Heute ist eine neue Ausgabe des OFFICE ROXX Mags erschienen. Im Special dreht sich alles um das moderne, menschenzentrierte Büro – das „New Human Office“. Mit seinem Editorial stimmt Chefredakteur Robert Nehring auf die 211. Ausgabe ein.
Welch ein Fest(ival)
Orgatec 2024. Wohnst du noch oder arbeitest du schon? Ein Hauch von No Work umwehte unter dem Namen New Work auch die diesjährige Büroeinrichtungsmesse. Unaufhaltsam scheint die Verwohnzimmerung der Büros voranzuschreiten. In den Kölner Messehallen dominierten wieder Sofas, Sessel, bepflanzte Regalwände sowie warme Farbtöne. Bei einem Aussteller durften wir sogar ein Secret Paradise mit Zen-Garten betreten. Das ist alles sehr einladend – man fühlt sich direkt wohl. Hier bin ich Mensch, hier bin ich Mittelpunkt, hier darf ich sein.
Dieses Erzeugen einer gewissen Gemütlichkeit durch Möbel, Pflanzen, Licht und Farbe korrespondiert mit den modernen Büroplanungen der Interior-Designer. In ihnen ist das Corporate Office heute eher eine Lounge, ein Spielzimmer, ein Gewächshaus, ein Showroom oder all dies zusammen. Was gern versteckt wird, sind die Arbeitsbereiche. Also Orte, an denen man das tut, wofür man eigentlich angestellt ist. In der Realität müssen dort nicht selten alle an einem großen Tisch ohne visuellen und akustischen Schutz voreinander sitzen. Kommunikation statt Konzentration halt.
Oder man nimmt sich für die Fokusarbeit eine Kabine. Kleine Cubes zum Telefonieren und mittelgroße für das (hybride) Meeting waren auf der Orgatec allgegenwärtig. Diese Raum-in-Raum-Systeme sind heute sehr gefragt. Wo großzügig alle Wände rausgerissen wurden, sind sie allerdings auch dringend notwendig.
Die Orgatec wartete 2024 mit einem neuen Konzept auf, in dessen Mittelpunkt ein „Work Culture Festival“ stand. Es scheint voll aufgegangen zu sein. Dafür sprechen zum Beispiel eine tolle Stimmung und viele Besucher. Unseren Messebericht mit weiteren Trends und unseren Highlights finden Sie im Magazin.
New Human Office. So haben wir das Special in dieser Ausgabe genannt. Hier erfahren Sie, inwiefern Schönheit auch im Büro die Welt rettet, dass zu viel Leidenschaft der Arbeit schadet, weshalb gelebte Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung so wichtig sind und wie es denn aussehen kann, das neue, menschzentrierte Büro.
Wir widmen uns sogar dem Thema Prokrastination. Und was soll ich sagen: Vier Wochen wurden für den betreffenden Beitrag Zeit gegeben. Gedauert hat er acht. Ausgerechnet dieser Artikel wurde als letzter fertig. Die Aufschieberitis ist ein weitverbreitetes Phänomen in unserer Gesellschaft. Sie ist unterschiedlich ausgeprägt und kann verschiedene Ursachen haben.
Ich selbst bin übrigens mehr so der Typ Präkrastinierer. Ich möchte immer alles so schnell wie möglich vom Tisch haben, schon um über ein Polster zu verfügen, das mich gut schlafen lässt. Da mögen Erfahrung und Einstellung eine Rolle spielen, aber sicher auch pure Angst. Diese Eigenschaft oder Störung kann ebenfalls zu Problemen führen, nicht nur im Team mit einem Prokrastinierer.
Schon krank. Deutschland erlebt 2024 eine historische Krankheitswelle: In keinem Land melden sich Beschäftigte so häufig arbeitsunfähig wie hier, im Schnitt 25 Tage pro Jahr. In Schweden sind es elf. Aufhorchen lassen Expertenmeinungen dazu wie die von Ralf Hermes, Chef der Innovationskasse (IK): „Es hat sich in unserer Gesellschaft normalisiert, sich anlasslos krankzumelden.“ Auch das könnte ein Grund für die derzeitige Wirtschaftslage sein.
Bleiben Sie gesund. Wir wünschen Ihnen einen schönen Jahresausklang und einen gelungenen Start in ein erfolgreiches 2025!
Ambiente 2025. Anfang Februar würden wir uns freuen, Sie bei unserem OFFICE-ROXX-Bürotrendforum auf der Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt/Main zu treffen. Melden Sie sich bei Interesse gern bald kostenfrei an. Die Plätze sind limitiert.
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