Heute ist eine neue Ausgabe des OFFICE ROXX Mags erschienen. Im Special dreht sich alles um das Thema „Smart Office“. Chefredakteur Robert Nehring stimmt auf die 213. Ausgabe ein.
KI, aber wie?
Künstliche Intelligenz. ChatGPT ist ein Gamechanger in der Welt von Büro & Co. Intelligente Chatbots wie der von OpenAI markieren einen Meilenstein in der Entwicklung der Büroarbeit, vielleicht sogar insbesondere hier. Ende 2022 ist ChatGPT online gegangen. Heute gehört seine Website bereits zu den zehn meistbesuchten der Welt. Und mittlerweile gibt es unzählige ähnliche Bots.
Dass solche Lösungen die Büroarbeit grundlegend verändern werden, war schnell klar. Wie sie es tun werden, wird nun immer konkreter. Sie helfen etwa beim Entwickeln von Ideen, beim Formulieren und Zusammenfassen von Texten. Bestimmt wird das repetitive Jobs kosten, aber sicher auch viele Jobs schaffen. Denn entscheiden muss am Ende immer ein Mensch.
Generative Sprachmodelle helfen beim Programmieren und bei der Tabellenkalkulation. Bildgeneratoren führen zu spektakulären Ergebnissen, auch wenn sie manchmal nur Probleme lösen, die man vorher nicht hatte. Ich als Actionfigur – yeah! Die Textanwendung ist aber weiterhin oft nur im niederschwelligen Bereich von echtem Nutzen. Die Beiträge sind sehr einheitlich im Stil und auch schnell redundant. Vor allem aber weiß man nie, ob nicht „halluziniert“ wurde oder ob Zusammenhänge hergestellt wurden, die schön zu lesen sind, aber nicht existieren. Dieses Editorial schreibe ich deshalb lieber noch selbst.
Viele Unternehmen in Deutschland tun sich schwer mit dem Einsatz von KI. 64 Prozent sehen sich hier als Nachzügler und 22 Prozent glauben, den Anschluss verpasst zu haben. Nur jede zehnte Firma sieht sich dagegen als KI-Vorreiter. Allerdings setzen 44 Prozent der Unternehmen KI-Technologien bereits bei Recruiting, Onboarding und Training ein.
In Deutschland soll mittlerweile schon jeder dritte Beschäftigte generative künstliche Intelligenz für berufliche Zwecke nutzen. Viele tun es aber, ohne dies transparent zu machen. Die Folgen können verheerend sein. Jeder Dritte findet laut einer Umfrage Fehler in den künstlich erzeugten Ergebnissen. Außerdem zeigte gerade eine Studie, dass die häufige Nutzung von KI-Werkzeugen das kritische Denken verringert.
Um künstliche Intelligenz geht es auch in unserem Smart-Office-Special in dieser Ausgabe. Neben viel Wissenswertem rund um Copilot & Co. finden sich dort auch Raumbuchungstools und lohnende Links zu hilfreichen Tools.
Was bewegt die Bürowelt derzeit noch – neben einem schuldenfinanzierten „Weiter so“ und der Zölle-Hölle?
Härtere Gangart. Viele Unternehmen überdenken ihre Homeoffice-Regelungen: 20 Prozent reduzieren die Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten, knapp jedes zehnte Unternehmen schafft sie vollständig ab. Auch bei der telefonischen Krankschreibung überwiegt nun Skepsis – 66 Prozent der Unternehmen stehen dieser Regelung aktuell kritisch gegenüber. Das ergab die Randstad-Ifo-Personalleiterbefragung für das erste Quartal 2025.
Immer schlimmer. Kürzlich ist auch der neue Gallup Engagement Index erschienen. Noch nie zuvor sollen so viele Beschäftigte in Deutschland Dienst nach Vorschrift gemacht haben. Nur noch neun Prozent verspüren eine hohe emotionale Bindung zum Unternehmen. Jeder Zweite will in einem Jahr nicht mehr beim derzeitigen Arbeitgeber sein. Jeder Dritte hat kein uneingeschränktes Vertrauen in die finanzielle Zukunft seines Arbeitgebers. Dass es hier Probleme gibt, ist offensichtlich. Dennoch halte ich so extreme Zahlen für übertrieben. Ich selbst bin zwar bekennender Zweckpessimist, gehe lieber vom Schlimmsten aus, um notfalls vorbereitet zu sein und mich andernfalls freuen zu können. Uns allen aber rate ich in diesen wilden Zeiten zur Zuversicht.
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