Die Zeit der coronabedingten Ruhezone „Großraumbüro“ ist vorbei. Am 20. März ist die Homeoffice-Pflicht ausgelaufen, heißt: Alle müssen wieder ins Büro, wenn die Firma das will. Im Open Office wird es also wieder lauter. Mehr Ruhe können Sound-Masking-Systeme bringen. Wie? Das erläutern die Experten von Advanced Sound Design.
Die Büroraumstrukturen haben sich in den vergangenen Jahren enorm verändert. Offene, weitläufige Arbeitswelten ersetzen immer mehr Zellenbüros, denn flexible Teamstrukturen, flexible Arbeitsformen wie Activity-Based-Working sowie der schnelle, direkte Informationsaustausch mit anderen Mitarbeitenden ist die neue Normalität im Büro.
Doch Open Spaces haben nicht nur Vorteile, auch wenn sich in Bezug auf die Raumakustik viel getan hat. Die Bürotechnik hat sich weiterentwickelt. Laute Nebengeräusche, verursacht durch Tastaturen, Computer-Lüfter oder Klimaanlagen, sind praktisch verschwunden. Drucker wurden in Nebenräume verbannt. Die Grundgeräuschkulisse in Büros ist in den vergangenen Jahren insgesamt leiser geworden. Das hat zur Folge, dass menschliche Sprache von den Büroangestellten nun wieder vermehrt als Störfaktor wahrgenommen wird.
Mangel an akustischer Privatheit
Je leiser die Umgebung wird, desto größer wird die Sprachverständlichkeit. Laut verschiedener Studien und Normen gehört verstehbare Sprache zu einem der größten Störfaktoren im Großraumbüro. Dieses wirkt sich negativ auf die Konzentration der Beschäftigten und somit auf deren Leistungsfähigkeit und Produktivität aus.
Finnische Forscher haben in einer Studie herausgefunden, dass 21,5 Minuten pro Tag auf das Konto ungewollter akustischer Ablenkung gehen. In einer anderen wissenschaftlichen Erhebung im Auftrag vom Acoustical Society of America gaben 82 Prozent der befragten Büromitarbeiter an, dass sie die verständlichen und mitgehörten Kollegengespräche am häufigsten stören. Die Folge: Mehr als die Hälfte der Angestellten in Mehrpersonen- und Open-Space-Büros sind mit der akustischen Privatheit ihres Arbeitsplatzes unzufrieden.
Erhöhte Fehlerquote, geringe Vertraulichkeit
Bei einer Verstehbarkeit von Hintergrundsprache (sprachlicher Störschall) von über 50 Prozent (Speech Transmission Index, STI > 0,5) steigt die Fehlerrate um bis zu 40 Prozent, das heißt die kognitive Arbeitsleistung in Großraumbüros verringert sich erheblich.
Gleichzeitig gilt es dort die Vertraulichkeit bezüglich Kundeninformationen in Kollegengesprächen zu wahren. 53 Prozent der Angestellten haben in einer von Harris Poll beauftragten Carrier-Builder-Umfrage angegeben, dass sie vertrauliche Unternehmensinformationen mitgehört haben. Die mangelnde Vertraulichkeit von Gesprächen kann zu rechtlichen Bedenken führen, wenn zum Beispiel unbeteiligte Dritte Informationen von Kunden zu deren Finanzen oder Themen ihrer Gesundheit mitbekommen.
Die erforderliche Datensicherheit ist gemäß DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) über sogenannte technisch-organisatorische Maßnahmen (TOM) sicherzustellen. Technische Vorkehrungen zur Datensicherheit sind ein wesentlicher Aspekt zum Schutz persönlicher Daten und Rechte. Dazu gehört die Auswahl adäquater Sicherheitswerkzeuge, zum Beispiel zur Reduzierung der Verstehbarkeit zwischen Beratungsplätzen und in Mehrpersonenbüros.
Sound Masking als Lösung
Ein wichtiges Werkzeug zur Schaffung von Privatheit am Arbeitsplatz ist laut der Experten von Advanced Sound Design (ASD) das Sound Masking, also die Schallmaskierung. Dabei wird einer Umgebung ein geringer Pegel unauffälliger Hintergrundgeräusche hinzugefügt. Dies schafft eine Verringerung der Sprachverständlichkeit und macht die akustische Umgebung angenehmer. Durch harmonisches Sound Masking werden Gespräche aus dem Raum deutlich weniger verständlich und Mitarbeitende werden weniger abgelenkt. Die Gesamtlautstärke im Raum wird insgesamt sogar leiser.
Für das ASD Privacy System, dessen Technik patentiert worden ist, wurden im Tonstudio speziell wirksame Maskierungssounds aus in der Natur vorkommenden Klängen designt. Diese wirken für den Hörer vertraut und werden durch das Gehirn schneller ausgeblendet. Ein inhaltlicher Bezug zur Identifizierung der Klänge, wie zum Beispiel Regen, knisterndem Feuer oder Abendwind, ist nicht mehr gegeben. Mit einer Mischung aus verschiedenen Klanganteilen erzeugt das System einen harmonischen, schwebenden und unaufdringlichen Klangteppich für ein akustisches Wohlbefinden und eine deutlich verringerten Sprachverständlichkeit im Raum. Das steht im Gegensatz zu herkömmliche Sound-Masking-Systeme, die rein synthetische Maskierungsgeräusche wie Pink Noise bzw. White Noise verwenden.
Zonierung durch kaum hörbaren Klangteppich
Durch ein fast kugelförmiges Abstrahlverhalten der Geräte aufgrund der Verwendung von zwei gegenseitig ausgerichteten Lautsprechern in einem gemeinsamen Gehäuse, in Kombination mit einer sehr kompakten Bauweise, ist eine flexible Montage überall dort möglich, wo das System wirken soll – üblicherweise direkt am Arbeitsplatz unter dem Tisch. Nur eine Stromversorgung ist notwendig.
Bei der Montage direkt am Arbeitsplatz kann das ASD Privacy System klanglich genau auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden abgestimmt werden. Zudem sind die Geräte unter den Tischen akustisch so gut wie nicht lokalisierbar. Es entsteht eine sehr harmonische, natürliche und gleichmäßige Schwebung im Raum, die wiederum förderlich für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist.
Große offene Bürolandschaften können mit der Schallmaskierung entsprechend der Tätigkeiten in Zonen aufgeteilt werden, zum Beispiel in Kommunikations- und Konzentrationsflächen, Coworking- und Desksharing-Bereiche oder in Zonen mit hoher Vertraulichkeit. Für jede Zone sind basierend auf den akustischen Anforderungen des Raumes unterschiedliche Klänge und Lautstärkepegel möglich, außerdem lassen sich diese Zonierungsprofile zeitlich anpassen.
Daher lautet das Fazit der ASD-Experten: Schallmaskierung ist die einzige Möglichkeit in Büroumgebungen die irrelevante Hintergrundsprache zu reduzieren und damit ein wichtiges Werkzeug für mehr Privatheit am Arbeitsplatz.