In unserer Reihe mit Tipps und Regelungen aus aktuellen Duden-Werken zeigen wir Ihnen dieses Mal eine Auswahl aus den elf häufigsten Fehlern, die Sie in einem Bewerbungsanschreiben keinesfalls machen sollten.
So wenig ratsam es ist, das gleiche Anschreiben für alle Bewerbungen zu verwenden – eines ist klar: Sie brauchen das Rad auch nicht jedes Mal neu zu erfinden. Der Computer ermöglicht es ohne Weiteres, Textbausteine zu erstellen und bei Bedarf zu verwenden. Bei Stellen, bei denen ein ähnliches Profil gefordert ist, können Sie auf vorformulierte Sätze zurückgreifen. Passen Sie sie bei Bedarf einfach ein wenig an, damit sie genau zur ausgeschriebenen Stelle passen.
Tipp: Arbeiten Sie mit Markierungen!Erstellen Sie für jeden Brief ein neues Dokument. Kopieren Sie die einzelnen Bausteine aus einem alten Brief hinein und ändern Sie jeden einzelnen sofort nach dem Kopieren. Variante: Sie können auch eine Briefvorlage verwenden und anpassen. Dann sollten Sie aber alles, was auf jeden Fall geändert werden muss, zunächst rot markieren. Wenn Sie ein neues Anschreiben brauchen, dann speichern Sie in einem ersten Schritt die Vorlage unter einem anderen Dateinamen ab und ändern Sie Schritt für Schritt alles, was rot markiert ist. Nach jeder Änderung wandeln Sie die rote Markierung in schwarze Standardschrift um. |
Hüten Sie sich aber davor, einen vorhandenen Brief einfach zu ändern und zu überschreiben. Denn es passiert schnell, dass der Firmenname einer früheren Bewerbung irgendwo im Text stehen bleibt. Auch wenn sich Personalverantwortliche keine Illusionen machen und wissen, dass Sie sich noch auf andere Stellen bewerben: Eine solche Nachlässigkeit führt in aller Regel zu einer Absage.
[…]
Ich-ich-ich-Syndrom
In Ihrer Bewerbung stehen Ihre Person und Ihre Fähigkeiten im Mittelpunkt. Das ist klar. Vermeiden Sie es dennoch, nur von sich selbst zu reden. Denn es wirkt sehr ichbezogen. Sie vermitteln damit den Eindruck, dass Sie sich gar nicht für das interessieren, was dem potenziellen Arbeitgeber wichtig ist („Mich interessiert gar nicht, was Sie wollen.“).
Es ist besser, Sie gehen auf jeden einzelnen Wunsch des potenziellen Arbeitgebers mit einem Satz ein. Denn nicht Ihre Sichtweise ist entscheidend, sondern die Frage, ob Ihre Fähigkeiten und Qualifikationen den Vorstellungen Ihres potenziellen Arbeitgebers entsprechen. Flechten Sie immer wieder ein, dass Sie sich mit seinen Wünschen beschäftigt haben. Das zeigt, dass Sie sich in seine Lage hineinversetzen können und erfasst haben, was er braucht. Einige Beispiele zeigt die folgende Tabelle:
Sichtweise des Bewerbers – nicht allzu oft anwenden – |
Sichtweise des Empfängers – häufiger einstreuen – |
Ich interessiere mich für Ihr Stellenangebot. | Ihr Stellenangebot passt zu meinen Qualifikationen. |
Ich möchte gern in diesem Bereich arbeiten. | Sie schreiben, dass diese Arbeit anspruchsvoll ist. Dieser Herausforderung stelle ich mich gern. |
Ich bin ... Ich kann ...
Diese Aufgabe reizt mich. |
Sie suchen ... – ich biete ...
Überzeugen Sie sich selbst, dass ich dieser Aufgabe gewachsen bin: ... |
[…]
Fehlende Unterschriften
Anschreiben mit fehlender Unterschrift kommen häufiger vor, als man denkt. Sie zeugen aber zumindest von Nachlässigkeit. Manche Personalverantwortliche ziehen aus dem Fehlen der Unterschrift sogar den Schluss, dass ein Bewerber nicht zu dem steht, was er geschrieben hat.
Tipp: Vor dem Senden prüfen!Bevor Sie die Bewerbung versenden, prüfen Sie sie noch einmal sorgfältig. Nicht nur das Anschreiben, sondern auch der Lebenslauf muss unterschrieben sein, bei postalischen Bewerbungen am besten mit blauer Tinte. Eine eingescannte Unterschrift ist nur nur bei elektronischen Bewerbungen zu empfehlen. |