Banner Leaderboard

Inwerk: Büro-Lounge-Wochen. Ausgewählte Highlights besonders günstig – bis zu 50% reduziert.

Banner Leaderboard 2

Inwerk: Starte das neue Jahr mit top ergonomischen Büromöbeln. Sonderaktion vom 08.01.–28.01.2024.

Räume neu denken: Interview mit Raumexpertin Susanne Busshart

Die Gestal­tung von Arbeits­um­ge­bun­gen kann wesent­lich zum Wohl­be­fin­den von Mit­ar­bei­tern und damit zum Erfolg von Unter­neh­men bei­tra­gen. Im Inter­view erklärt die Raum­ex­per­tin Susan­ne Buss­hart, wor­auf es dabei ankommt.

Susanne Busshart, Expertin für Räume sowie Begleiterin für Change und digitale Transformation.

Susan­ne Buss­hart, Exper­tin für Räu­me sowie Beglei­te­rin für Chan­ge und digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on. Abbil­dung: sbcdi­gi­tal GmbH

OFFICE ROXX: Frau Busshart, in Ihrem neuen Buch „FreiRaum“ kritisieren Sie die Gestaltung heutiger Büroräume. Was läuft denn dort falsch?

Susan­ne Buss­hart: Nicht falsch ver­ste­hen: Es gibt heu­te wirk­lich schon wun­der­ba­re Büro­räu­me, die den Men­schen in den Mit­tel­punkt stel­len sowie sei­ne Krea­ti­vi­tät und sei­ne indi­vi­du­el­len Fähig­kei­ten för­dern. Den Men­schen in den Mit­tel­punkt stel­len wäre für mich das grund­le­gen­de Kri­te­ri­um für gute Büro­flä­chen. Dies könn­ten vie­le Fir­men beher­zi­gen und bes­ser machen. Was ich aber mit mei­nem Buch sagen möch­te: Es gibt noch sehr viel Luft nach oben. Mei­ner Mei­nung nach spie­len unglaub­lich vie­le Facet­ten eine Rol­le, die man heu­te berück­sich­ti­gen soll­te, wenn es um die Gestal­tung von Räu­men geht. Ich glau­be an Räu­me nach innen und außen. Die Räu­me nach außen sind die phy­si­schen Räu­me, die so gestal­tet sein soll­ten, dass sie den Mit­ar­bei­ter glück­lich und das Unter­neh­men damit effi­zi­ent machen. Aber auch die inne­ren Räu­me spie­len eine sehr wich­ti­ge Rol­le. Ohne das rich­ti­ge Mind­set funk­tio­niert kei­ne Trans­for­ma­ti­on. Und schließ­lich ist Wan­del und Trans­for­ma­ti­on das, was heu­te für vie­le Fir­men stra­te­gisch im Mit­tel­punkt steht.

Es ist gut, wenn man sich einen Über­blick über das Gro­ße und Gan­ze ver­schafft. Gesell­schaft ver­än­dert sich. Und das wirkt sich unmit­tel­bar auf Räu­me aus. Inter­es­sant ist wei­ter­hin, wel­che Trends gera­de aktu­ell sind, wel­che Stra­te­gien das Unter­neh­men ver­folgt, wie die Unter­neh­mens­kul­tur aus­sieht und vie­les mehr. Je mehr Per­spek­ti­ven man auf die­ses The­ma bekommt, des­to besser.

Inter­es­sant ist auch, dass wir in unse­rer Gesell­schaft eine immer stär­ke­re Indi­vi­dua­li­sie­rung wahr­neh­men kön­nen. Das heißt, man muss auf die Men­schen, die in einem Unter­neh­men arbei­ten, auf die Bran­che und auf vie­les mehr Rück­sicht neh­men. Erst damit schafft man wirk­lich die bes­ten Arbeits­be­din­gun­gen für die Mit­ar­bei­ter. Zu all die­sen Facet­ten Inspi­ra­ti­on zu lie­fern ist ein Ziel mei­nes Buches.

