Elektroautos gelten als Zukunft der Individualmobilität – auf der Straße sieht man sie aber kaum. Über Fuhrparkflotten könnten sie sich durchsetzen. Seit drei Jahren forscht dazu das Projekt eFlotte.
Das Projekt eFlotte ist Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung und wird in diesem Rahmen mit 1,3 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Unter der wissenschaftlichen Leitung des Fraunhofer-Anwendungszentrums KEIM arbeitete das Projektkonsortium in den vergangenen drei Jahren gemeinsam an intelligenten Flotten- und Lademanagementlösungen, die die Spezifik der Elektromobilität für gemischte Flotten aus Benzin/Diesel- sowie Elektrofahrzeugen in verschiedenen Anwendungsfeldern berücksichtigen. Betrachtet wurden dabei die Anforderungen für Personenverkehr, Güterverkehr und Service-Dienstleister wie beispielsweise Techniker im Außendienst. Am Projekt beteiligt waren neben dem Fraunhofer-Anwendungszentrum KEIM die AMETRAS rentconcept GmbH, die Daimler FleetBoard GmbH, die Infoman AG sowie die PTV AG.
Ökologie und Ökonomie
Im Rahmen des Projekts hat AMETRAS rentconcept eine Softwarelösung entwickelt, mit der Unternehmen und Kommunen ermitteln können, ob eine Integration von Elektrofahrzeugen in bestehende Flotten sinnvoll ist. Sie unterstützt Flottenverantwortliche dabei, Potenziale für den Einsatz von Elektrofahrzeugen im eigenen Fuhrpark zu identifizieren und wirtschaftlich umzusetzen. Unterschiedliche Hersteller und Fahrzeugtypen sowie die dazugehörige Ladeinfrastruktur können berücksichtigt sowie die Auswahl auf ökonomische und ökologische Faktoren ausgerichtet werden.
Clever laden
Am Fraunhofer-Institutszentrum in Stuttgart wurde darüber hinaus ein Ladeinfrastrukturdemonstrator mit 27 Ladesäulen in Betrieb genommen. Mit einem speziell entwickelten System können Ladevorgänge gesteuert und die gesamte Ladeinfrastruktur überwacht werden. Das System ist individuell an unterschiedliche Flottenstandorte anpassbar und verfügt über alle notwendigen Funktionen, um Ladeinfrastrukturen zukünftig als steuerbare Verbraucher in lokalen Energienetzen zu betreiben. Über definierte und im Projekt erprobte Schnittstellen ist das neue System zudem in Flottenmanagementsysteme integrierbar.