Tagtäglich sitzen Büroangestellte stundenlang vor ihrem Computer-Bildschirm. Höchstleistung für die Augen. Anlässlich des heutigen Welttags für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz gibt Pro Retina wichtige und einfache Tipps, wie Arbeitnehmer ihre Augen gesund und fit halten können.
Trockene, juckende und müde Augen sind Anzeichen für das Office-Eye-Syndrom. Hauptsächlich Büroangestellte, die häufig und lange am Computer arbeiten, können unter diesen Symptomen leiden. Um solche gesundheitlichen Probleme möglichst im Vorfeld zu vermeiden, ruft die Selbsthilfevereinigung Pro Retina Deutschland e. V. dazu auf, die zehn folgenden Tipps zu beherzigen.
#1 Leseabstand einhalten
Ein kurzer Abstand zwischen Bildschirm oder Buch und Augen erhöht die Gefahr der Kurzsichtigkeit (Myopie). Daher sollten Studierende und Menschen, die lange am Bildschirm arbeiten, darauf achten, dass der Abstand beim Lesen und Arbeiten mindestens 30 cm beträgt.
#2 Licht tanken
Tageslicht sorgt für die Ausschüttung von Dopamin. Dopamin wiederum hemmt das übermäßige Längenwachstum des Auges, das für Kurzsichtigkeit verantwortlich ist. Ein bis zwei Stunden Aufenthalt im Freien können Kurzsichtigkeit sogar um Jahre hinauszögern.
#3 Augen entspannen
Ob bei der Arbeit am Rechner oder beim Studium der Unterlagen: Durch einen regelmäßigen Blick in die Ferne werden die Augen entspannt. Häufiges, bewusstes Blinzeln verhindert tränende, rote Augen und Kopfschmerzen.
#4 Das Auge isst mit
Dieser Spruch gilt in Bezug auf die Augengesundheit auch im wörtlichen Sinne, denn eine gesunde, ausgewogene Ernährung deckt den Nährstoffbedarf des Auges und kann möglicherweise den Verlauf von Netzhautdegenerationen günstig beeinflussen. Paprika und Möhren, Johannisbeeren und Zitrusfrüchte sind wahre Augenvitaminbomben. Carotinoide im Gemüse binden freie Radikale und fangen schädliche UV-Strahlen ab. Sie wirken wie ein innerer Sonnenschutz. Carotinoide sind vor allem in grünen Gemüsesorten enthalten – Spinat, Erbsen, Brokkoli und Grünkohl. Durch eine mediterrane Kost mit schonend gegartem Gemüse, Fisch und Olivenöl kann man einer altersbedingten Makula-Degeneration (AMD) um 40 Prozent vorbeugen.
#5 Auf Nikotin verzichten
Rauchen schädigt die Gefäßwände und verschlechtert die Durchblutung – auch der Gefäße im Auge. Raucher haben ein 3,5-fach erhöhtes Risiko, an altersbedingter Makula-Degeneration zu erkranken als Nichtraucher.
#6 Diabetes vermeiden oder einstellen
Diabetes kann auch an den Augen zu schwerwiegenden Folgeschäden führen – bis hin zur Erblindung. Daher ist es wichtig, Diabetes zu vermeiden oder einen Diabetes richtig einzustellen.
#7 Bluthochdruck vorbeugen
Bluthochdruck schädigt die Gefäße – auch die des Auges. Daher sollte jeder darauf achten, dass sein Blutdruck normal ist. Ein erhöhter Blutdruck kann durch einen entsprechenden Lebensstil und gegebenenfalls durch Medikamente gesenkt werden.
#8 Augen vor direkter Sonne und Blaulicht schützen
Trifft grelles Sonnenlicht ungefiltert auf die Augen, kann die starke Lichteinstrahlung die Netzhaut schneller altern lassen und die Makula schädigen. Bei greller Sonne heißt es, Sonnenbrille mit UV-Schutz tragen. Auch das blaue Licht von LED-Lampen, Bildschirmen, Tablets und Smartphones steht im Verdacht, die Sehzellen in der Makula zu schädigen. Hierbei können Monitore mit einem Blaulichtfilter Abhilfe schaffen oder besser noch: nur so viel Zeit am PC, Tablet oder Smartphone verbringen wie nötig.
#9 Alkohol meiden
Wie Nikotin schädigt auch Alkohol die Gefäße. Zum Wohl der Augen sollte ebenfalls darauf verzichtet werden.
#10 Regelmäßige Bewegung
Bewegung regt die Durchblutung an, hilft, den Blutdruck zu senken und ist damit ein wichtiger Faktor für die Augengesundheit. Sogar eine altersbedingte Makulaveränderung kann so eventuell positiv beeinflusst werden.
Aktion „Bewegung im Büro“
Apropos notwendige Bewegung: Im Büro, im Homeoffice und an dritten Orten bleibt sie ein drängendes Thema. Die Akzeptanz von bewegungsfördernden Tisch- und Stuhllösungen steigt weiter. Allerdings führt weder die zunehmende Digitalisierung oder die sogenannte New Work noch ein größeres Angebot an bewegungsfördernden Lösungen automatisch zu mehr Bewegung in unserem Alltag.
Mit der steigenden Abhängigkeit von Computer, Tablet und Smartphone nimmt die Gefahr eines Sedentary Lifestyle, also sitzenden Lebensstils, mit seinen ungesunden Folgen sogar noch zu. Wir sehen es in vielen Coworking Spaces, Start-ups und Homeoffices: Ergonomie ist dort meist (nur) ein Fremdwort. Bewegungsfördernde Lösungen findet man dort kaum. Aber selbst da, wo es an bewegungsfreundlichen Sitzlösungen nicht mangelt, werden diese oft nicht entsprechend genutzt.
Das Thema der Aktion „Bewegung im Büro“ hat demnach kein bisschen an Aktualität verloren, und es gibt noch immer viel Handlungsbedarf.