Was wären denn die drei wichtigsten Zutaten für ein inspirierendes Office, in dem man auch produktiv sein kann?

Ganz klar ist, dass die Büro­räu­me zu den Tätig­kei­ten der Mit­ar­bei­ter pas­sen müs­sen. Nach dem Mul­tispace-Prin­zip soll­te jeder immer den Ort fin­den, den er für sei­ne Tätig­keit benö­tigt. Das ist wich­tig. Die zwei­te gro­ße Zutat ist mei­ner Mei­nung nach Schön­heit. Räu­me kön­nen archi­tek­to­nisch noch so toll sein und noch so teu­re Möbel beinhal­ten. Sie wer­den kei­ne glück­li­chen Mit­ar­bei­ter erzeu­gen, wenn nicht ein gewis­ses Herz­blut, ein Wir-Gefühl und ein Wohl­füh­len am Arbeits­platz spür­bar sind.

Super wich­tig ist wei­ter­hin die Kom­mu­ni­ka­ti­on. Zu 60 Pro­zent besteht ein Chan­ge-Pro­zess heu­te aus Kom­mu­ni­ka­ti­on. Und von nichts ande­rem als einem Chan­ge-Pro­zess spre­chen wir, wenn wir in neue Räu­me umzie­hen oder Räu­me neu gestal­ten. Was bedeu­tet in die­sem Fall Kom­mu­ni­ka­ti­on? Es geht dar­um, für Men­schen zunächst ein­mal trans­pa­rent zu machen, was in Räu­men über­haupt alles mög­lich und sinn­voll ist. Dann gilt es selbst­ver­ständ­lich, die Men­schen zu beglei­ten. Sie durch den gesam­ten Pro­zess hin­durch immer wie­der mit­zu­neh­men und Wün­sche ein­zu­sam­meln. Das macht abso­lut Sinn. Und nach dem Ein­zug hört ein Raum­pro­zess nicht auf. Mit den Men­schen, die ein­ge­zo­gen sind, gilt es dann, gemein­sam die­sen Pro­zess in die Zukunft zu tra­gen und immer wei­ter zu gestalten.

Zurück zu den Zuta­ten: Es gibt immer mehr als drei Zuta­ten. Sie backen auch kei­nen lecke­ren Kuchen nur aus Mehl, Zucker und But­ter. Noch dazu mögen man­che Men­schen gar kei­ne But­ter. Es feh­len zu einem lecke­ren Kuchen viel­leicht noch Früch­te, Nüs­se oder ande­re Zuta­ten. Was heißt das für Räu­me? Man soll­te sich auch im Raum­pro­zess so vie­le Per­spek­ti­ven wie mög­lich schaf­fen. Das ist Zeit­geist in einem inter­dis­zi­pli­nä­ren Team.


„Inter­es­sant sind auch Strö­mun­gen, die aus den USA kom­men, wo wir heu­te schon sehen, dass Men­schen am liebs­ten wirk­lich um die Ecke arbei­ten. Sie wol­len nicht mehr lan­ge Wege ins Office in Kauf nehmen.“

Susan­ne Buss­hart, Exper­tin für Räu­me sowie Beglei­te­rin für Chan­ge und digi­ta­le Transformation


Sie fordern mehr Emotionalität im Raum. Mit welchen Maßnahmen lässt sich diese wecken?

Man sagt, dass sich mehr als 80 Pro­zent der Büro­ar­beits­kräf­te ein „Wohn­zim­mer­ge­fühl“ am Arbeits­platz wün­schen. Dies kann man auf viel­fäl­ti­ge Wei­se erzeu­gen. Wich­tig ist, dass man nicht in ste­ri­len Umfel­dern arbei­tet, die nicht zu den Men­schen pas­sen. Gemein­sa­mes Gestal­ten macht nicht nur Spaß, es erhöht auch das Wir-Gefühl und schafft mehr Team­geist. Wich­tig in Zei­ten von Home­of­fice, oder?

