Klimakrise, Digitalisierung, globale Märkte, Top-Talente – das Hybridmodell reagiert auf diese Herausforderungen. Unternehmen, die mobiles Arbeiten jetzt nicht etablieren, werden vom Markt aussortiert. Das sagt die Remote-Work-Expertin Teresa Hertwig.
Mobiles Arbeiten ist keine neue Idee. Doch Unternehmen hielten jahrzehntelang an der gewohnten Präsenzkultur fest. Zu groß waren die Vorbehalte. Eine Abnahme der Produktivität wurde befürchtet und die Angst der Führungskräfte vor Kontrollverlust spielte eine große Rolle. Dann kam Corona. Und quasi über Nacht war plötzlich möglich, was vorher unmöglich schien. Gefühlt waren fast alle im Homeoffice. Und es klappte. Irgendwie. Aber besser als gedacht. Jetzt steht die Frage im Raum: Sollen Mitarbeitende wieder zurück in die Büros? Die Antwort der Mitarbeitenden ist klar: 70 Prozent wünschen sich eine Mischung aus Büropräsenz und mobilem Arbeiten.
Sorry, ein PDF reicht nicht
Wie können Unternehmen das Beste aus zwei Welten – Präsenzkultur und mobiles Arbeiten – in einem Hybridmodell optimal vereinen? Dafür braucht es mehr, als die Mitarbeitenden mit dem Notebook nach Hause zu schicken. Hybrides Arbeiten ist komplexer als gedacht, es erfordert eine neue Unternehmenskultur, erweiterte Führungsqualitäten und digitale Abläufe. Ein PDF mit ein paar Grundregeln für das Team ist definitiv zu wenig. Es ist wie beim Hallen- und Rasenfußball. Dasselbe Spiel, nur ein anderer Ort? Wenn Sie Ihr Team nicht auf die jeweiligen Rahmenbedingungen trainieren, werden Sie verlieren!
Teamkodex und Leitplanken
Die Unternehmensführung muss in der Strategiephase zunächst die Leitplanken festlegen: Wie viele mobile Arbeitstage pro Woche? Welche digitalen Tools? Welche Prozesse sind bereits etabliert? Ganz wichtig: Mitarbeitende mit an Bord holen. In einem Teamkodex-Workshop werden entlang dieser Leitplanken individuell passende Regeln ausgearbeitet. Die Aufgabe der Führungskraft ist, ergebnisorientiertes Arbeiten zu etablieren, aber auch den Teamspirit aufrechtzuerhalten. Dafür stehen Aufgabenmanagement- und Kommunikationstools sowie digitale Tools für den sozialen Austausch zur Verfügung.
Die Win-Win-Win-Situation
Das Hybridmodell passt zu den Herausforderungen der Zukunft. Unternehmen werden durch mobile Konditionen attraktiv für die besten Mitarbeitenden – bei Remote-Work sind Teams rund um den Erdball möglich. Durch Desk-Sharing werden Bürofläche und Mietkosten reduziert. Mitarbeitende sparen Arbeitswege, können die Zeit mit Familie und Kindern flexibler gestalten und ihre Hochleistungsphasen besser nutzen. Aber auch die Gesellschaft profitiert: Verkehr und CO2-Ausstoß werden minimiert und die Wohnsituation in Ballungsräumen entspannt, da Menschen aufs Land ziehen und von dort arbeiten können. Büros werden schon jetzt in Wohnraum umgewandelt. Welcome, Hybridkultur.
Teresa Hertwig, Remote-Work-Expertin, Keynote-Speakerin, |
Teresa Hertwig hat einen Videovortrag zu unserem Digital Hybrid Working Summit 2022 beigesteuert, der kostenfrei und dauerhaft abrufbar ist.