New Work hat viele Facetten. Eine davon ist die Gestaltung der Arbeitsräume. Diese sollen vor allem die Mitarbeiter zufrieden machen, findet Sabine Sauber von Design Offices. Sie beschreibt Konzepte räumlicher Zusammenarbeit, die zu einer Steigerung des Wohlbefindens führen können.
Ich liebe Design. Schon immer habe ich mich gern mit schönen Dingen und Gestaltung beschäftigt. Die Faszination für besondere Materialien, Farben und Formen hat nie nachgelassen. Darum habe ich mich mit 19 für ein Design-Studium entschieden – Kommunikationsdesign, um genau zu sein. Zu Beginn meiner Karriere habe ich in verschiedenen Werbeagenturen gearbeitet und unterschiedliche Themen, Kollegen und Kunden kennengelernt.
Vorreiter moderner Arbeitsplatzgestaltung
Und obwohl sich diese Stationen in vielerlei Hinsicht unterschieden, gab es doch eine Gemeinsamkeit: In der Agenturwelt waren Arbeitsplätze schon immer vergleichsweise modern. Hier gab man sich sehr viel Mühe bei der Gestaltung der Büroräume, sie waren modern ausgestattet und auch kulturell war das Agenturleben anders als die Zusammenarbeit in einem Konzern. Agenturen symbolisierten schon früh eine andere Art zu arbeiten und zeigten dies sowohl Kunden als auch Mitarbeitern: Hier ist die Kreativität zu Hause, hier ist man am Puls der Zeit, hier kannst du mitgestalten.
Großraum, Altbau, allein oder zu Hause – von unterwegs, mobil oder analog
Im Laufe der Zeit habe ich in den verschiedenen Situationen gearbeitet: vom edlen Altbaubüro mit handverlesenen Möbeln und Echtholzparkett über das klassische Einzelbüro, eine Zeit lang im Home-Office bis hin zum Großraumbüro mit über 1.000 m2 Fläche ohne feste Wände. Ich könnte mich nicht festlegen, welche Umgebung mir davon am besten gefallen hat. Das Home-Office ist schön, um auch mal in Ruhe zu arbeiten, oder sich am Rand des Tages konzentriert mit einem Projekt zu beschäftigen. Allerdings fehlt mir dort auf Dauer der Kontakt zum Team und die Impulse von anderen Menschen. Im Großraumbüro hingegen hatte ich davon immer genug, manchmal aber eben auch zu viel. Dann wünschte ich mir wiederum eine ruhige Nische, um konzentriert zu arbeiten. Ich bin niemand, der ein eigenes Büro mit geschlossener Tür braucht oder will – ich liebe den Austausch mit anderen und die Bewegung zwischen Stehen und Sitzen. Diese Abwechslung beflügelt meine Kreativität.
Für mich sind Vielfalt und Abwechslung wichtig – nicht nur in Sachen Arbeitsplatz. Auch was Tools und Methoden angeht. Da ich regelmäßig deutschlandweit an unseren Standorten unterwegs bin, ist mobiles Arbeiten mit digitalen Tools für mich unerlässlich. Ich arbeite am Laptop, auf dem Handy und mit meinem ganz eigenen Notizsystem im analogen Notizbuch.
Grundlage für ein neues Arbeiten: Die Design-Offices-Methode
Kein (Wissens-)Arbeiter hat heute mehr acht Stunden lang die gleichen Aufgaben und Anforderungen an seinen Arbeitsplatz. Um der Komplexität des Arbeitsalltags gerecht zu werden, brauchen wir Büros, die den Wechsel zwischen Stillarbeit, Austausch, Konzentrationsphase, Gruppenarbeit und allen anderen Formen der Arbeit erleichtern.
Als mein Bruder Michael Schmutzer 2008 die Idee zu Design Offices hatte, ging es genau um diese Frage: Wie sieht eine perfekte Arbeitsumgebung aus? Aus Studienergebnissen, den eigenen Erfahrungen und dem Kundenfeedback hat er damals die Design-Offices-Methode entwickelt. Sie basiert auf der festen Überzeugung, dass ein starres Umfeld niemals alle Anforderungen der modernen Wissensarbeit erfüllen kann. Menschen, die produktiv und erfolgreich arbeiten wollen, brauchen flexible Räumlichkeiten, die auf die unterschiedlichen Herausforderungen im Arbeitsalltag zugeschnitten sind und eine Arbeitsatmosphäre erschaffen, in der sie sich wohlfühlen.
Räume, die den Anforderungen moderner Wissensarbeit gerecht werden
Mich überrascht immer wieder, dass diese Erkenntnis auch zehn Jahre später noch nicht in allen Unternehmen angekommen ist: Während die meisten Unternehmen inzwischen erkannt haben, dass eine moderne IT-Infrastruktur und digitale Collaboration-Tools unerlässlich für die erfolgreiche digitale Transformation sind, findet der Aspekt der Raumgestaltung bisher selten Beachtung. Digitale Werkzeuge sind wichtig, aber nicht ausreichend, um einen modernen Arbeitsplatz zu schaffen. Nach meinem Verständnis ist New Work eine ganzheitliche Veränderung. Sie beinhaltet neben der Einführung von neuen Technologien auch einen kulturellen Wandel im Unternehmen, stellt den Menschen in den Mittelpunkt der Veränderung und bezieht ihn aktiv in neue Prozesse mit ein – und schließlich gibt es noch den Faktor Raum, der einen maßgeblichen Einfluss auf die Kreativität, Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeiter hat.
Passendes Arbeitsumfeld für Mitarbeiter
Unternehmen, die das erkannt haben, suchen nach einer Möglichkeit, ihren Mitarbeitern ein solches Arbeitsumfeld zu bieten. Besonders Industrie und Mittelständler stehen häufig vor der Herausforderung, dass sie diese Vielfalt und Flexibilität in ihren eigenen Räumlichkeiten nicht abbilden können. Die Lösung: Corporate-Coworking.
Mit Design Offices sind wir von Beginn an ein Teil der New-Work-Bewegung in Deutschland. Wir bieten Unternehmen jeder Größe und Branche mit unseren Corporate-Coworking-Spaces eine flexible Lösung für dieses Problem. Bereits vor zehn Jahren haben wir den Meet-&-Move-Room entwickelt, der sich besonders für vertikales Arbeiten und agile Arbeitsmethoden wie Scrum und Design Thinking eignet. Doch diesen Raum hat damals noch niemand verstanden und er wurde kaum gebucht. Inzwischen ist er eines unserer erfolgreichsten Produkte.
Wohlfühlen als Grundbedürfnis im Office
Neben den Vorteilen größerer Agilität, Produktivität und Effizienz liegt mir in Sachen Büroumgebung jedoch eines besonders am Herzen: Menschen sollen sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. Wieso sitzen wir so gern um ein Lagerfeuer oder blicken auf die Weite des Meeres? Es berührt und beruhigt uns. Und dieses Gefühl ist auch im Arbeitsalltag wichtig. Denn wir bringen nicht nur unseren Körper mit zur Arbeit, dessen Bedürfnissen das Büro mit ergonomischer Ausstattung gerecht wird, sondern auch unseren Kopf und unsere Seele. Darum sollte der Ort, an dem wir oft einen Großteil unseres Alltags verbringen, einer sein, an dem wir gerne sind und der uns inspiriert.
Sabine Sauber,
Head of Marketing, Unternehmenssprecherin, Design Offices. |