Wir in Deutsch­land sind mit der Emo­tio­na­li­tät in Arbeits­um­fel­dern noch nicht so wirk­lich weit vorn. Bei uns spricht man wenig über Emo­tio­nen. Es zäh­len immer noch die Fak­ten. Umso wich­ti­ger ist es, dass wir nicht nur Stüh­le und Tische in ein Office stel­len, son­dern dass wir auch über­le­gen, was die Mit­ar­bei­ter benö­ti­gen. Was wür­den die­se hübsch fin­den? Wie kann Schön­heit ihre Arbeit unterstützen?

Was mei­ne ich damit? Frü­her haben Fir­men Kunst­samm­lun­gen ange­schafft. Das ist toll, aber viel­leicht gar nicht unbe­dingt nötig. Eine bun­te Uhr an der Wand, eine net­te Scha­le, ein paar extra­va­gan­te Vasen und viel­leicht Far­be an Wän­den und Boden wir­ken wah­re Wun­der. Far­ben allein erzeu­gen schon gewis­se Stim­mun­gen, die man nut­zen kann, um mehr Gefühl in den Arbeits­tag zu bringen.

Pflan­zen sind immer wie­der ein gro­ßes The­ma. Ich lie­be die Strö­mun­gen zu Shin­rin-Yoku, der japa­ni­schen Leh­re von Stress­re­duk­ti­on und Wohl­füh­len. Zudem kön­nen Pflan­zen Zonen defi­nie­ren und die Luft ver­bes­sern. Die Haupt­sa­che aber ist, sie machen die Mit­ar­bei­ter glück­lich. Das soll­te das gro­ße Ziel sein.

Ist die Raumgestaltung heute wirklich schon ein wesentliches Entscheidungskriterium für junge Talente?

Ja, das ist sie. Und das ist auch gut so. In den Recher­chen zu mei­nem Buch sind mir da inter­es­san­te Bei­spiel begeg­net. Ich kom­me aus der IT-Indus­trie und dort ist es schon seit vie­len Jah­ren so, dass man kei­nen Arbeits­ver­trag unter­schrei­ben wür­de, wenn das Han­dy, wel­ches als Arbeits­ge­rät ange­bo­ten wird, viel älter ist als jenes, wel­ches man pri­vat nutzt. Genau das Glei­che pas­siert seit eini­ger Zeit mit Räu­men. Dies hat auch damit zu tun, dass das Woh­nen und das Arbei­ten in vie­len Kon­tex­ten immer mehr ineinanderfließen.

Es gibt ers­te Stu­di­en, die zei­gen, dass Men­schen wirk­lich Wert dar­auf legen, wie sie sich an ihrem Arbeits­platz füh­len. Passt die­ses Gefühl nicht mehr, wer­den sie wahr­schein­lich kün­di­gen bzw. einen Arbeits­ver­trag gar nicht erst unter­schrei­ben, wenn es sich um einen neu­en Arbeit­ge­ber han­delt. Beson­ders bei jun­gen Men­schen ist dies zu beob­ach­ten. Dies fin­de ich sehr kon­se­quent, denn ver­brin­gen wir nicht so viel Zeit an unse­rem Arbeits­platz, dass es uns gefal­len soll­te, dort zu arbei­ten? Und soll­ten wir nicht schließ­lich alle das Ziel haben, auch die Unter­neh­men, mög­lichst viel gemein­sam zu errei­chen? Das geht nur mit Moti­va­ti­on, oder?


„Dar­um heißt mein Cre­do seit Jah­ren: Wan­del eta­blie­ren, bitte!“

Susan­ne Buss­hart, Exper­tin für Räu­me sowie Beglei­te­rin für Chan­ge und digi­ta­le Transformation


Wie sollten Change-Projekte im Raumbereich am besten angegangen werden?

