Der Fotodienstleister CEWE hat seinen Hauptsitz um ein neues Bürogebäude erweitert. Die Büros wurden als Open-Space-Landschaften realisiert und durch Dr. Christian Nocke vom Akustikbüro Oldenburg akustisch optimiert.
Der vom Architekturbüro Angelis & Partner geplante Neubau bietet auf 3.400 m2 gut 170 Mitarbeitern Platz zum Arbeiten. Dem Innenausbau des dreistöckigen Gebäudes wurde ein Open-Space-Konzept zugrunde gelegt. Neben offenen und frei zonierbaren Flächen bieten räumlich abgetrennte Besprechungszonen und Denkzellen die Möglichkeit zu vertraulichen Gesprächen, Meetings und konzentrierter Einzelarbeit. Neben der Innenausstattung und Möblierung mit möglichst natürlichen (Oberflächen-)Materialien wurde besonderer Wert auf die akustische Optimierung der Open-Space-Flächen gelegt.
Gründliche Planung für eine bessere Akustik im Büro
Verschiedene Studien belegen, dass die akustische Ablenkung im Open-Space – zum Beispiel durch Druckergeräusche, laute Mitarbeitergespräche und einen generell erhöhten Lärmpegel – nicht nur die Produktivität der Mitarbeiter senken kann. Durch die erhöhte Lärmbelastung kann zusätzlicher Stress entstehen, der bei Dauerbelastung zu psychischen und physischen Beeinträchtigungen und damit zu häufigeren krankheitsbedingten Fehltagen führt. Um bei CEWE eine Arbeitsumgebung mit geringer akustischer Belastung und angenehmen, gesundheitszuträglichen Nachhallzeiten zu schaffen, wurde schon bei der Planung des Gebäudes auf eine Beteiligung des Akustikexperten Dr. Christian Nocke und seines Teams vom Akustikbüro Oldenburg gesetzt.
Akustische 3-D-Modelle für optimierte Nachhallzeiten
Der Bauherr hatte vor Baubeginn Zielwerte für die Nachhallzeit der Innenräume festgelegt. Um möglichst früh eine optimale Planung der Raumakustik zu gewährleisten, erstellte das Team um Dr. Nocke ein akustisches 3-D-Computermodell der Bürofläche. In dieses wurde die geplante Büroeinrichtung eingepflegt. Inklusive der verwendeten Materialien der Trennwände, Schreibtische usw. sowie deren akustischen Eigenschaften. Dadurch konnte die Nachhallzeit des Raums schon vor der tatsächlichen Anschaffung simuliert sowie die verwendeten Materialien und die Ausstattung der Innenräume daran angepasst werden.
Zusammenspiel aus Maßnahmen und Materialien
Im Erdgeschoss wurde der flexibel zonierbare Konferenzbereich durch ein Zusammenspiel verschiedener flexibler und festinstallierter Akustiklösungen klanglich optimiert: Im Raum fest verbaute Akustikdecken und Schallabsorberwände sorgen gemeinsam mit mobilen Trennwänden mit Akustikperforierung für eine angenehme Raumakustik – sowohl bei größeren Vorträgen und Konferenzen als auch bei Besprechungen mit wenigen Teilnehmern. In den übrigen Bürobereichen wurden ähnliche Verfahren angewendet: Schallharte Flächen wie Wände, Decken und einzelne Einrichtungsgegenstände wurden mit einer Akustikperforierung versehen. Durch die Verwendung von schallabsorbierenden Teppichen und akustisch optimierten Deckensegeln konnte die Nachhallzeit sogar noch weiter gesenkt werden.