Lichtkonzepte sollen heute Wohlbefinden und Konzentration der Mitarbeiter fördern. Die Brancheninitiative licht.de existiert seit 1970 und kennt die Erfordernisse einer hochwertigen Bürobeleuchtung, die mehr kann als nur hell.
Ein bewährtes Mittel gegen Büromüdigkeit ist Kaffee. Mancher Arbeitgeber setzt zudem auf Obstkörbe oder Fitnesskurse. Nur wenige denken jedoch an die Beleuchtung. Das richtige Licht zur richtigen Zeit macht munter und unterstützt Wohlbefinden wie Konzentration. Eine kühle Lichtfarbe und hohe Beleuchtungsstärke sorge für den Frischekick am Morgen und helfe dabei, das Müdigkeitstief nach der Mittagszeit zu überwinden, erklärt die licht.de. Das Beleuchtungskonzept Human Centric Lighting (HCL) stabilisiert langfristig den circadianen Rhythmus. So unterstützt es den erholsamen Nachtschlaf und trägt auch zu Gesundheit und Wohlergehen bei.
Für eine ergonomische Beleuchtung
Sogar an einem bewölkten Tag beträgt die Beleuchtungsstärke im Freien mehrere Tausend Lux. Eine normgerechte Bürobeleuchtung nach DIN EN 12464-1 erbringt 500 Lux. Genug für die visuelle Leistung, doch zu wenig für den Biorhythmus. Mit HCL bringen Lichtplaner eine ergonomische Beleuchtung nach dem Vorbild des Tageslichts in die Innenräume. Zum Beispiel sorgen tagsüber großformatige Leuchten und aufgehellte Decken für eine flächige Beleuchtung, die lichtempfindliche Rezeptoren im Auge erreicht. Hohe Blauanteile wirken belebend, denn der Hypothalamus sendet dann wachmachende und stimmungsaufhellende Hormone aus. In den Abendstunden lässt warmweißes Licht in reduzierter Helligkeit, das im Idealfall auf die Arbeitsfläche gerichtet ist, den Körper zur Ruhe kommen.
Ein digitales Lichtmanagementsystem steuert diese Dynamik. Dafür messen Sensoren den Einfall des natürlichen Tageslichts und regeln die künstliche Beleuchtung nach Bedarf hinzu. So entstehen Lichtstimmungen, die den biologischen Rhythmus des Menschen nach Tages- und Jahreszeit sinnvoll unterstützen. Normative Grundlage jeder HCL-Planung ist die DIN SPEC 67600.
Auf den Menschen fokussiertes Licht
Mitarbeiter haben darüber hinaus individuelle Lichtbedürfnisse. Mit zunehmendem Alter etwa steigt der Lichtbedarf, weil sich die Linsen trüben. Daher sollte das Arbeitslicht an der Leuchte dimmbar sein. Auch die Lichtsteuerung kann neben der Tageslichtautomatik verschiedene Szenerien wie Konzentration oder Pause zum individuellen Gebrauch anbieten. Angestellte sollten daher gut über die Vorteile und Möglichkeiten ihrer Beleuchtungsanlage informiert werden.
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Die nicht-visuellen Wirkungen des Lichts werden in der Broschüre „licht.wissen 19: Wirkung des Lichts auf den Menschen“ von licht.de beschrieben. Planungsgrundlagen vermittelt „licht.wissen 21: Leitfaden Human Centric Lighting (HCL)“. Das Heft „licht.wissen 04: Licht im Büro, motivierend und effizient“ informiert über die zeitgemäße Lichtperformance im Office. Alle Hefte gibt es zum kostenfreien Download oder zur Bestellung auf der Webseite der Brancheninitiative.