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Papier ist nicht gleich Papier – unterm Strich lassen sich mehrere Tausend Papiersorten unterscheiden. Ein kleines Einmaleins der Eigenschaften sorgt für mehr Übersicht im Blätterdschungel.
Die Vielseitigkeit von Papier ist erstaunlich: Für jeden Bedarf und Einsatzzweck gibt es die passenden Eigenschaften. Den Unterschied zwischen Foto- und Zeitungspapier etwa hat sicher jeder schon erfühlt. Die folgende Auflistung gibt Aufschluss darüber, wie unterschiedlich Papier je nach Herstellungsverfahren und verwendetem Material sein kann und auf was bei der Auswahl geachtet werden muss.
Papiereigenschaften
Papier lässt sich anhand von vier zentralen Eigenschaften unterscheiden:
Opazität – Die Lichtundurchlässigkeit: Dieser Wert bezeichnet die Transparenz des Papiers: Je höher er ist, desto weniger scheint eine bedruckte Seite auf der Rückseite durch. Besonders wichtig ist dieser Wert beim beidseitigen Druck (Duplex).
Grammatur – Das Papiergewicht: Der Grammaturwert ergibt sich aus der Grammangabe pro Quadratmeter und sagt demnach aus, wie schwer das Papier ist. Je höher dabei das Gewicht, desto stabiler und dicker fällt das Papier aus. Klassisches Papier für den Bürobedarf besitzt eine Grammatur von 80g/m2.
Papieroberfläche: Unterschiede werden bei der Oberfläche vor allem durch verschiedene Beschichtungen erreicht. Um eine geschlossene und glatte Oberfläche zu erzeugen, wird das Papier abschließend auf heißen Stahlgusswalzen geglättet. Glänzende Papieroberflächen werden meist verwendet, wenn Ausdrucke sehr farbintensiv sein sollen, etwa bei Fotos.
CIE-Wert – Der Weißgrad: Der CIE-Wert ist ein Maß dafür, wie stark Licht auf dem Papier reflektiert wird. Je höher dieser Wert ist, desto weißer scheint das Papier.
Papiersorten
Die Vielfalt des Papiers entsteht nicht nur durch unterschiedliche Ausführungen wie Farbe oder Stärke, sondern vor allem durch die verwendeten Rohstoffe (Holz- und Pflanzenfasern, Zellstoffe und Altpapier) und deren Verarbeitung. Reißfestigkeit und Beständigkeit etwa sind Charakteristika, die sich hieraus ergeben. Durch Bearbeiten der Papieroberfläche mit Leim-, Füll- und Hilfsstoffen lassen sich weitere Papiersorten differenzieren. Die folgende Zusammenstellung einiger verbreiteter Papiersorten verdeutlicht die Unterschiede:
Fotopapier: Dabei handelt es sich um einen meist mit einem Weißpigment vollgeleimten Karton, wodurch ein höherer Schwarz-Weiß-Kontrast ermöglicht wird. Für Lichtabzüge erfolgt zudem eine Beschichtung mit einer Gelatine-Fotoemulsion.
Gummierte Papiere: Hierfür wird Papier mit einem Klebstoff wie zum Beispiel Gummiarabikum beschichtet. Verwendung findet solches Papier etwa bei Briefmarken oder Etiketten.
Kopierpapier: Bei diesem Papier handelt es sich um holzstofffreies Naturpapier, das für Drucker und Kopierer verwendet wird. Es besteht meist aus Fichten- und höherwertigen Laubzellstoffen und wird zusätzlich mit Füllstoffen angereichert.
Recyclingpapier: Hergestellt aus Altpapier und Pappe, benötigt diese Papiersorte im Vergleich zur Herstellung von neuem Papier nur ein Drittel Wasser und Energie. Um die geringere Reißfestigkeit und Qualität von Recyclingpapier zu kompensieren, werden oft neue Fasern beigemischt.
Siegel und Zertifikate
Eine weitere Eigenschaft des Papiers gewinnt immer mehr an Bedeutung: Umweltfreundlichkeit. Aufschluss über eine umweltbewusste Papierwahl geben die wichtigsten Siegel:
EU-Blume: Bei der Herstellung und Entsorgung von Gütern, die mit der Euroblume ausgezeichnet werden, dürfen keine Hilfschemikalien oder giftigen Inhaltsstoffe verwendet werden.
Blauer Engel: Dieses Siegel erhalten Güter, die umweltfreundlicher als vergleichbare Produkte oder Dienstleistungen sind. Recyclingpapier, das zu 100 Prozent aus Altpapier besteht, wird beispielsweise mit dem Blauen Engel ausgezeichnet.
Nachhaltige Forstwirtschaft: Dieses Siegel garantiert eine sozial verträgliche und umweltfreundliche Herstellung – der verwendete Zellstoff etwa muss hierfür aus kontrolliertem Anbau gewonnen werden.
ECF (elemental chlorine free): Dieses Siegel garantiert die Verwendung von chlorarmem ECF-Zellstoff, durch den die Abwasserbelastung um 60 bis 80 Prozent sinkt.
TCF (totally chlorine free): Im Gegensatz zum ECF wird bei Papier aus TCF-Zellstoff vollkommen auf Chlorverbindungen verzichtet.
PEFC: Dieses Gütesiegel steht für ein Programm zur Zertifizierung nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Papier, das aus PEFC-zertifizierten Wäldern gewonnen wird, ist damit deutlich nachhaltiger.
ISO 14001: Das Ziel dieser Zertifizierung besteht darin, den Umweltschutz von Unternehmen nachweislich zu verbessern, indem es an Betriebe mit einem vorbildlichem Umweltmanagementsystem vergeben wird.
Neben den aufgeführten Papierarten gibt es natürlich noch viele weitere Sorten mit spezifischen Eigenschaften, etwa synthetisches Papier, Dokumentenpapier, Seidenpapier oder Thermopapier. office discount hat eine weiterführende Übersicht als PDF zusammengestellt. Im Online-Shop bietet office discount zudem eine breite Auswahl verschiedenster Papiersorten an. Um die Suche zu erleichtern, kann etwa nach den in diesem Artikel genannten Papiereigenschaften sowie der Drucktechnik selektiert werden. Oder man lässt sich mit dem Papier-Berater Schritt für Schritt zum passenden Ergebnis leiten.