in denen bis zu 20 Pro­zent der Lan­des­be­diens­te­ten arbei­ten werden.

Sol­che Ent­wick­lun­gen wünsch­te ich mir auch für unser Land. Und teil­wei­se kam es als Fol­ge der Pan­de­mie bereits so. In Schles­wig-Hol­stein arbei­ten Ange­stell­te der Lan­des­ver­wal­tung auch mobil von Cowor­king Spaces aus, immer mehr Unter­neh­men haben mobi­le Arbeit als Opti­on in ihre Betriebs­ver­ein­ba­run­gen auf­ge­nom­men und inzwi­schen sind rund 25 Pro­zent aller Ange­stell­ten in Deutsch­land, im Dienst­leis­tungs­sek­tor sogar 35 Pro­zent, regel­mä­ßig mobil tätig. Noch sind wir nicht am Ziel. Wir brau­chen eine ech­te Hand­lungs­frei­heit bei der Ent­schei­dung, von wo aus wir arbei­ten wol­len. Nicht nur einen Homeoffice-Tag.

Das gefällt nicht jedem. Vor allem nicht denen, die von dem sehr star­ren Zustand der alten Arbeits­welt pro­fi­tiert haben. Nun blei­ben neue Büro­im­mo­bi­li­en oft leer, Flä­chen wer­den ver­klei­nert und Mie­ten fal­len weg. In den USA spricht man bereits vom Real Estate Arma­ged­don. Der CMBX-Index, der anzeigt, wie wahr­schein­lich es ist, dass US-ame­ri­ka­ni­sche Ver­mie­ter von Büro­ge­bäu­den in der Lage sind, ihre Hypo­the­ken an die Ban­ken zu zah­len, ist auf einem All­zeit­tief. Noch ist der Büro­flä­chen­leer­stand in den deut­schen Ober­zen­tren mit etwa 4,1 Pro­zent sehr gering, doch bereits für die­ses Jahr ist ein Anstieg pro­gnos­ti­ziert. Wie so oft, kommt auch die­se Ent­wick­lung bei uns nur lang­sam an.

Dies ver­ängs­tigt eini­ge Men­schen, denn es dro­hen Wert­ver­lus­te. Ande­re sind mit den neu­en Anfor­de­run­gen an die Unter­neh­mens- und Füh­rungs­kul­tur in einer hybri­den Arbeits­welt über­for­dert. Alles wird anders und die Rezep­te der alten Welt funk­tio­nie­ren heut­zu­ta­ge nicht mehr. Die Pan­de­mie wirk­te auch hier wie ein Brand­be­schleu­ni­ger. Dass sich dage­gen Wider­stand regt, kann ich nach­voll­zie­hen. Ich habe ein­mal gele­sen, dass Wider­stand der sia­me­si­sche Zwil­ling der Ver­än­de­rung ist. Kei­ne Ver­än­de­rung ohne Wider­stand, ohne Wider­stand aber auch kei­ne Veränderung.

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