Das Hamburger Ding verbindet Business und Lifestyle in einem Cross Community Space. Im Interview spricht der Geschäftsführer des Projektentwicklers Home United, Peter Berg, über die vergangenen vier Jahre, aktuelle Trends und über Entwicklungen in der Arbeitswelt.
OFFICE ROXX: Herr Berg, in den vergangenen vier Jahren haben sich Coworking, Remote und New Work stark verändert. Hat sich auch das Hamburger Ding verändert?
Peter Berg: Das Hamburger Ding ist unser Prototyp, mit dem wir Ende 2019 gestartet sind. Leider hat uns die Coronapandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir mussten unser Konzept anpassen, sodass wir erst seit Herbst 2022 unter Normalbedingungen arbeiten können. Durch Corona hat sich die Perspektive vieler Unternehmen auf das Thema New Work weiter verändert. Wir merken, dass wir hier mit kleinen Anpassungen weitere Marktsegmente erschließen, zum Beispiel mit unserem Angebot „Campus-as-a-Service“ als New-Work-Ergänzung zu Remote und eigenem Firmensitz.
Was ist dein persönlicher Lieblingsbereich?
Das ist schwer zu sagen, weil das Hamburger Ding so viele Bereiche hat, die perfekt auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt sind. Ich nutze nahezu jede Fläche, da ich täglich an verschiedenen Themen arbeite und mir der Wechsel des Arbeitsplatzes innerhalb des Hauses dabei hilft, auch meinen Fokus neu einzustellen. Insofern setze ich mich gern in die Cappellini Lounge, hier ist ja auch die Bar und entsprechend viel Durchlauf. Ansonsten liebe ich den Vitra Workshop Space, weil ich in Meetings gern in Bewegung bin und Gedanken auf Flipcharts visualisieren will. Viele Mieterinnen und Mieter schätzen die Sky Seats mit Blick über St. Pauli bis hin zum Hafen – und natürlich unsere Dachterrasse, das Thonet Rooftop.
Welche Bereiche und Angebote funktionieren besonders gut?
Unsere Private Offices in verschiedenen Größen sind komplett ausgebucht und wir führen mittlerweile eine Warteliste. Bei Events und Meetings haben wir über die letzten Monate das stärkste Wachstum erlebt. Die Kunden sind zum einen vom Design und der Ausstattung begeistert und zum anderen von den Möglichkeiten drumherum wie unserem Fitnessstudio, der Gaming-Zone und diversen Event-Formaten, die wir selbst veranstalten. Hier liegt unser Alleinstellungsmerkmal.
Haben sich das Publikum und die Nutzung verändert?
Tatsächlich kommen immer mal wieder neue Anwendungsfälle hinzu und oft ziehen diese dann ähnliche Folgebuchungen nach sich. Generell nimmt das Thema Brand Activation zunehmend mehr Raum ein, weil wir aus unserer Unternehmensgruppe heraus ein Portfolio an Agenturleistungen zur Location anbieten können, also Veranstaltungskonzepte, Streaming, Branding, Influencer Relations und Content Production.
Ist Homeoffice wieder auf dem Rückzug?
Das Gefühl habe ich nicht. Allerdings ist der Wunsch nach einer gewissen Balance bei Arbeitnehmern und -gebern spürbar. Man möchte sich eben auch mal persönlich treffen, Teil einer Unternehmenskultur sein und Erlebnisse miteinander teilen. Ich glaube, dass eine „Co-Culture“ eine tolle Chance ist für viele Unternehmen. Zum einen, weil sie das Know-how für Community Building nicht selbst aufbauen müssen, und zum anderen, weil die Schnittstellen zu anderen Unternehmen und Branchen wertvolle Impulse ins Team bringen.
Wird aus Work-Life-Balance jetzt eine Work-Life-Connection?
Darauf deuten zumindest einige Untersuchungen zum Thema hin. Die Auflösung der Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit wird ja schon lange diskutiert. Ich beobachte aber auch immer wieder Ausschläge in die genau andere Richtung, wo auf eine klare Trennung gepocht wird. Das ist sicher normal für einen Umbruch dieser Art. Es wird für alle Beteiligten ein Prozess sein, der Herausforderungen und Anstrengungen mit sich bringt. Man legt nicht einfach einen Schalter um und stellt die Unternehmenskultur und das Mindset der Mitarbeitenden neu ein. Wir werden uns an diesem Wandel mit vollem Enthusiasmus beteiligen.
Finden wieder mehr Events statt?
Events sind bei uns superpräsent. Mit dem Auslaufen der coronabedingten Einschränkungen ist die Frequenz sprunghaft angestiegen. Die Relevanz ist für uns seit jeher sehr hoch, da die Durchführung von externen Veranstaltungen für uns ein Kerngeschäft ist und weil auch unsere eigenen Formate ein zentraler Bestandteil unserer Identität sind. Wir schaffen Anlässe, um sich auf Basis geteilter Interessen in einem Business-Community-Umfeld zu treffen.
Wie haben sich Events verändert?
Ich würde sagen, das Spektrum ist größer geworden. Firmenfeiern wie Sommerfeste, Weihnachtsfeiern und Jubiläen finden weiterhin statt, ebenso wie Produktpräsentationen und größere Seminare und Tagungen. Dazu treten Team-Building-Veranstaltungen immer stärker auf, ebenso Recruiting Formate oder auch Fotoshootings und Film-Produktionen. Markenaktivierungen mit Streaming, Live-Podcast und Influencer Partys hatte ich ja schon erwähnt. Das alles können wir im Rund-um-Paket im Hamburger Ding anbieten.