Tageslicht sorgt für Wohlbefinden, stärkt die Gesundheit und hebt die Stimmung. Die meisten Office-Worker halten sich jedoch in geschlossenen Räumen auf. Dafür gibt die Norm DIN EN 17037 „Tageslicht in Gebäuden“ Empfehlungen.
Tageslicht hat nicht nur Auswirkungen auf das Sehen. Der Blauanteil unterdrückt die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin, macht wach und erhöht die Konzentration. Das blaue Licht taktet die innere Uhr und sorgt für einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus mit erholsamem Schlaf und energiereichen Tagen. Sonnenlicht regt die Bildung von Vitamin D im Körper an. Nicht zuletzt lässt sich durch die Nutzung von Tageslicht der Energieverbrauch und somit der CO2-Ausstoß senken, da weniger Kunstlicht benötigt wird. Die Norm DIN EN 17037 unterstreicht die kaum zu überschätzende Bedeutung von Tageslicht für Raumnutzer. Ulrich Lang, Lichtexperte bei Warema, einem Hersteller für Sonnenschutzprodukte wie Markisen, Jalousien und Rollos, ist deshalb davon überzeugt, dass eine gute Gebäudeplanung so viel Tageslicht wie möglich zulassen muss.
Mehr vom Sonnenspektrum
„In der Norm werden drei Stufen der Tageslichtversorgung unterschieden – von gering bis hoch. Aus meiner Sicht sollte generell die Stufe ‚hoch‘ angestrebt werden, sofern das baulich möglich ist. Dabei empfehlen sich neutrale Verglasungen, die annähernd das vollständige Sonnenspektrum durchlassen. Denn was nützt ein hoher Tageslichtquotient, wenn bestimmte Wellenlängenbereiche fehlen?“ Das wiederum setze einen funktionalen und flexiblen Sonnenschutz voraus, mit dem sich Blendung und Überhitzung vermeiden lassen. Vorteile sieht Ulrich Lang bei modernen Raffstoren (außenliegende Jalousien) mit smarter Steuerung. Diese lassen stets die richtige Menge an Tageslicht ins Innere, sodass sich Raumnutzer bei einem angenehmen Klima und optimaler Beleuchtung wohlfühlen.
Eine längere Besonnungsdauer
Im Idealfall sollten nach der Norm Räume eine Mindestbesonnung erhalten. „Diese Forderung halte ich für sehr sinnvoll“, sagt Ulrich Lang. „Oft wird versucht, Sonnenschutz über Vorrichtungen wie auskragende Gebäudeteile, starre Blenden oder Sonnenschutzverglasungen zu erzielen. Diese Lösungen verringern aber die Sonnenstunden auch dann, wenn Sonneneinstrahlung aufgrund von Helligkeit und Außentemperatur erwünscht ist. Klug geplante Gebäude sollten möglichst viele Stunden Besonnungsdauer erreichen, die sich wiederum durch einen flexiblen Sonnenschutz bei Bedarf begrenzen lässt.“ Je höher die Besonnungsdauer, desto größer ist die mögliche Energieeinsparung.
Empfehlungen zum Blendschutz
Eine Empfehlung für den Blendschutz auszusprechen ist schwierig, so Lang, da das Blendungsempfinden von der jeweiligen Person, der Tätigkeit und weiteren Bedingungen abhängt. Das heißt, dass es auch zu Blendung kommen kann, wenn der Planer sich an die Empfehlungen der Norm hält. „Sinnvoll ist es, immer den geringsten Wert anzustreben, da damit den meisten Nutzern des Raumes geholfen ist. Besser und planungssicherer ist es aber, wenn ein Blendschutz vorgesehen ist, mit dem die Lichttransmission variiert werden kann.“ Hierfür eignen sich, wie Lang weiß, zum Beispiel gesteuerte Jalousiesysteme.