Chan­ge-Pro­zes­se soll­ten nach Mög­lich­keit immer ganz­heit­lich ange­gan­gen wer­den. Es soll­te mög­lichst alles aus einer Hand kom­men. Aber das Wich­tigs­te ist, dass die Mit­ar­bei­ter ein­be­zo­gen wer­den. Ich glau­be, es ist essen­zi­ell, dass man zunächst ein­mal Trans­pa­renz schafft. Nicht jeder kennt sich wirk­lich gut mit mög­li­chen Raum­kon­zep­ten aus, und ich habe es lei­der zu oft erlebt, dass heu­te geplant wur­de für in zwei Jah­ren und eigent­lich das heu­ti­ge Kon­zept schon total ver­al­tet war, weil jemand ein­fach nicht wuss­te, was geht, wie sich Arbeits­wei­sen in Zukunft ver­än­dern wer­den, wie die Unter­neh­mens­kul­tur sich im neu­en Gebäu­de ent­wi­ckelt und, und, und.

Inter­dis­zi­pli­nä­re Teams sind in die­sem Zusam­men­hang nicht nur hip, son­dern leis­ten auch gute Diens­te. Wenn ich aus allen Berei­chen Betei­lig­te ins Boot hole, habe ich nicht nur für den Pro­zess selbst alle mög­li­chen Per­spek­ti­ven, son­dern habe gleich auch Bot­schaf­ter an Bord, die ins Unter­neh­men hin­ein bei der Kom­mu­ni­ka­ti­on helfen.

Ein guter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­plan hilft auf jeden Fall zusätz­lich wei­ter. Per­sön­lich wür­de ich heu­te nicht mehr von einem „Chan­ge-Pro­jekt“ spre­chen. Eigent­lich han­delt es sich bei dem Umgang mit neu­en Büro­flä­chen immer um einen Pro­zess, der nicht mehr auf­hört. Wan­del ist mitt­ler­wei­le für uns sys­tem­im­ma­nent. Dar­um heißt mein Cre­do seit Jah­ren: Wan­del eta­blie­ren, bitte!


„Ich kom­me aus der IT-Indus­trie und dort ist es schon seit vie­len Jah­ren so, dass man kei­nen Arbeits­ver­trag unter­schrei­ben wür­de, wenn das Han­dy, wel­ches als Arbeits­ge­rät ange­bo­ten wird, viel älter ist als jenes, wel­ches man pri­vat nutzt. Genau das Glei­che pas­siert seit eini­ger Zeit mit Räumen.“

Susan­ne Buss­hart, Exper­tin für Räu­me sowie Beglei­te­rin für Chan­ge und digi­ta­le Transformation


Wie bewerten Sie den aktuellen Trend zum Multispace?

Ich bin seit vie­len Jah­ren ein gro­ßer Fan von Mul­tispace. Ich fin­de es klas­se, dass ich zum Arbei­ten ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten habe und immer den rich­ti­gen Platz fin­de. Wenn ich Kon­zen­tra­ti­on benö­ti­ge, gibt es Quiet Rooms oder Work­ben­ches. Wenn ich kom­mu­ni­zie­ren möch­te, sind Alko­ven da, Mee­ting­räu­me, Küchen oder Loun­ges. Und wenn ich mit mei­nen Kol­le­gen zusam­men­ar­bei­te, kann ich dazu Hoch­ti­sche, Design-Thin­king-Are­as oder Maker­spaces nutzen.

Für Men­schen, die schon län­ger in die­sem Bereich arbei­ten, ist Mul­tispace schon fast ein alter Hut. Wenn man sich aber anschaut, wie weni­ge Unter­neh­men das Kon­zept bis­her wirk­lich umge­setzt haben, glau­be ich, dass Mul­tispace noch lan­ge ein Trend blei­ben wird. Ich ken­ne so vie­le Bei­spie­le, die für akti­vi­täts­ba­sier­tes Arbei­ten spre­chen, und vie­le Fir­men sind unter die­sem Kon­zept erfolgreicher.

Selbst­ver­ständ­lich arbei­te ich zur­zeit schon an dem nächs­ten Level. Mei­ne Lie­be gilt den Trends und den Ent­wick­lun­gen der Zukunft. Daher fin­de ich, dass ich als Exper­tin das Big Pic­tu­re im Blick haben muss. Trotz­dem set­ze ich nur das um, was wirk­lich zu den Men­schen im Unter­neh­men, ihrer Kul­tur und ihren Zie­len passt. Es hilft über­haupt nichts, einem Unter­neh­men ein Kon­zept über­zu­stül­pen, wel­ches zu weit vorn ist und nicht zu den Mit­ar­bei­tern passt. Daher ist es wich­tig, in klei­nen Schrit­ten vor­an­zu­ge­hen und Mul­tispace so ein­zu­füh­ren, wie es Sinn macht.

