Auf dem Feld der neuen Arbeit begegnen sich technische wie emotionale Aspekte. Alle wollen digitalisieren, Gefühle werden dabei aber gern ausgeblendet. Die New-Work-Expertin Susanne Busshart analysiert die Lage.
Achtsamkeit, Meditation und andere Themen, bei denen es um Entspannung oder die körperlich-seelische Seite des Menschen geht, scheinen im Rahmen der Digitalisierung Tabuthemen zu sein. Und das im Jahr 2019. Warum ist das so? Gibt es hier wirklich ein Spannungsfeld? Für mich darf es kein Spannungsfeld geben, denn dem Begriff haftet etwas Negatives an. Mein Glas ist immer halb voll. Schauen wir uns die Phasen der digitalen Transformation einmal an.
Phase 1: Ökonomie dank digitaler Transformation
Die digitale Transformation ist aus ökonomischen Faktoren heraus entstanden. Man wollte mehr Umsatz machen, Kosten reduzieren und effizienter sein. Aber ist das ein Widerspruch zu New Work? Ist es nicht vielmehr so, dass, wenn Mitarbeiter sich wohler fühlen, glücklicher sind und entspannter arbeiten, sie auch effizienter für das Unternehmen werden? Man muss heute viele Fragen stellen, um die Menschen aufzurütteln.
Phase 2: Technische Innovation durch menschliche Impulse
Auch in der nächsten Phase der digitalen Transformation, die sich der technologischen Entwicklung widmet, kommt der Mensch zu kurz. Für viele Firmen, die sich auf dieser Stufe befinden, ist die Optimierung von Prozessen sowie die richtige Hard- und Software das Kernstück ihrer Aktivitäten. Ich schlage vor, dass man den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Denn dieser findet schnell Innovationsmöglichkeiten. Er kennt seinen Bereich und seine Kunden und ist keine Maschine, die man zuerst mit Ideen füttern muss. Er gibt Impulse und ist motiviert, wenn ihm endlich jemand zuhört. Unternehmen, die das ausprobiert haben, berichten von tollen Ergebnissen.
Phase 3: Kultur entsteht aus Emotionen und Technologie
Die dritte Stufe der digitalen Transformation ist die Phase des Culture-Change. Diese stellt den Menschen komplett in den Mittelpunkt, und das ist gut so. Technologie ist die Basis. Emotionen sind aber ebenso eine Grundlage. Sie gehören zum Menschen wie der Verstand. Die moderne Hirnforschung geht nicht mehr vom Homo oeconomicus aus, der alle Entscheidungen basierend auf Rationalität trifft. Man weiß heute, dass Bauch und Erfahrung die Qualität einer Entscheidung kennzeichnen. Nur Unternehmen, welche die emotionalen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter ernst nehmen, können mit deren Herzblut rechnen und erfolgreich sein.
Freiräume schaffen mit Multispace-Konzepten
Es gibt aber auch negative Gefühle wie die Angst. Angst ist der größte Hemmschuh, wenn es um Innovationen geht. Veränderungen müssen also immer positiv besetzt sein. Stringente Kommunikation hilft, Mitarbeiter frühzeitig einzubeziehen und weniger Ängste aufkommen zu lassen. Der Multispace als Raumkonzept sorgt dafür, dass die Arbeitsumgebung einen guten Gefühlseindruck hinterlässt und die Mitarbeiter nicht acht Stunden dort verbleiben, wo man sie einmal hingesetzt hat. Der Wechsel der Arbeitsplätze verbessert die innere Einstellung und fördert die Gesundheit. Bewegung nach allen Richtungen tut not.
Susanne Busshart,
Unternehmerin, Beraterin, sbcdigital GmbH. |
Sie wollen Susanne Busshart live erleben?
Dann melden Sie sich zum Bürotrendforum „Smart Office Solutions“ am 25. Januar 2020 auf der Paperworld in Frankfurt/Main an. Der Eintritt zu Forum und Messe ist nach bestätigter Anmeldung gratis. Näheres auf OFFICE-ROXX.DE. |