CO2-Neutralität ist ein Gebot der Stunde. Die Produkte des Bodenbelagherstellers Interface sind seit 2019 CO2-neutral. Daran knüpft sich eine lange Unternehmensgeschichte der Nachhaltigkeit sowie ein Leitfaden für die Zukunft mit ehrgeizigen Zielen.
Alles begann vor einem Vierteljahrhundert: 1994 rief Interface-Firmengründer Ray Anderson die sogenannte Mission Zero ins Leben. Ziel war es, bis 2020 die negativen Auswirkungen auf die Umwelt durch das Unternehmen vollständig zu vermeiden. Was damals als ungewöhnlich bis unmöglich galt, hat sich für das Unternehmen als erfolgreiche Pioniergeschichte herausgestellt. Es ist gelungen, die Nachhaltigkeitskennzahlen in der Produktions- wie Lieferkette zielgenau zu verbessern und damit das eigene Programm zu erfüllen.
Von der Vision in die Realität
Das drückt sich in beeindruckenden Zahlen aus: Die Produktionsstandorte von Interface in Amerika und Europa werden aktuell zu 99 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben. Weltweit gesehen sind es 89 Prozent. 2020 sollen alle Standorte vollständig auf erneuerbare Energien setzen und alle Rohmaterialien zu 100 Prozent auf recycelbare und biobasierte umgestellt werden. Der Anspruch dieses unternehmerischen Zero-Lifestyles beinhaltet zudem, dass seit 1996 die Abfallmenge um 92 Prozent und der Wasserverbrauch in den Produktionsstätten um erstaunliche 89 Prozent reduziert werden konnten.
Was andere von der Mission Zero lernen können
Der Erfolg des eigenen Handelns hat Interface veranlasst, die Resultate der Mission Zero in einem Leitfaden für nachhaltiges Wirtschaften mit dem Titel „Lektionen für die Zukunft“ zusammenzufassen. Die Ergebnisse werden so zu einer Handreichung für andere Unternehmen. Der Ausgangspunkt ist hier, dass eine Vision alles verändern kann, mag sie anfangs noch so unrealistisch wirken. Die Vision folgt einem Aktionsplan, der auf wissenschaftlich fundierten Instrumenten fußt und dessen Teilerfolge sich messen lassen. Interface schloss sich bei der Formulierung der eigenen Ziele eng an die Methoden der gemeinnützigen Organisation The Natural Step an.
Sieben Fronten der Nachhaltigkeit wurden definiert, die gezielt angegangen wurden: Abfallvermeidung, umweltfreundliche Emissionen, erneuerbare Energien, Schließung des Kreislaufs, ressourcenschonender Transport, Sensibilisierung der Beteiligten und Neugestaltung des Handels. Die Interaktion mit den Märkten ist eine zirkuläre. Interface hat mit ReEntry ein Programm aufgelegt, das es ermöglicht, Teppichfliesen sowie LVT-Produkte (Luxury Vinyl Tiles, Bodenfliesen aus PVC) von den Kunden zurückzunehmen und die Materialien wiederzuverwenden. Wiederaufbereitung von Produkten ist heute auch in anderen Bereichen ein wichtiges Thema.
Mit neuartigen Bodenfliesen zum negativen CO2-Fußabdruck
Rasten gilt nicht. Nach der CO2-Neutralität hat sich Interface, laut eigener Angaben, einem neuen Ziel verschrieben. Die Mission Climate Take Back will sogar die Umkehr der globalen Erwärmung bewirken. Mit einem neuartigen Material für Bodenfliesen, das Kohlenstoff langfristig speichert, kann ein negativer CO2-Fußabdruck erzeugt werden. In dieser Weise sollten alle loslaufen.