Für mich ist Indi­vi­dua­li­tät ein ganz wich­ti­ger Erfolgs­fak­tor für Arbeits­um­ge­bun­gen. Daher muss man sich anschau­en, inwie­weit wirk­lich jeder etwas ande­res benö­tigt. Eine gewis­se Stan­dar­di­sie­rung muss sicher­lich sein, aber das Indi­vi­du­el­le ist noch drei­mal wichtiger.


„Bei uns spricht man wenig über Emo­tio­nen. Es zäh­len immer noch die Fak­ten. Umso wich­ti­ger ist es, dass wir nicht nur Stüh­le und Tische in ein Office stel­len, son­dern dass wir auch über­le­gen, was die Mit­ar­bei­ter benötigen.“

Susan­ne Buss­hart, Exper­tin für Räu­me sowie Beglei­te­rin für Chan­ge und digi­ta­le Transformation


Was verbirgt sich hinter Ihrem Konzept Framework FFF?

Damit mei­ne ich eine 360°-Vorgehensweise, die ich bei mei­nen Kun­den seit vie­len Jah­ren anwen­de und immer wie­der an die neus­ten Gege­ben­hei­ten anpas­se. Ich fin­de es ganz wich­tig, im Blick zu haben, was in der Gesell­schaft pas­siert, wel­che umsetz­ba­ren Trends da sind und dann in die Beglei­tung des neu­en Rau­mes ein­zu­stei­gen. Es gilt dabei, fünf span­nen­de Kri­te­ri­en zu beleuch­ten: Stra­te­gie, Unter­neh­mens­kul­tur, Kom­mu­ni­ka­ti­on, Arbeits­wei­sen und Räume.

Ein Unter­neh­men, das einen Raum­pro­zess nicht auf sei­ne Stra­te­gie abstimmt, wird nicht erfolg­reich sein. Die Unter­neh­mens­kul­tur als zwei­ter wich­ti­ger Schritt ist eine der gro­ßen Wei­chen, die ich stel­len muss, bevor ich das pas­sen­de Kon­zept für die Men­schen an Bord fin­de. Dazu muss ich ein Unter­neh­men erst ein­mal ver­ste­hen und ver­ste­hen, wie die Men­schen an Bord ticken.

Über Kom­mu­ni­ka­ti­on habe ich schon gespro­chen. Die­se ist das Kern­stück des Chan­ge-Pro­zes­ses und wird wesent­lich dar­über ent­schei­den, wie der Pro­zess ablau­fen wird und wie erfolg­reich er sein wird. Wei­ter­hin beleuch­te ich die Arbeits­wei­sen. Die­ser Part wur­de in den letz­ten Jah­ren immer wich­ti­ger. Es macht für die Räu­me durch­aus einen Unter­schied, ob die Teams noch nach Was­ser­fall oder schon mit agi­len Metho­den arbei­ten. Danach müs­sen sich Räu­me und sogar Möbel, die ich in die­sem Zusam­men­hang lie­ber als Werk­zeu­ge bezeich­nen möch­te, rich­ten. Last, but not least soll­te man sich den Raum natür­lich als Gan­zes anschau­en. Hier geht es um Lauf­we­ge, um Mee­ting-Grö­ßen und -Kul­tu­ren, um die Pla­nung und vie­les mehr.

Wich­tig ist mir auch der Pro­zess selbst. Ich glau­be, wir spre­chen heu­te nicht mehr von einem Raum­pro­jekt. Dar­über haben wir schon gespro­chen. Es muss ein Pro­zess sein, der gar nicht auf­hört. Dafür nut­ze ich zum Bei­spiel den soge­nann­ten Puls-Check. Ich schaue mir kurz nach dem Umzug an: Wie geht es den Men­schen in den neu­en Räu­men? Ganz oft sind es Klei­nig­kei­ten, die den Unter­schied machen. Allein das Sich-Küm­mern macht schon einen gro­ßen Unterschied.


„Den Men­schen in den Mit­tel­punkt stel­len wäre für mich das grund­le­gen­de Kri­te­ri­um für gute Büro­flä­chen. Dies könn­ten vie­le Fir­men beher­zi­gen und bes­ser machen.“

Susan­ne Buss­hart, Exper­tin für Räu­me sowie Beglei­te­rin für Chan­ge und digi­ta­le Transformation


Firmenbüro, Homeoffice, Coworking Space oder Outdoor-Office – wo werden wir Ihrer Meinung nach künftig arbeiten?

Dies ist eine wun­der­ba­re Fra­ge, weil es ein Teil des­sen ist, wor­an ich zur­zeit mit Hoch­druck arbei­te. Ein neu­er Arbeits­be­griff ent­wi­ckelt sich gera­de und Mul­tispace wird mit einem ver­stärkt genutz­ten Home­of­fice neu defi­niert. Dies ist ein ganz tol­les The­ma, da es uns in Arbeits­welt und New Work wei­ter nach vorn brin­gen wird.

Zur­zeit wird schon viel Kon­zen­tra­ti­ons­ar­beit im Home­of­fice bewäl­tigt. Dadurch wer­den Kol­la­bo­ra­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on im Fir­men­bü­ro immer wich­ti­ger. Hier gestal­ten Unter­neh­men gera­de ihre Raum­kon­zep­te neu. Schließ­lich ist es wich­tig für Wis­sens­trans­fer, Inno­va­ti­ons­fä­hig­keit und auch das sozia­le Wohl­be­fin­den der Mit­ar­bei­ter, die Kol­le­gen ab und an phy­sisch zu treffen.

Unter­neh­men stel­len aber gera­de fest, dass die Mit­ar­bei­ter aus dem Home­of­fice gar nicht zurück­wol­len, da sie es ent­we­der zu Hau­se beque­mer haben oder Angst haben oder nicht rei­sen wol­len oder, oder, oder.

Inter­es­sant sind auch Strö­mun­gen, die aus den USA kom­men, wo wir heu­te schon sehen, dass Men­schen am liebs­ten wirk­lich um die Ecke arbei­ten. Sie wol­len nicht mehr lan­ge Wege ins Office in Kauf neh­men. Aber sie mer­ken auch sehr schnell, dass man sich ein­fach sehen muss, dass Aus­tausch wich­tig ist. Die­se Gemenge­la­ge sorgt dafür, dass gera­de lokal soge­nann­te Hubs ins Spiel kom­men. Dabei kann ich mir vor­stel­len, dass die Cowor­king Spaces in Zukunft wie­der eine wich­ti­ge­re und erfolg­rei­che­re Rol­le spie­len wer­den. Neu­en Kon­zep­ten sind hier kei­ne Gren­zen gesetzt, und ich freue mich sehr, in einem so span­nen­den Umfeld arbei­ten zu dürfen.

Ich glau­be immer an das halb vol­le Glas Was­ser und den­ke, dass jeder Raum­pro­zess uns einen Schritt nach vorn brin­gen sollte.

Vielen Dank.

Die Fra­gen stell­te Paul Svihalek.

BUCHTIPP:
Susan­ne Buss­hart: Frei­Raum: War­um inspi­rie­ren­de Arbeits­plät­ze Mit­ar­bei­ter glück­lich und Unter­neh­men erfolg­reich machen, Jungs Ver­lag, 180 S., 18,00 €.

 

Banner Footer 1

Test Half Banner

Banner Footer 2

Test Half Banner

Banner Footer 3

Test Half Banner
Sind Sie sicher, dass Sie diesen Beitrag freischallten wollen?
Verbleibende Freischaltung : 0
Sind Sie sicher, dass Sie Ihr Abonnement kündigen wollen?